Traumhafte Tage in Sydney
werden könnte.
Wenn Isabel Rafes Körper großartig findet, sollte sie sich Justins einmal ansehen, dachte Rachel. Sie erschauerte beim Gedanken daran, wie gut er sich überall angefühlt hatte. Sie konnte nicht genug davon bekommen, ihn zu berühren – und all das zu tun, was er verlangte.
Es gab keinen Zentimeter an seinem wundervollen Körper, den sie an diesem Nachmittag nicht mit ihrem Mund und ihren Händen liebkost hatte. Und wenn sie daran dachte, wie sie sich in Justins Armen gefühlt hatte, schämte sie sich nicht. Die Erinnerung daran erregte sie, und ihr wurde heiß. Auf keinen Fall würde sie freiwillig auf den Sex mit ihm verzichten. Deshalb war es ausgeschlossen, zu kündigen und sich eine neue Stelle zu suchen. Sie wollte sich Justin hingeben, von ihm begehrt und liebkost werden, solange er sie wollte.
Aber er wird dich niemals heiraten, rief sie sich in Erinnerung. Es gab ihr einen Stich ins Herz. Trotzdem eilte sie zu Isabels riesigem Kleiderschrank, um sich etwas zum Anziehen für den nächsten Tag herauszusuchen. Es sollte elegant und trotzdem sexy sein.
Rachel zog einen Hosenanzug aus zartblauer Seide heraus, hängte ihn dann aber wieder zurück. Sie wollte lieber einen Rock, entweder kurz und eng oder lang und aus weichem, fließendem Stoff. Es musste ein Kleidungsstück sein, dessen bloßer Anblick Justin erregte. Sie wollte, dass er um fünf Uhr vor Verlangen beinahe den Verstand verlor. Er sollte sich so nach ihr sehnen wie sie sich nach ihm.
Schließlich entschied sie sich für ein Kostüm aus cremefarbenem Leinen, zu dem eine goldfarbene Korsage gehörte. Rachel suchte dazu passende Schuhe und eine Handtasche heraus. Im Schmuckkasten auf der Frisierkommode fand sie ein Set aus Perlenkette und Ohrsteckern. Die Perlen waren nicht echt, sahen aber sehr elegant aus. Sie beschloss, ihr Haar am nächsten Tag strenger zurückzustecken, um Hals und Ohren zu betonen. Zum Ausgleich würde sie sich etwas stärker schminken, besonders Augen und Mund. Sie wusste, dass sie sehr schöne Augen hatte. Und Justin schien von ihrem Mund geradezu fasziniert zu sein.
Außerdem wollte sie eins von Isabels teuren französischen Parfüms benutzen. Rachel hatte mehrere Flakons im Badezimmer stehen sehen. Sie würde jeden Tag einen anderen Duft ausprobieren, um herauszufinden, welcher Justin am besten gefiel, und dann davon selbst ein Fläschchen kaufen.
Rachel zog sich bis auf die Unterwäsche aus und probierte das Kostüm an. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass es fast perfekt passte, obwohl ihre Taille und ihre Hüften wesentlich schmaler waren als Isabels. Die Korsage spannte ein wenig. Rachel zog den BH aus und probierte sie erneut an. Jetzt passte das Oberteil wie angegossen.
Sie betrachtete sich im mannshohen Spiegel, der außen an der Schranktür befestigt war. Ihre Brustspitzen, die sich am Satin rieben, waren fest geworden und zeichneten sich unter dem Stoff ab. Rachel hielt den Atem an, als sie ihre provokante Silhouette im Spiegel betrachtete. Es war deutlich zu erkennen, dass sie keine Unterwäsche trug. Würde sie den Mut haben, so bei der Arbeit zu erscheinen? Und würde sie sich trauen, ihre Kostümjacke auszuziehen?
Ja, dachte sie, während eine Woge des Begehrens sie durchflutete. Nach dem heutigen Tag würde sie sich alles trauen.
12. KAPITEL
Zum hundertsten Mal an diesem Nachmittag blickte Justin auf die Uhr. Es war fast fünf. Bald würde er aufhören zu arbeiten und endlich das tun, was er schon den ganzen Tag tun wollte: mit Rachel schlafen. Bei diesem Gedanken wurde sein Verlangen schier übermächtig.
Doch dann musste er an etwas weniger Schönes denken: Es war Freitag. Er würde Rachel also zwei Tage lang nicht sehen. Das ganze Wochenende über würde er nicht die prickelnde Vorfreude darauf verspüren können, ihr am späten Nachmittag die Kleidung abzustreifen und Rachel in die Arme zu schließen.
Das vergangene Wochenende war ihm endlos erschienen, und das kommende würde sicher noch schlimmer werden. Er beschloss, Rachel an diesem Nachmittag länger im Büro zu behalten als sonst. Sicher hätte sie nichts dagegen. Sie hatte ebenso viel Spaß am Sex wie er, was sein Gewissen ein wenig beruhigte. Er war entschlossen, alles sofort zu beenden, wenn er das Gefühl hätte, Rachel würde auf irgendeine Weise verletzt.
Aber wärst du dazu überhaupt in der Lage? fragte eine innere Stimme. Schon jetzt fiel es ihm schwer, nur zwei Tage auf Rachel zu verzichten. Darüber,
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