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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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grinste angesichts seines trockenen Tonfalls. »Nun … ich könnte Ihnen geben, was ich Harcourt gegeben habe. Die Karte ist in der Tasche.« Mit dem flachen Daumen rieb sie ein wenig Flüssigkeit über die empfindliche Pflaumenhaut, und der Doktor stieß vor Lust ein zischendes Geräusch aus. »Die Erfahrung, die sie enthält, ist einzigartig … wenn es das ist, was Sie wollen.«
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Dann könnte ich Ihnen vielleicht den Schlüssel zu Oskars großem Plan geben.«
    »Wissen Sie, was er plant?«
    »Ich habe es von Anfang an gewusst. Er ist kompliziert, aber dennoch ein Mann.«
    Als ein Mann, den sie bis zu einem bestimmten Punkt in der Hand hatte, ließ er das durchgehen. »Und im Gegenzug würde ich mein Bestes tun, um ihn aufzuhalten. Ist das der Grund, weshalb ich noch am Leben bin?«
    »Oh, Doktor Svenson«, gurrte sie missbilligend, »wir leben für unser Vergnügen …«
    Sie senkte den Kopf, und der Doktor stöhnte in Erwartung ihrer Zunge. Stattdessen pustete sie nur leicht und neckend. Die Contessa erhob sich, packte mit beiden Händen die Schöße seines Waffenrocks und stieß ihn auf den Diwan. Entblößt und erregt, die zerknüllte Hose auf den Knien, die Waffe auf der einen und die juwelenbesetzte Handtasche auf der anderen Seite, blickte er zu ihr auf. Die Contessa raffte ihr Kleid – wobei sie ihre wohlgeformten bestrumpften Waden zeigte – und setzte sich rittlings auf ihn, ihre Oberschenkel auf den seinen, und rote Seide bedeckte ihn beinahe bis zum Hals. Sein steifes Glied stieß gegen die Unterröcke. Er packte sie an der Taille.
    »Das hier bedeutet Ihnen gar nichts«, keuchte er.
    »Wie lächerlich, so etwas zu sagen.« Ihre Stimme war heiser.
    »Ich bin nach wie vor Ihr Feind.«
    »Und ich töte Sie vielleicht.« Sie rückte mit den Hüften dichter an ihn heran, wobei sie über seine gesamte Länge glitt. »Oder mache Sie zu meinem Sklaven.«
    »Lieber sterbe ich.«
    »Als läge das an Ihnen.«
    Sie fuhr mit der Zunge über die Schnittwunde unter seinen Augen. Svenson bewegte die Hüften und stieß blind gegen sie, doch die Contessa rückte ab. Seine Hände glitten zu ihrem Hintern und zogen sie näher heran, wobei er auf eine weitere verknäulte Schicht Seide traf. Die Contessa grinste und hob das Gesicht. Zu spät sah er, dass sie in ihre Tasche gegriffen hatte. Bevor er auch nur zwinkern konnte, hielt sie ihm mit ihren behandschuhten Fingern eine Glaskarte vor die Augen, die Svenson so schnell gefangen nahm wie ein Insekt, das auf ein Brett gespießt wurde.
    Der Verstand des Doktors durchlebte die gesamten Erfahrungen in der Karte, jedoch ohne sie zu begreifen. Die Farben waren so vielfältig, dass er jedes Raumgefühl verlor, und so reich an gekrümmten Linien und modellierten Formen, dass die Bilder in seinem Gehirn vibrierten, als würden sie von lautlosen Explosionen begleitet. Noch verwirrender war, dass die chaotische Szenerie und seine reglose Körperhaltung völlig getrennt voneinander waren – und ebenfalls der Körper der Person, von der die Erinnerung ursprünglich stammte, der Geist, mit dem diese Karte aufgeladen worden war.
    Doch langsam bildete sich ein Raum heraus …
    Ein hell erleuchteter Raum … ein enormer Raum, denn das Gemälde darin war riesig.
    Die nächste Phase begann, und seine Aufmerksamkeit verlor sich in den Einzelheiten wirbelnder Farbe. War das am Ende Harcourts Karte? Aber nein, Harcourts Erlebnis war erotischer Natur gewesen, und so etwas durchlebte er gerade nicht, trotz der starken Erregung nur Minuten zuvor. Nein … das Gefühl hier war Angst, beherrscht durch äußerste Willensstärke, eine tiefsitzende Furcht, deren Ausgangspunkt die Vision war, die er vor Augen hatte, und die furchtbare Erkenntnis, dass viel zu viel vom Gemälde – und somit von den Absichten seines Schöpfers – verborgen blieb.
    Diese Furcht ging vom Körper der Contessa aus, weil die Erinnerung aus ihrem Verstand kam. Sosehr das Gemälde die Sinne auch in Aufruhr versetzte, so wenig konnte er ein ängstliches, erregtes Zittern leugnen, als er ihren Körper wie seinen eigenen spürte – das Gewicht ihrer Gliedmaßen, der niedrigere Schwerpunkt, die Enge ihres Korsetts …
    Die Contessa hatte gelernt, die Glaskarten selbst herzustellen, nachdem sie ihr Buch konsultiert hatte. Zweifellos enthielt Harcourts Karte ebenfalls eine Begebenheit aus ihrem Leben. Warum hatte sie ihre eigenen Erinnerungen geopfert? War ihre Verzweiflung so groß, dass sie

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