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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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Temperaturen, wer weiß, arktische Minusgrade sind auch im Sommer nie ganz auszuschließen, man hatte ja auch schon Pferde… nicht wahr. Schuhmaterial, angefangen von Sandalen über Segellatschen, Trekkingschuhe, Stiefel. Als würde ich auswandern wollen. Ach ja, zwei ungelesene Romane und zwei zerfledderte, vom wiederholten drin Schmökern und ganz viel Sonnencreme, um mich vor der bösartigen Sonneneinstrahlung am Meer zu schützen. Ich bin ein blasser Hauttyp, da musste ich vorsichtig sein.
    Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und das mitten im Feierabendverkehr, gelangte ich schließlich, durchnässt und erschöpft, vor dem Brüggeschen Hause an. Als ich vor der Haustür stand, hörte ich ihn bereits, den aufreibenden Ferienkofferpackzank, der allen Urlaubsvorbereitungen anhaftet. Ich öffnete die Tür, und da war er auch schon, Amalies Schmerzensschrei in hohem aufgebrachtem Sopran:
    „…warum darf ich den Bikini nicht mitnehmen. Der ist neu, ich hab den mir von meinem Taschengeld gekauft. Du kannst mir nicht verbieten, dass ich den mitnehme. Das ist meiner! ... Blödmann.“
    Rasmus Brügge blaffte zurück. Ich hörte ihn, den Tremolo in seiner Stimme, er stand kurz vor einer Ohrfeige. Der ‚Blödmann‘ war dann doch zu viel. Es schnaubte förmlich aus seinen Nüstern. Ein dampfendes Rhinozeros ist nichts gegen Brügge im ungestümen cholerischen Rausch.
    „Du bist 14, meine junge Dame, und mit so einem Nichts liegst du mir nicht am Strand. Das kommt noch, dass dich jeder sabbernde Kerl ab 16 anglotzt. Das Fetzchen bleibt hier, klar!“ Machtwort gesprochen.
     
    „Oh, hallo Toni, eh guck mal, was ich mitnehme“, Nat quälte sich mit einer aufgeblasenen Palmeninsel die schmale Treppe hinab. Hinter ihm stolzierte Konrad, einzig bekleidet mit einem Schwimmreifen und einem Schnorchel.
    „If swimme“, nuschelte er durch sein Tauchutensil.
    Rasmus begrüßte mich entnervt.
    „O!K!, schön, dass Sie da sind. Gucken Sie mal nach den Koffern, ob bei den Kindern alles Wichtige dabei ist, und teilen Sie Amalie mit, dass sie hier bleiben wird, wenn sie sich weiterhin so halsstarrig benimmt.“ Brummelnd verzog er sich in den Garten zum Rauchen. Kinder!
    Nachdem ich Konrad angekleidet, die Gummiinsel verwahrt und Amalie beruhigt hatte (hab ihren Bikini in meinen Koffer gestopft), bestellte ich uns allen erst einmal eine Pizza. Zur Besänftigung der Nerven.
     
    Ursprünglich wollten wir bereits mit dem Morgengrauen auf der Autobahn sein. Um zehn Uhr waren wir immer noch nicht unterwegs. Das lag zum einen daran, dass Herr Brügge mit einem mörderischen Kater erst um acht Uhr erwachte, obwohl die Kinder bereits, wie sie sagten, seit drei Uhr morgens wach und aufgeregt in ihren Zimmern schlafwandelten.
    Rasmus` Wagen wurde beladen. Der neue, in weiser Voraussicht ebenfalls ein Kombi, erwies sich als dennoch zu klein, um alle Gepäckstücke aufzunehmen. Also nochmals umpacken, auspacken, und auch ich musste mich trennen von einer meiner Taschen. Als wir endlich die Haustür hinter uns zugeschlossen hatten und einen guten Kilometer gefahren waren, teilte Amalie uns mit, wie dringend wir zurückfahren müssten, sie hätte ihr überlebenswichtiges Handy vergessen.
    „Du kommst doch wohl mal für ein paar Tage ohne Handy aus!“, echauffierte sich der alte Rasmus neben mir. Das kann Antonia leider nicht. Also fuhren wir zurück.
     
    Irgendwann dann, endlich und nach langer Zeit, fuhr der Pkw eine überfüllte Autobahn entlang, deren Fahrstrom wie selbstverständlich in einem Stau mündete.
    „Ich hab die Schnauze voll. Das soll Erholung sein? Im Stau stehen, Kinder, die herumningeln, und einen Kater hab ich,…Sie fahren“, damit stieg Rasmus Brügge, im Stau stehend, der gerade mal wieder zum Stillstand gekommen war, aus dem Pkw und scheuchte mich auf den Fahrersitz.
    Den Kindern war die schlechte Stimmung im Auto nicht entgangen. Sie versuchten bereits seit einer halben Stunde zu schweigen. Besser nicht auf sich aufmerksam machen schien das Motto der Stunde. Ich rückte hinüber auf den Fahrersitz, und Rasmus stieg wieder ein.
    „Ich werde jetzt ein wenig schlafen. Sollte sich die Autoschlange jemals auflösen, können Sie mich ja wecken.“ Ich nickte ergeben.
    Das war er also, der Beginn eines phantastischen Urlaubs. Stillstand im Stau, und eine Luft im Pkw dicker als Lebertran.
    Der alte Brügge neben mir schnarchte mit leicht geöffnetem Mund. Die Kinder begaben sich ebenfalls in eine Art Ruheposition,

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