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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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dass das nichts Wichtiges ist, dann bohrt einfach durch. Okay?«
    »Gut! Gibt es rechts und links davon irgendwelche Strom-, Gas- oder Wasserleitungen?«
    »Nein. Nicht dort, wo ihr seid – da müsste alles sauber sein. Bringen wir’s hinter uns.«
    »Verstanden«, gab Jon zurück. Dann schaltete er den Bohrer ein, und das Gerät startete den Stakkato-Rhythmus, mit dem es sich in den Stein fraß.
    Nach nur vier Minuten schoss der Bohrer plötzlich vorwärts. Der Stein war durchbohrt, aber jetzt drang er in weiches Holz. Der Bohrkopf verfehlte Dermots Schläfe um fünf Zentimeter.
    Neugierig, ob er eine alte Schatztruhe angebohrt hatte, schaltete Jon das Gerät aus und legte mit den Händen das Loch in der Kiste frei,
    In diesem Moment hörte er das leise Scharren und schwache Schreie. »Hilfe … Helft mir!«
    »Großer Gott«, hauchte der Arbeiter und spähte durch das Loch, das er gebohrt hatte. »Boss!«, brüllte er in sein Walkie-Talkie. »Ruf einen Krankenwagen. Da unten ist jemand!«

Kapitel 72
    »Nur ein wenig Kartoffelbrei, Kohl und ein paar Stangen Spargel. Es ist erstaunlich, wie köstlich einfache Dinge sein können.«
    Nick hatte Neela nach einem gemeinsamen Kinobesuch ein spätes Abendessen in seiner Wohnung aufgetischt. Neela konnte nicht ahnen, dass sich Dermot seit Monaten von den rohen, stinkenden Abfällen solcher Lebensmittel ernährte.
    »Mein schlimmster Albtraum war immer, Giselle zu verlieren«, begann Nick, als er sich zu Neela auf das Sofa setzte. »Jetzt ist es die Angst vor Zurückweisung.«
    Neelas Herz flog dem Freund entgegen. Sie legte einen tröstlichen Arm um seine Schultern. »Hast du dich deswegen nie nach einer neuen Partnerin umgesehen?«
    Nick sah sie verblüfft an. »Vielleicht.«
    Neela zog ihn an sich.
    »Ich vermute, dein schlimmster Albtraum ist jetzt, Virginia zu verlieren, oder?«, fragte Nick.
    »Ich habe keinen schlimmsten Albtraum«, antwortete Neela prompt. »Ich hatte nie einen.«
    Nick sah ihr in die Augen. »Dermot hat erzählt, dass er deinen Albtraum dem Tagebuch beigefügt hat. Die Geschichte im Aufzug.«
    »Nein. Das ist er nicht.« Am liebsten hätte Neela sich auf die Zunge gebissen.
    Nick musterte sie forschend. Würde sie ihm davon erzählen?
    »Ich wusste es«, sagte er leise.
    Neela begegnete seinem Blick. »Wirklich? Du bist sehr intuitiv.« Sie lächelte. »Ich werde niemals jemandem von meinem Albtraum erzählen. Mir ist es lieber, wenn niemand davon weiß. Nicht einmal du, Nicky.« Wieder lächelte sie. »Nichts für ungut. Es wäre mir unheimlich, wenn ich wüsste, dass jemand Bescheid weiß.«
    »Dein Albtraum war einer aus Arnolds Tagebuch?« Das war eine rein rhetorische Frage. Neela antwortete nicht. Aber ihr Gesichtsausdruck veränderte sich kaum merklich und bestätigte, dass er mit seiner Vermutung recht hatte, auch wenn sie sich noch so sehr anstrengte, das zu verheimlichen.
    Seit seiner Unterhaltung mit Dermot, als er bemerkt hatte, dass einige Albträume aus dem Tagebuch fehlten – solche, die mit den fünf Sinnen verknüpft waren –, war ihm klar gewesen, dass Neelas Albtraum dazugehörte. Und man brauchte kein Genie zu sein, um Geschmacks- und Geruchssinn auszuschließen. Höchstwahrscheinlich auch den Tastsinn. Blieben nur noch zwei. Nick wusste, für welchen er sich entscheiden würde.
    Nick lachte und drückte sie. »Siehst du? Ich wusste es.«
    »Was?«
    »Ich wusste immer schon, was dein wirklicher Albtraum war.«
    »Das konntest du gar nicht wissen.« Man sah ihr an, wie sehr sie hoffte, dass ihr Geheimnis vor ihm sicher war.
    »Dein Albtraum ist nichts Sexuelles, stimmt’s?« Er taxierte sie.
    Nein, das war es nicht. Das sah er.
    »Es betrifft den Verlust von etwas Entscheidendem. Richtig?«
    »Bitte, Nick. Es ist genug. Das ist nicht mehr lustig.«
    »Nicht der Verlust eines geliebten Menschen«, fuhr Nick unbeeindruckt fort.
    Neelas Gesicht war mittlerweile wie versteinert. Sie würde niemals ihre schlimmsten Ängste offenbaren – das wäre zu furchterregend. Sie blinzelte ein paar Mal.
    Nick war das nicht entgangen. Das war es!
    »Oh! Lass mich nicht blind sein«, flüsterte Nick in ihr Ohr. »Nicht blind, lieber Himmel!«
    Neelas Augen wurden groß, und ihr Atem beschleunigte sich, aber sie schwieg.
    Nick suchte ihren Blick. » König Lear.«
    Neela blieb stumm.
    »Das ist es, stimmt’s? Siehst du? Ich wusste es die ganze Zeit.«
    Endlich drehte sie sich zu ihm. »Das Wort ist ›verrückt‹. Nicht blind. ›Lass mich

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