Traumfrau mit Geheimnis
fragte sie. „Cooper ist Eddies Sohn. Er hat seine Gene.“ Sie erschauerte. „Er sieht ihm jeden Tag ähnlicher. Was, wenn …“
Dean ging auf sie zu, blieb jedoch in gebührendem Abstand von ihr stehen. „Cooper wird nicht wie sein Vater.“
„Wie kann ich da sicher sein?“
„Er ist auch dein Kind, Reva.“ Dean kannte Eddies Vorgeschichte in allen Einzelheiten. Der Vater gestorben, als er vier war, ein Stiefvater, der ihn misshandelt und mit zwölf ins Drogengeschäft eingeführt hatte. Eddie war verdorben worden, doch er war nicht so geboren.
„Cooper ist ein wunderbarer Junge, und das wird er auch bleiben, weil du auf ihn aufpasst. Weil du ihn liebst und ihm den Unterschied beibringst zwischen Recht und Unrecht. Eine Garantie gibt es natürlich nie, aber Cooper hat die besten Chancen auf ein gutes Leben. Dank dir.“
„Sagst du das nur, damit ich mich besser fühle?“
„Nein. Keine Lügen mehr, nicht mal mehr kleine.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ist es dafür nicht ein bisschen spät?“
„Ich weiß nicht. Meinst du?“ Er rückte näher an sie heran. „Und du brauchst Cooper nicht allein aufziehen. Es gibt ehrliche Männer, die dich nie belügen würden.“ Wie gern wäre er derjenige gewesen, der ihr Leben mit ihr teilte, doch diese Chance hatte er vertan. „Cooper braucht einen Vater und du einen Mann an deiner Seite. Mehr Kinder. Tanzen gehen am Wochenende, romantische Abendessen. Ein Mann, der dich liebt.“
„Aber …“
„Dem Richtigen ist deine Vergangenheit oder Coopers Vater egal.“
„Und wo soll ich den Richtigen finden?“
Hier . Das Wort blieb ihm im Hals stecken. Er steht genau vor dir .
Die Eingangstür wurde aufgerissen, und ein Mann, der eine Baseballkappe trug, trat ein. Mit einem Fußtritt knallte er die Tür zu. Als er den Kopf hob, klammerte sich Reva unwillkürlich an Deans T-Shirt fest und schnappte nach Luft.
„Hey, Baby“, sagte Eddie Pinchon mit einem breiten Grinsen. „Hast du mich vermisst?“
Sie hatte gedacht, allein sein Anblick würde sie in Panik versetzen, doch es gelang ihr, ruhig zu bleiben. Allerdings breitete sich kalte Furcht in ihr aus, als Eddie sie an Dean vorbei von oben bis unten betrachtete.
Er nahm die Kappe ab und warf sie achtlos beiseite. Sein Haar war noch immer blond, aber sehr kurz. Früher hatte er es länger getragen. Der Schnurr- und Kinnbart waren neu, und er hatte abgenommen. Dennoch war es unverkennbar Eddie.
„Was willst du hier?“, fragte sie.
„Das weißt du doch genau.“ Sein Grinsen erstarb. „Es hat eine Weile gedauert, bis ich herausfand, wo es ist, aber da niemand sonst es hat, ist es wohl bei dir.“
Es. Da Dean zwischen ihnen stand, war Eddie vorsichtig genug, das Wort Geld nicht zu erwähnen.
Eddie wandte seine Aufmerksamkeit Dean zu. „Und wer ist das?“
„Nur ein Handwerker“, sagte Reva schnell.
„Der Handwerker.“ Wieder grinste Eddie. „Und für welche Aufgaben beschäftigst du ihn?“
Dean machte einen Schritt auf Eddie zu, der sofort eine Hand hinter seinem Rücken verschwinden ließ. Natürlich hatte er eine Waffe. Revas Herz begann ängstlich zu klopfen.
„Warum verschwindest du nicht, Handwerker?“, sagte Eddie. „Die Lady und ich haben etwas Wichtiges zu besprechen.“
Wieder machte Dean einen Schritt in Eddies Richtung. „Ich denke nicht.“ Reva sah die Ausbuchtung über seinem Hosenbund, wo das T-Shirt die Waffe nur dürftig verbarg.
Eddie zog gleichzeitig mit Dean seine Waffe. Es ging so schnell, dass Reva den Bewegungen nicht folgen konnte. Und dann standen sie sich im Flur gegenüber, die Waffen aufeinander gerichtet. Sofort wurde Revas Mund trocken und ihre Ohren begannen zu rauschen.
„Reva“, sagte Dean ruhig, „warum gehst du nicht in die Küche und sagst deinen Angestellten, dass sie nach Hause gehen können? Schick sie durch die Hintertür raus. Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird, und je weniger Leute hiervon erfahren, desto besser.“
„Für einen Handwerker redest du zu viel“, sagte Eddie, als Reva langsam rückwärtsging. „Und gehst zu gut mit einer Pistole um.“
Dean wartete, bis sie das Ende des Flurs erreicht hatte, rief dann: „Und du gehst mit ihnen nach draußen, Reva.“
„Vergiss das!“, rief Eddie. „Wenn du nicht in zwei Minuten zurück bist, erschieße ich deinen kleinen Handwerker-Freund.“
Reva rannte in die Küche. „Wir haben ein kleines Problem vorne“, sagte sie so ruhig wie möglich, doch es gelang ihr
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