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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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knirschte im Kies. »Finstere Gedanken, Kardinal Chang?«
    »Wie man am besten Ihr Leben beenden kann.«
    »Das glaube ich nicht. Nein, Sie waren weit weg.«
    »Was kümmert es Sie?«
    »Alles Fleisch mag vielleicht verdammt sein, doch es gibt Unterschiede. Es gibt Tiger und Schafe. Und Tiger – wenn auch selten – können überall im Leben auftauchen. Ich bin kein Snob, Kardinal. Im Palast findet man genauso viele Schafe wie im Armenhaus.«
    »Wollen Sie meine Streifen zählen? Damit man sich an mich erinnert?«
    »Wäre es Ihnen lieber, man würde Sie vergessen?«
    »Ich würde es vorziehen, mich selbst in Brand zu stecken.«
    Vandaariff blickte finster drein. »Alles Pose.«
    »Nicht jeder Mensch fürchtet die Vergessenheit.«
    »Nicht jeder hat sie gekostet.«
    »Werden Sie mir sagen, wohin wir fahren?«, fragte Chang.
    »Harschmort«, sagte Foison. »Das wissen Sie.«
    Foison hielt die Augen auf Chang gerichtet und sah den missbilligenden Blick seines Herrn nicht – obwohl Chang vermutete, dass er das gar nicht brauchte. Er hatte absichtlich das Protokoll verletzt.
    Durch den Draht schimmerte eine Reihe von Laternen, welche die Straße blockierten. Das Schiebefenster wurde geschlossen. Draußen waren Pferde und laute Rufe zu hören. Die Kutsche wurde langsamer – eine Straßensperre von Soldaten.
    »Sie waren fort«, sagte Chang. »Sie sind erst nach seiner Genesung vom Blutfieber zurückgekehrt.«
    »Menschen verändern sich. Der Tod seiner Tochter …«
    »Dieser Mann schert sich den Teufel um irgendjemandes Tochter.«
    »Sie irren sich.« Foisons Stimme war leise, da er nicht länger Hufschlag und Kutschräder übertönen musste. »Ich habe die Blumen in ihrem Schlafzimmer gesehen.«
    »Er ist nicht mehr derselbe Mann – derselbe Geist .«
    »Er wird sterben. Und Sie auch.«
    »Und Sie mit uns, Sie ignoranter Affe.«
    Foisons Blick wurde kalt. »Eine unglückliche Wortwahl.«
    »Hat Sie aufgeweckt, was?« Chang lehnte sich so weit vor, wie es die Kette seiner Handfesseln erlaubte. »Unsere Welt ist nicht Ihre. Sind Sie so gut abgerichtet, dass Sie es vergessen haben?«
    Das Schiebefenster glitt wieder auf.
    »Mr. Foison!«, rief Vandaariff. »Eine Planänderung. Steigen Sie mit Ihrem Gefangenen aus. Und sorgen Sie für seine Sicherheit. Wir wissen, dass der Bursche empfindlich ist.«
    Wie ein Hund stand Chang auf der Straße an Foisons Leine. Im Laternenlicht wartete mindestens eine Kompanie Elitegrenadiere. Eine weitere Gruppe Männer drängte sich an der Tür von Vandaariffs Kutsche, Hühner, die ihre Handvoll Körner erwarteten. Unter ihnen befand sich – Chang blinzelte, um sicherzugehen – der Kronminister, Lord Axewith. Chang dachte an dessen Frau, die sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, ein weiteres Opfer, das ins Grab gebracht wurde. Wusste Axewith das überhaupt? Sein fahles Gesicht wirkte im Licht der Fackeln wie das eines Schweins, das eine erste Ahnung vom Schlachthaus bekommen hatte. Neben Axewith stand Matthew Harcourt, der kränklich und blass aussah. Chang bemitleidete keinen der beiden – Dummköpfe, die ihre Macht an Robert Vandaariff abgetreten hatten, damit er ihre Probleme löste. Der alte Robert Vandaariff hätte das vielleicht getan, aber der Mann in dem gepanzerten Fahrzeug sorgte sich um nichts weiter als seine eigenen dunklen Träume.
    Ein Colonel der Grenadiere in schimmernder Uniform ging auf das Fahrzeug zu, als wäre er einbestellt worden. Axewith trat beiseite, sodass sich der Colonel in die Kutsche beugen konnte. Chang fragte sich, ob er seinen Kopf wohl wieder herausziehen oder ob, wie in einem Kindermärchen, die Schlange in der Höhle ihn abbeißen würde.
    Foison blickte zum Himmel und schnupperte.
    »Die Windrichtung ändert sich«, sagte er, wohl davon ausgehend, dass Chang einen Geruchssinn besaß. »Wer weiß, wo das Feuer aufgehalten wird?«
    »Ist es so stark?«
    Foison zog an der Kette, Zeichen dafür, dass sich Chang umdrehen sollte. Das Gespräch war zu Ende, und der Colonel kam körperlich unversehrt auf sie zu. Er war ein kräftiger Mann mit einem Habichtgesicht und fest am Kopf anliegendem schwarzem Haar.
    »Colonel Bronque«, sagte Foison leise. Bronque ließ seinen Blick missbilligend über sie gleiten – Foison in seiner dandyhaften Aufmachung und mit seinen asiatischen Zügen, und Chang in seiner Soutane und mit den Narben im Gesicht.
    »Chang, nicht wahr? Lord Vandaariff sagt, Sie würden uns helfen.«
    Alle drei drehten sich um, als sich

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