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Traumfrau mit Geheimnis

Traumfrau mit Geheimnis

Titel: Traumfrau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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rief Reva. „Es ist kein großes Geheimnis. Warum hätte ich es nicht mit Ihnen teilen sollen?“
    Louella starrte sie nur aus großen Augen an.
    „Und warum hassen Sie mich so sehr?“, fuhr Reva fort. Sie hatte sich immer darüber gewundert, und es war eine gute Gelegenheit, den Grund herauszufinden.
    Louella verzog das Gesicht. „Sie haben es so leicht mit Ihrem tollen Restaurant und den Artikeln in allen Zeitschriften, während ich hier sitze und ums Überleben kämpfe. Es ist einfach nicht fair.“
    Dean fluchte leise und stellte die Tasse ab. „Lass uns gehen.“
    „Nein“, widersprach Reva. Sie stützte die Hände auf den Tresen. „Ich habe auch meine Sorgen.“ Sie würde Louella nicht alles erzählen, aber sie konnte sich einfach nicht vorwerfen lassen, dass in ihrem Leben alles Sonnenschein war. Und schon gar nicht heute.
    „Im ersten Jahr musste ich einen Kredit aufnehmen, um das Restaurant überhaupt halten zu können. Oft genug hatte ich Glück, wenn am Ende des Monats gerade genug übrig war, um meinem Sohn was zu essen zu kochen, wenn die Rechnungen und das Personal bezahlt waren. Ja, inzwischen läuft es besser, aber ich habe hart gearbeitet, um so weit zu kommen. Niemand hat mir das Restaurant auf einem Silbertablett serviert.“
    „Ich wollte doch nur das Rezept.“
    Reva wandte sich zum Gehen. „Sie können es haben. Kommen Sie heute Nachmittag vorbei, und ich mache Ihnen eine Kopie.“
    Dean folgte ihr nach draußen, und sie gingen weiter zur Bank.
    „War es wirklich so schwer?“, fragte er.
    „Ja.“
    „Und du hast nie daran gedacht, etwas von Eddies Geld zu nehmen.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Natürlich habe ich daran gedacht, aber es nie über mich gebracht. Ich wollte nicht, dass mein Erfolg auf Drogengeld basiert. Ich nehme an, das findest du dumm oder lächerlich, aber …“
    „Nein“, sagte er und hielt ihr die Tür zur Bank auf. „Weder noch. Und ich bin auch nicht überrascht.“
    „Du kennst mich nicht gut genug, um das zu sagen“, widersprach sie, als sie an ihm vorbei in die kühle Schalterhalle trat.
    „Oh doch“, sagte er und ließ die Tür hinter ihr zufallen.
    Dean entschied, dass er etwas Schlaf nachholen konnte, während der Gästeansturm im Restaurant am größten war. Eddie würde höchstwahrscheinlich nachts kommen.
    Doch Reva war nicht allein. Solange Pinchon frei herumlief, wurde sie ständig überwacht. Heute Mittag würde der Sheriff im Restaurant essen und sie dabei im Auge behalten, bis Dean ihn ablöste.
    Es hatte Dean zunächst überrascht, dass sie so schnell zugestimmt hatte, in Somerset zu bleiben. Doch dann wurde ihm klar, dass sie lieber sich selbst in Gefahr brachte, als –Coopers Leben mit einer kopflosen Flucht durcheinanderzubringen.
    Natürlich hätte Dean Alan anrufen sollen. Seine Abteilung hätte eine ganze Armee geschickt, wenn er ihnen mitteilte, dass Reva Pinchons Geld hatte. Doch entgegen seiner Natur, immer alle Regeln zu beachten, hatte er Alan noch nicht informiert. Und er würde es auch nicht tun, es sei denn, ihm blieb keine andere Wahl.
    Wie konnte er Reva in Schwierigkeiten bringen für etwas, das nur ein dummer Fehler war, der auf Naivität und jugendlicher Unerfahrenheit beruhte? Und wenn man erst mal auf sie aufmerksam geworden war, konnte die Sache schnell unangenehm werden. Eventuell würde der Staatsanwalt sie in Verbindung bringen mit einigen von Eddies früheren Verbrechen. Wenn es zu einem Prozess kam, hatte sie zwar gute Chancen, weil es keine Beweise gab, doch bis dahin war ihr Leben und alles, was sie sich aufgebaut hatte, bereits gründlich zerstört.
    Schließlich gelang es Dean, sich von diesen düsteren Gedanken abzulenken und einzuschlafen. Seine Waffe lag auf dem Nachttisch, die Türen waren abgeschlossen.
    Er schlief unruhig, aber traumlos, und fuhr erschrocken auf, als ein Geräusch ihn weckte.
    In einer fließenden Bewegung griff er nach der Pistole und stand auf. Der Radiowecker zeigte 4:15 in roten Ziffern. Er hatte länger und tiefer geschlafen als beabsichtigt.
    Als Reva die Tür öffnete und die Waffe in seiner Hand sah, zuckte sie erschrocken zusammen. Genau wie er.
    „Warum schleichst du hier herum?“, fragte er und legte die Pistole schnell weg. Reva warf einen kurzen Blick darauf, ging dann zum Schrank.
    „Ich brauche ein paar Kleider, und ich dachte, du schläfst.“
    „Wo ist Andrews?“
    „Er wartet auf der Veranda auf mich.“
    Dean seufzte und strich sich mit beiden Händen

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