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Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Titel: Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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Es gab kaum einen gut aussehenden Jungen auf der Schule, mit dem sie noch nichts gehabt hatte. Bisher hatte ich sie irgendwie immer beneidet um ihre Beliebtheit, doch jetzt war ich froh, dass ich nicht so war wie sie. Aus irgendwelchen Gründen wollte ich, dass der Neue in mir etwas Besonderes sah.
    Die Schulglocke kündigte den Beginn des Unterrichts an und die Leute strömten in die Klassen. Cherryls Zurückweisung würde für ein paar Tage Gesprächsthema Nummer eins sein, und sie würde dies sicher nicht auf sich sitzen lassen. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass ihr Ego ihr nicht erlauben würde, den Neuen damit durchkommen zu lassen.
    In der großen Pause sah ich Mike und Todd mit dem Neuen zusammen an einem Tisch sitzen. Gegen die Gesellschaft von männlichen Schlampen hatte er offenbar nichts. Ich verzog angewidert den Mund und wollte mit meinem Tablett wie gewohnt zu dem hintersten Tisch schlendern, um dort, wie schon seit Jahren, mein Essen allein einzunehmen. Leider musste ich dazu an dem Neuen vorbeigehen. Ich bemühte mich, meinen Blick abzuwenden, so dass ich ihn und die anderen beiden nicht ansehen musste.
    »Wer ist sie?«, hörte ich eine raue Stimme fragen, als ich den Tisch von dem Neuen passiert hatte.
    »Die? Ach das ist … Wie war ihr Name noch, Todd?«
    »Faith. Ihr Name ist Faith Watson«, erwiderte Todd. »Also, sie ist nicht gerade ein Topmodel, aber wenn du 'ne Jungfrau suchst, Kumpel, die ist bestimmt noch unberührt. Und wenn du auf große Oberweite stehst ... hey, sieh sie dir an. Dafür braucht man große Hände, he? Große Hände ...« Todd kicherte blöd. »... hast du verstanden, was ich meine, Kumpel?«
    Mike kicherte.
    »Ich würde behaupten, die ist sogar noch ungeküsst. Wer weiß, vielleicht steht sie auch gar nicht auf Typen. Ich meine, könnte ja sein, oder?«
    Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss, und beeilte mich, an meinen Tisch zu kommen. Ich setzte mich mit dem Rücken zu den Jungs. Ich war so empört und beschämt, dass ich keinen Bissen von meinem Essen anrühren konnte. Warum konnten die mich nicht einfach alle in Ruhe lassen? Hatte ich schon erwähnt, dass ich diese Schule hasste?
    ***
    Als ich aus dem Schulgebäude trat, wehte mir ein frischer Wind ins Gesicht. Ich drückte meine Tasche fest an meine Brust und schaute zum Himmel hinauf. Es hatte sich eine graue Wolkenfront gebildet, und wenn ich mich nicht sehr beeilte, würde ich vielleicht noch nass werden, ehe ich zu Hause ankam.
    »Scheiße«, fluchte ich leise und eilte die Treppen hinab.
    Mit schnellen Schritten überquerte ich den Rasen und bog in die Straße vor der Schule ein. Todd und Mike standen ein paar Meter entfernt an Todds schwarzem Pick-up, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. Mike trug eine Sonnenbrille mit blauen Gläsern. Todd hatte sich eine Kippe hinters Ohr geklemmt. Beide grinsten mich an und ich unterdrückte den Impuls, umzudrehen und einen anderen Weg zu nehmen. Ich ahnte, dass sie was im Schilde führten und mich nicht gehen lassen würden, ohne mich zu piesacken. Wie ich diese reichen Kids hasste. Sie schienen eine besondere Vorliebe dafür zu haben, auf Leuten wie mir herumzutrampeln. Das hatte man davon, wenn man in einem Kaff wohnte, in dem die meisten Eltern Bestverdiener waren. In New York hatte ich wenigstens nicht ganz so aus der Menge hervorgestochen. Ich war unsichtbar gewesen, und das war immer noch besser, als anders zu sein.
    »Hey, Cinderella! Wenn du ein bisschen lieb zu uns bist, dann fahren wir dich nach Hause. Na? Was hältst du davon? Wird bald Regen geben und dann wirst du noch ganz nass«, sprach Mike mich an.
    »Danke, nein!«, erwiderte ich zähneknirschend und wollte schnell an den Beiden vorbeigehen, doch Todd stellte sich mir in den Weg.
    »Süße, wir wollen doch nur, dass du nicht nass wirst«, sagte er und fasste mich am Arm.
    »Lass mich los!«, fuhr ich ihn an und warf ihm einen wütenden Blick zu. Ich wollte nur noch weg von hier. Ich hasste ihr Gehabe und fühlte mich unwohl in ihrer Nähe. Warum konnten die mich nicht einfach in Ruhe lassen? Es gab genug Mädchen, die sich ihnen nur zu gern an den Hals schmeißen würden. Was wollten sie von mir?
    »Warum bist du so unfreundlich zu uns, hm? Wir wollen doch nur nett sein, da können wir doch auch erwarten, dass du ein bisschen nett zu uns bist. Komm schon, Rotschopf.«
    »Ich sagte, LASS MICH LOS!«, versuchte ich es energischer. Mein Herz klopfte wild und mir wurde immer

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