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Traumjaeger und Goldpfote

Traumjaeger und Goldpfote

Titel: Traumjaeger und Goldpfote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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wünschte, du könntest das auch sehen, Dachschatten!«, sagte er leidenschaftlich. »Das Licht … und den Gesang hören.« Seine Augen waren fest geschlossen.
    Raschkralle versank wieder in Schweigen, und alle Bemühungen der
Fela
, ihm noch ein Wort zu entlocken, waren vergeblich.
     
    Der Eingang zu dem aufgegebenen Tunnel befand sich genau an der Stelle, die der Rabe ihm genannt hatte – versteckt unter einem verschneiten Ginsterbusch am Waldrand. Traumjäger prüfte argwöhnisch mit der Tatze den alten Schutt, der rings um den Eingang aufgehäuft war, doch er konnte keine frischen Spuren entdecken. Er duckte sich unter den schützenden Busch und kratzte den Schmutz und die Gesteinsreste weg, die teilweise das Loch versperrten. Nachdem er eine schnurrbartbreite Öffnung freigelegt hatte, steckte er seinen Kopf hindurch und schnüffelte erneut. Das Tunnelinnere roch bloß nach altem Schmutz und nach ein paar kleinen Tieren, die hier vorübergehend Unterschlupf gesucht hatten.
    Er zögerte nur einen winzigen Augenblick, dann kehrte seine gerade gewonnene Entschlossenheit zurück, und er betrat das Innere des Tunnels. Über dem verschneiten Wald stand die Sonne in der Stunde der Kleineren Schatten.
    Dieser Tunnel war erheblich trockener als die meisten anderen, die er im Inneren des Hügels kennengelernt hatte. Die abgestandene Luft flößte ihm Vertrauen ein, und so stapfte er rasch und munter in die Tiefe hinab. Die leuchtende Erde schimmerte hier nur schwach, doch er konnte genug sehen. Bald begann er Seitengänge zu kreuzen, und aus einigen quoll heiße, feuchte Luft. Er näherte sich den begangenen Nebenwegen von Vastnir. Er wusste, dass er jetzt auf der Hut sein musste.
    Weil das Geräusch so leise, so fein war, fiel ihm zuerst gar nicht auf, dass die Stille in seinem verlassenen Tunnel gebrochen worden war. Das stets im Hintergrund hörbare Geräusch des Hügels war ihm im Laufe seiner langen Gefangenschaft so vertraut geworden, dass er kaum bemerkte, dass es wieder eingesetzt hatte. Als es ihm schließlich ins Bewusstsein drang, fiel ihm auf,dass es sich dieses Mal anders anhörte. Das beunruhigte ihn, ohne dass er sagen konnte, warum. Dann begriff er.
    Das Geräusch wurde zunehmend lauter, als näherte er sich seinem Ursprung. Jeder Schritt schien ihn dem Ort näher zu bringen, von dem dieses eintönige, kaum hörbare Pochen ausging. Jedoch während seiner Gefangenschaft im Hügel hatte es sich immer gleich angehört: entfernt, doch allgegenwärtig. Der ganze Hügel schien ein einziges leise rollendes Summen hervorzubringen.
    Das Geräusch, das er jetzt hörte, war gänzlich anders – es war eindeutig lauter und eher ein Dröhnen und Zischen, und es verstärkte sich mit jedem seiner Schritte. Als er eine Biegung umrundet hatte, fiel der Weg steil nach unten ab, und aus der Dunkelheit am Ende des Tunnels fuhr ein Miasma heißer, feuchter Luft nach oben. Traumjäger wich zurück und rieb mit einer Vorderpfote heftig sein Gesicht, um seine Augen von dem klebrigen Dunst zu reinigen.
    Immer noch entschlossen, trotz eines flauen Gefühls in der Magengegend, kniff Fritti gegen die wogenden Dunstschleier die Augen zusammen und ging weiter. Als er sich vorsichtig die Schräge hinuntertastete, schritt er durch eine Tür – oder eine Öffnung anderer Art –, und plötzlich wurde das Hämmern zu einem widerhallenden Brausen, das ratternd von den Wänden einer gewaltigen Höhle zurückgeworfen wurde, die er wegen der Nebelwolken, die ihn einhüllten, nicht erkennen konnte.
    Wie die Fälle von Murrgroll, dachte er.
    Sein Fell wurde rasch durchweicht. Er begriff, dass er auf einen gewaltigen unterirdischen Wasserfall gestoßen war. Dann änderten die seltsamen unterirdischen Winde die Richtung, und die Dünste wirbelten fort. Im unsteten Licht der leuchtenden Erde konnte er die ungeheure Höhle sehen, über der er wie ein Insekt auf einer der flachen Felsbänke kauerte, die ihre Wände umrandeten. Unten brandete, rot erleuchtet und schäumend,eine riesige Wasserflut. Die Höhle hatte keinen Boden, sondern es gab nur den mächtigen, dampfenden Fluss, der sie von einem zum anderen Ende durchfloss und das große Höhlengewölbe mit Nebeln und ohrenbetäubendem Lärm erfüllte. Traumjäger spürte, wie die Hitze des kochenden Flusses bis an sein Gesicht schlug, als er sich vorsichtig über die Felsbank beugte, um hinunterzuschauen. Die krachende Wucht, mit der das Wasser gegen die Höhlenwände schlug und unter ihm im

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