Traumhafte Tage in Sydney
anderes traute sie sich: in sein Büro zu gehen und ihre Kündigung zurückzunehmen. Sie wollte bleiben – und versuchen, das zu wiederholen, was am Samstag passiert war. Sie konnte an nichts anderes mehr denken. Sicher fiel es auch Justin schwer, es zu vergessen. Denn vermutlich war sie die erste Frau, mit der er seit der Trennung von Mandy geschlafen hatte.
Sie verließ den Fahrstuhl und eilte in ihr Büro. Als sie vor der Tür stand, die sie vor weniger als einer Stunde zugeschlagen hatte, verließ sie der Mut. Vermutlich saß Justin noch immer vor den Computerbildschirmen und war in seine Arbeit vertieft. Es war noch nicht Zeit fürs Mittagessen, und nach Hause würde er auch nicht gehen. Denn sein Leben war beherrscht von seiner Arbeit, einem angeschlagenen Selbstwertgefühl und einem gebrochenen Herzen.
So war es bisher gewesen. Jetzt aber hatte er sie, Rachel, ihre Freundschaft und Gesellschaft. Und auch ihren Körper – wenn er das noch wollte. Ihre Hand zitterte leicht, als sie zaghaft an die Tür klopfte. Verärgert über ihre eigene Unsicherheit, öffnete sie entschlossen die Tür und trat ein.
“Oh nein”, sagte sie und ließ den Blick durch Justins leeres Arbeitszimmer gleiten. Da hörte sie ein Geräusch aus einem der anschließenden Räume. Bevor der Mut sie erneut verließ, ging sie hinüber und öffnete die Tür.
Justin ließ fast den Eiswürfelbehälter fallen. Er hatte nicht erwartet, Rachel an diesem Tag noch einmal zu sehen. Nachdem sie gegangen war, hatte er vergeblich versucht, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Schließlich hatte er beschlossen, sich zur Beruhigung einen Drink zu genehmigen.
“Was, um alles in der Welt, tust du da?”, rief Rachel.
“Das siehst du doch”, erwiderte er ungeduldig. “Ich nehme mir Eiswürfel für meinen Whiskey.”
“Aber du trinkst doch sonst tagsüber keinen Alkohol!”
“Da täuschst du dich”, erwiderte Justin trocken. “Ich tue es sogar oft – wenn auch nur am Wochenende.” Um das Eis aus der Form zu lösen, schlug er mit dem Behälter auf den Küchentresen. Die Würfel flogen in alle Richtungen.
Rachel begann sie aufzusammeln.
“Hör auf damit!”, rief er aufgebracht. Auf keinen Fall wollte er sehen, wie Rachel sich vor seinen Augen bückte.
Sie ignorierte ihn und sammelte weiter die Eiswürfel ein, so dass Justin Gelegenheit hatte, ihr verführerisches Hinterteil zu betrachten. “Du solltest nicht allein trinken”, sagte sie und stand auf.
“Was geht dich das an? Schließlich bist du nicht meine Babysitterin. Nicht einmal meine Assistentin bist du mehr!”
“Doch, das bin ich – wenn du es willst. Ich bin gekommen, um meine Kündigung zurückzuziehen. Ich möchte weiter für dich arbeiten.”
Justin lachte ironisch. “Glaubst du, ich freue mich darüber? Und wenn ich jetzt sage, dass ich nicht mehr mit dir zusammenarbeiten möchte und deine Kündigung mir äußerst gelegen kam?”
“Dann würde ich dir nicht glauben.”
Er trank einen großen Schluck Whiskey. “Was soll ich denn sagen, damit du mir glaubst?”
“Egal, was du sagst,
das
jedenfalls glaube ich dir nicht.” Rachel sah ihn kämpferisch an. Unwillkürlich blickte Justin auf ihren Mund und wünschte …
Er trank noch einen Schluck Whiskey und beschloss, Rachel so weit zu bringen, dass sie bei ihrer Kündigung blieb.
“Und was wäre, wenn ich dir sagte, dass ich dich jedes Mal in Gedanken ausziehe, sobald ich dich ansehe? Dass ich mir vorstelle, wie du ohne Slip und BH im Büro erscheinst, seitdem du im Spaß darüber gesprochen hast? Dass ich es am liebsten gleich wieder getan hätte, nachdem du mir vorgeworfen hast, ich hätte es dir ‘besorgt’?”
Sprachlos blickte Rachel ihn an.
Justin trank noch einen Schluck Whiskey. “Und das ist noch lange nicht alles”, fuhr er fort. “Nachdem Guy gegangen war und du mir den Kaffee gebracht hast, hätte ich dich am liebsten an Ort und Stelle genommen – von hinten”, fügte er hinzu.
Mit weit aufgerissenen Augen sah Rachel ihn an. Sie wirkte wie erstarrt.
Doch leider wirkten sich Justins Worte auch auf seinen Körper aus. Oder lag es nur daran, dass Rachel so dicht vor ihm stand?
“Also: Was dann?”, fragte er, während sein Verlangen wuchs.
“Ich … ich weiß es nicht”, sagte Rachel zu seiner Überraschung.
“Was meinst du damit?”
“Ich weiß es wirklich nicht. Vorhin war ich wütend auf dich. Warum fragst du mich nicht jetzt?”
Du meine Güte.
Justin wurde beinah
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