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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Korbel
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“Kommen wir da durch?”
    Sie seufzte. “Höchstwahrscheinlich nicht. Willst du vorsichtshalber die Ausrüstung an uns festbinden?”
    Irgendwie schaffte er es, weiter Wasser zu schöpfen, das Tau durchzuschneiden und die Sporttasche um seine Taille zu binden. Kaum war er fertig, spürte Lilly, wie sie von der Brandung erfasst wurden. Sie hatte recht. Das Floß verlor Luft. Es glitt nicht mehr so über das Wasser, wie es sollte. Wasser schwappte herein und durchnässte sie. Lilly hörte Ethan prusten.
    “Halt durch!”, schrie sie und versuchte mit aller Kraft, das Floß zum Strand zu lenken.
    Fast hätten sie es geschafft. Lilly paddelte, während Ethan Wasser schöpfte. Das Floß hüpfte und tanzte auf den Wellen. Lilly versuchte ihr Bestes, das Floß an den Felsen vorbeizumanövrieren. Das Meer brodelte, der Wind heulte, und Lilly betete. Und dann, in dem Moment, als sie schon den Strand zu erkennen glaubte, kippte das Rettungsfloß um und schleuderte sie ins Wasser.
    Lilly hatte keine Ahnung, wie er es machte, doch irgendwie gelang es Ethan, sie festzuhalten. Sie kämpfte gegen die Strömung, behielt glücklicherweise die Orientierung und schwamm mit heftigen Stößen zum Strand. Ihre Lungen brannten, ihr ganzer Körper schmerzte vor Anstrengung. Sie glaubte schon, es nicht mehr zu schaffen, als die Brandung sie auf den Strand warf.
    “Ethan!”
    Erstaunlicherweise rührte er sich noch. “Hier.”
    Lilly wusste nicht, wer wen zog, doch es gelang ihnen, aus der gefährlichen Brandung zu kommen. Völlig erschöpft ließen sie sich in den Sand sinken.
    “So”, stieß Ethan mühsam hervor, die freie Hand auf seine Brust gepresst. “Das ist also Hawaii.”
    Lilly fing an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. Über ihrem Kopf bogen sich die Bäume vor dem von Blitzen erleuchteten Himmel. Der Ozean donnerte, der Wind tobte. Trotzdem hatten sie es irgendwie geschafft, sich mit einem Rettungsfloß, das mittlerweile kaum mehr als ein schlaffer Ballon war, in Sicherheit zu bringen.
    “Wir müssen uns einen Unterschlupf suchen”, sagte sie und schloss die Augen wegen des Regens, der auf sie herabprasselte.
    “Hm.”
    “Hier holen wir uns eine Lungenentzündung.”
    “Hm.”
    Er hielt ihre Hand fest, als befürchte er, einer von ihnen könnte weggeweht werden.
    “Oder uns fallen Kokosnüsse auf den Kopf.”
    Diesmal antwortete er gar nicht mehr. Lilly wollte sich umdrehen, um nach ihm zu sehen. Doch sie brachte die Kraft dazu nicht mehr auf. Ihr war kalt, sie war durchnässt, und alles tat ihr weh. Und dann schlief sie ein, auf dem schmalen Strand, mitten im Sturm.

5. KAPITEL
    “Ethan?” Lillys Stimme klang verschlafen und nervös.
    Ethan wollte ihre tröstliche Umarmung noch nicht verlassen. “Lebst du auch noch, Lilly?”
    Sie achtete ebenfalls darauf, sich noch nicht zu bewegen. “Wir sollten uns einen Unterschlupf suchen”, sagte sie leise.
    “Ach was. Lass uns hierbleiben. Ich habe den guten Jungs eine ungefähre Vorstellung davon gegeben, wo wir sind. Wir brauchen nur zu warten und sie herzuwinken.”
    Außerdem konnte er sich sonst nicht mehr an sie schmiegen und ihren Duft einatmen. Er wünschte sich sehnlichst, sie sehen zu können, ihre Augen, ihre bronzefarbene Haut, ihre geschwungenen Brauen, ihren sicher anmutigen Hals.
    Er fühlte ihre wohl gerundeten Hüften und ihre festen runden Brüste. Hoch angesetzte Brüste mit kupferfarbenen Knospen, wie er vermutete, die einen Mann um den Verstand bringen konnten.
    Nur sehen konnte er sie nicht richtig, weder von Nahem noch von Weitem, auch nicht mit der Brille. Jedes Bild war verzerrt. Das hatte er ihr natürlich nicht gesagt, um sie nicht zu beunruhigen. Doch er sah weiterhin alles wie durch einen Schleier. Und so dachte er, dass dies wohl alles war, was er je bekommen würde: Lilly im Dunstschleier. Dabei sehnte er sich danach, nicht nur die dunklen Punkte zu sehen, wo sich ihre Augen befanden, sondern ihre Augen selbst und die sich darin widerspiegelnden Empfindungen. Er wollte berühren, was er sah, um es für immer im Gedächtnis zu behalten. Aber wahrscheinlich war es ganz gut, dass er sie nicht sehen konnte, denn dann würde er vermutlich außer Stande sein, die Finger von ihr zu lassen.
    Er lag ganz still da, damit sie keinen Grund zu protestieren hatte; er berührte sie nur, wo ihre Körper ohnehin Kontakt hatten.
    “Und wenn deine Freunde die Yacht letzte Nacht über Wasser halten konnten?”, gab Lilly zu bedenken. “Die werden

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