Traummoerder
widerstehen. Nimm es ihr nicht übel, sie hat sich solche Sorgen um dich gemacht.« Er lachte. »Willkommen im neuen Zuhause, Dermot. Ich nenne es Anti-Penthouse, weil es so tief ist.« Er lachte wieder.
Wäre sein Körper nicht betäubt gewesen, hätte sich Dermot auf der Stelle übergeben. Gottlob konnte er seinen Schließmuskel beherrschen.
»Möchtest du dir das aus der Nähe ansehen? Du bist herzlich eingeladen.«
Nick trug Dermot zum Rand der Grube, um ihm einen Blick in sein Grab zu ermöglichen. Dann drehte er sich ein wenig, damit sein Gefangener in den maßgefertigten Sarg schauen konnte.
»Du wirst es richtig kuschelig haben«, sagte Nick.
Ganz langsam und mit unmenschlicher Grausamkeit senkte er Dermot Zentimeter für Zentimeter in die Kiste und beobachtete dabei, wie sich dessen Brust immer heftiger hob und senkte.
Als Dermot lag, nahm ihm Nick die Fesseln ab und streckte dessen Glieder, um es ihm bequemer zu machen. Nick wusste, dass die Wirkung des Medikaments noch mindestens zehn Minuten andauern würde, also ließ er sich Zeit, alles so herzurichten, wie es sein sollte.
Dermot ließ seinen Folterer nicht einen Moment aus den Augen; er wusste, dass sein schlimmster Albtraum zum Leben erwachen oder besser zum Tode führen würde.
Nick befestigte die Seile an dem Sarg-Seile, die Dermot in der Waagerechten halten würden, wenn er in die Grube gesenkt wurde.
Plötzlich baute sich Nick drohend neben Dermot auf, einen Hammer in der einen und ein paar Nägel in der anderen Hand. Er steckte die Nägel zwischen die Zähne und griff nach dem Sargdeckel.
»Zeit fürs Bett.«
Dermots Augenlider flatterten, als Nick eine Schneiderschere in die Hand nahm und begann, ihm die Kleider vom Leib zu schneiden. Anschließend entfernte er jedes Stückchen Stoff aus dem Sarg. Dermot schwitzte wie ein korpulenter Mann in der Sauna. Er konnte weder sprechen noch richtig atmen. Dafür liefen ihm Tränen über die Wangen.
Nick hob den schweren Deckel hoch, und wieder genoss er den Moment in vollen Zügen und schob den Deckel quälend langsam über den Sarg, bis von Dermot nur noch die Augen hinter der Öffnung zu sehen waren.
»Ich wette, du wünschst dir, du hättest vor all den Jahren nicht »das Falsche« getan. Bestimmt wünschst du dir, du hättest deinen Schwanz in der Hose gelassen, alter Junge.«
Die wahnwitzige Panik, die einen erfasst, wenn man hört, wie die Nägel in den eigenen Sarg geschlagen werden, kann man nur erahnen. Für Dermot hätte es nicht schlimmer sein können, wenn sein Herz plötzlich aufgehört hätte zu schlagen.
»Oh, noch etwas«, rief Nick, nachdem der letzte Nagel eingeschlagen war. »Da ist eine Glocke, falls du etwas brauchst. Oh! Und ein Licht. Sayonara.«
Es dauerte nicht lange, Dermots Sarg in das Grab über der Wanne hinunterzulassen. Als Nick begann, die Erde auf den Sarg zu schaufeln, hörte er ein entferntes Klingeln. Dermot benutzte tatsächlich das Glöckchen! Das war zu komisch. Und das laute Stöhnen bereitete Nick ebenfalls großes Vergnügen. Als die Wirkung der Droge nachließ, wurden Schreie aus dem Ächzen, aber sobald das Grab wieder gefüllt war und Nick die Erde festklopfte, war gar nichts mehr zu hören.
Die Gerechtigkeit hatte obsiegt.
Nick blieb noch in dem Schuppen. Er dachte nach und genoss seinen Triumph. Nach einer Stunde holte er ein Stethoskop aus der Tasche, drückte die Membran auf die Erde und lauschte. Obwohl der Sarg praktisch schalldicht war, hörte Nick nach wie vor das Glöckchen – welch ein Spaß! Dermot schien tatsächlich zu glauben, dass ihn sein Peiniger aus dem Gefängnis entlassen würde, wenn er nur lange genug die Glocke schwang!
Das Läuten wurde begleitet von einem nicht enden wollenden Schrei.
Kapitel 70
Auf den Tag genau zwei Monate später lud Neela Nick ein, bei ihr und ihrem Baby Virginia im Haus am Linley Place zu Abend zu essen. Nick hatte angeboten zu kochen, und Neela nahm den Vorschlag dankbar an. Er war inzwischen wieder in sein eigenes Apartment gezogen, besuchte Neela aber nach wie vor ziemlich oft.
Während der Schmorbraten in der Küche garte, stillte Neela ihr Kind im Wohnzimmer. Sie und Nick sahen sich eine Talkshow an, solange das Essen noch nicht fertig war. Das Baby an Neelas Brust war vollkommen entspannt und döste – dies war einer der wenigen Momente am Tag, in denen Neela absolut zufrieden war und keinen Gedanken an Dermot verlor.
»Ist das zu fassen, Neela? Der Typ hat doch tatsächlich die
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