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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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hielt der Aufzug – diesmal in der zwanzigsten Etage. Die Tür glitt auf. Vier weitere junge Männer – alle in Overalls – standen da. Jeder hatte einen Piercing-Ring irgendwo im Gesicht. Neela stockte der Atem, als alle vier in den Fahrstuhl kamen und sie in eine Ecke drängten. Sie versuchte 911 zu wählen, aber einer der Skinheads – offenbar der Anführer – packte ihr Handgelenk und nahm ihr das Handy weg.
    »Was fällt Ihnen ein?«, fragte sie.
    Der Mann gab ihr keine Antwort. Er ließ das Handy fallen und zermalmte es unter seinem Stiefel.
    Im Parterre öffnete sich die Tür eines Aufzugs; Dermot sprang hinein und drückte auf die Siebenundzwanzig. Die Tür schloss sich quälend langsam. Der Lift fuhr los.
    Dermots Aufzug erreichte den zehnten Stock, wurde langsamer und stoppte. Die Tür öffnete sich. Nick stand lächelnd da.
    »Hey! Komm rein!«, schrie Dermot. »Wir sind in ein paar Sekunden da. Danke, dass du so schnell hergekommen bist. Du bist ein Lebensretter!«
    In diesem Augenblick holte Nick ein Gerät im Format eine Handys aus der Tasche und stieß es gegen Dermots Brust.
    Dermot verspürte einen schrecklichen Schmerz und sank zu Boden. Nick betrachtete den Elektroschocker in seiner Hand – er war beeindruckt, wie gut er funktionierte.
    »Mann, das war doch was! Was meinst du, Dermot? Ein meisterhaftes Betäubungsgerät in Form eines Mobiltelefons. Achthunderttausend Volt! Wow!«
    Nick betrat den Aufzug und lehnte seinen Stock an die Wand, dann steckte er den Sicherheitsschlüssel für den Lift in das kleine Schloss unter dem Schaltbrett. Die Tür schloss sich.
    Dermot keuchte vor Schmerz. »Was, zum Teufel, geht hier vor? Lieber Himmel, Nick. Du hast mich gerade elektrisiert oder so was!«
    »Ein Elektroschocker, eine Betäubungswaffe«, erklärte Nick. »Komm schon, sei ein Mann, Dermot.«
    Er kauerte sich neben Dermot und zog sich eine wollene Skimaske über den Kopf. »Eines muss ich dir lassen, du bist Neela wirklich schnell zu Hilfe geeilt. Gut gemacht, übrigens.«
    Dermot musste sich immer noch von dem Stromschlag erholen. »Verdammt, wovon sprichst du? Wo ist Neela?«
    »Du willst Neela sehen? Okay, sehen wir uns Neela an.« Nick drückte auf den obersten Etagenknopf. Die Kabine fuhr nach oben.
    Neela war mittlerweile in ihrem Fahrstuhl von den fünf Männern umzingelt. Hände tasteten ihren Körper ab, strichen ihr über Brust und Hinterteil, versuchten sich unter Rock oder Bluse zu schieben. In ihrer Verzweiflung konzentrierte sie sich auf die Überwachungskamera und fing an zu schreien. Sofort legte sich eine Hand auf ihren Mund. Gleich danach wurde er mit einem Klebestreifen zugeklebt.
    Als Dermots Kabine die von Neela überholte, konnte er sie sehen. Nur für ein paar Sekunden waren ihre Gesichter nur einen knappen Meter voneinander entfernt. Neela erhaschte einen sehr flüchtigen Blick auf ihren Mann. Sie blinzelte, versuchte sich auf den Punkt zu konzentrieren, aber es war zu spät … Konnte das Dermot gewesen sein? Zusammengesunken vor den Füßen eines Mannes in Nike-Jogginganzug und Skimaske?
    Als Dermot begriff, was mit seiner Frau geschah, zerriss es ihm das Herz. Plötzlich aktivierte er ungeahnte Kräfte. Mit einem Schrei stürzte er sich auf Nick.
    Sie kämpften um den Schocker, aber Dermot war Nick nicht gewachsen.
    Auch Neela entwickelte neue Kraft. Sie schlug dem Anführer der Skinheads ins Gesicht, so fest sie konnte, und schrie aus Leibeskräften: »Fuckyou!«
    Der Kopf des Mannes schnellte nach hinten, ansonsten hatte der Hieb nicht mehr Wirkung als Wasser, das vom Gefieder einer Ente perlt. Der Mann grinste lüstern und bedeckte ihre Brüste mit den Händen. »Ganz ruhig, Miststück. Ich will ja nur ein bisschen Spaß haben.«
    Der Skinhead legte den Schalter für die Weiterfahrt um, und die Kabine fuhr ein kleines Stück, dann blieb sie wieder stehen, und die Tür öffnete sich.
    Zu Neelas Überraschung und großer Erleichterung stiegen alle Männer bis auf den Anführer aus. Er sah sie an und grinste. »Übrigens, die Praxis ist geschlossen – sieht fast so aus, als hättest du deinen Termin versäumt. Versuchst du’s morgen noch mal?«
    Der muskulöse Kerl riss ihr das Klebeband vom Mund und hielt den Lift erneut an. Die Tür ging auf, er stieg aus, und die Tür glitt wieder zu.
    Als der Lift nach unten fuhr, sank Neela gegen die gläserne Wand. Sie war vollkommen fertig und in Schweiß gebadet. Sie war ungeschoren davongekommen. Aber warum? Was hatte das

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