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Traumfrau mit Geheimnis

Traumfrau mit Geheimnis

Titel: Traumfrau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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überrennen.“ Er blickte Dean mürrisch an. „Es hätte wohl nicht gereicht, den Kerl nur zu verwunden, oder?“
    „Er wollte Reva erschießen“, sagte Dean schlicht.
    „In dem Fall ist Ihr Handeln natürlich völlig gerechtfertigt“, erwiderte Andrews.
    Reva legte die Hände auf Deans Gesicht und blickte ihm in die Augen, küsste ihn dann schnell auf den Mund. „Du hast recht“, sagte sie leise. „Du wirst nie ein Handwerker.“
    Doc Fredericks hatte Deans Wunde gesäubert und verbunden und ihm Bettruhe verordnet, was Dean angesichts der vergangenen schlaflosen Nächte nicht unrecht war.
    Eddies Leiche war von der örtlichen Polizei abtransportiert worden, ein Reinigungsunternehmen war dabei, den Flur wieder herzurichten. Morgen würden die Gäste wie immer zum Mittagessen kommen und nie erfahren, was hier geschehen war.
    Reva klopfte leise an die Tür zur Mansarde in Miss Evelyns Haus. Als sie keine Antwort bekam, balancierte sie ihr Tablett in einer Hand und öffnete die Tür. Dean lag auf dem Bett. Das T-Shirt hatte er ausgezogen, doch er trug noch dieselben Jeans. Und einen weißen Verband um den Arm. Es sah aus, als wäre er einfach aufs Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
    Sie trat ein und betrachtete ihn in Gedanken versunken.
    „Was ist in der Schüssel?“, fragte er, als er die Augen öffnete.
    „Hühnersuppe.“ Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch. „Außerdem habe ich Zuckerkekse von Miss Evelyn – das neue Rezept – und Kräutertee von Miss Frances. Miss Ednas berühmte Zitronentorte und ein Buch.“ Sie reichte ihm ein dünnes Bilderbuch – Elefant Elton findet einen Freund . „Cooper hörte, dass du dich nicht wohlfühlst und bestand darauf, dass ich dir etwas zum Lesen mitbringe.“
    Dean lächelte und versuchte, sich aufzurichten.
    „Nein“, sagte sie schnell, „du musst dich ausruhen. Ich wollte nur nach dir sehen und dafür sorgen, dass du alles hast, was du brauchst. Na ja, eigentlich wollte ich sichergehen, dass du hier oben nicht mutterseelenallein verblutest.“
    „Alles in Ordnung“, sagte er ernst. „Wie steht’s mit dir?“
    „Ich bin nicht angeschossen worden.“
    „Davon rede ich nicht.“
    Reva ließ sich auf der Bettkante nieder. „Mir geht’s gut“, sagte sie leise.
    Dean fiel ein, dass seine Waffe offen auf dem anderen Nachttisch lag, und er streckte die Hand danach aus. „Tut mir leid, ich werde sie in die Schublade legen.“
    Reva hielt ihn auf. „Das ist nicht nötig.“
    „Bist du sicher?“
    Sie nickte, und er zog die Hand zurück. Solange Dean in der Nähe war, würde der Anblick einer Waffe sie nicht mehr in Panik versetzen.
    „Ich nehme an, dass deine Kollegen bald eintreffen.“
    Dean nickte. „Alan wird in ein paar Stunden hier sein, und er kommt nicht allein.“
    Sie hatte keine Zeit, ihm länger böse zu sein. Müde legte sie sich neben ihn und schlang einen Arm um ihn. Sehr bald schon würde sie ohne dieses wunderbare Gefühl auskommen müssen.
    „Geht es dir wirklich gut?“, fragte sie.
    „Absolut. Es ist nur ein Kratzer.“
    In ein paar Stunden würde er fort sein. Sie hatten heute Nacht, vielleicht morgen früh. Natürlich hatte sie die ganze Zeit gewusst, dass er abreisen würde. Warum tat es nur so wahnsinnig weh?
    Weil sie ihn liebte. Und das würde sich so bald nicht ändern. Er war ein Mann, den eine Frau nie vergaß.
    Wenn er schon ging, dann sollte seine letzte Erinnerung an sie nicht ein Schusswechsel oder ihre Vorwürfe sein.
    Langsam richtete sie sich auf, legte eine Hand auf seine Wange und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss. Sie hatten beide Fehler gemacht, aber das hier zählte nicht dazu.
    Sie gestand ihm nicht ihre Liebe, während sie langsam ihr Kleid aufknöpfte. Keine Geständnisse, keine Versprechen, keine Zukunftspläne. Nur sie beide, ihre Körper, ihre Herzen.
    Er hatte vorausgesagt, dass sie ihn noch einmal bitten würde, mit ihr zu schlafen, und er hatte recht behalten. Vorsichtig zog sie ihm die Jeans aus.
    „Liebe mich, Dean“, sagte sie. „So möchte ich mich an dich erinnern, hier und jetzt. Kein peinlicher Abschied, wenn du morgen die Stadt verlässt. Nur dies hier.“
    Er half ihr, sich weiter auszuziehen. Zwar schonte er seinen verletzten Arm ein wenig, doch nicht so sehr, dass sie sich Gedanken machen musste, es würde ihm schaden.
    Bei jeder Berührung, jedem Kuss war sie sich bewusst, dass dies das letzte Mal war. Schließlich hielten sie es beide nicht mehr aus, und sie legte sich auf

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