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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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keine Ahnung, warum mir gerade ein Soßenlöffel eingefallen war. Baseballschläger oder Tennisschläger waren mir zu brutal vorgekommen, und dann war mir der Soßenlöffel durch den Kopf geschossen. Vielleicht hatte ich Hunger.
    Morelli saß zusammengesunken auf einem Stuhl im Wartebereich, als ich die Klinik betrat. Ich ließ mich neben ihm nieder und drückte meine Tasche an meine Brust.
    »Kommt er wieder in Ordnung?«, fragte ich Morelli.
    »Das ist eine schwierige Frage. Er hat noch etliche andere Probleme als Nägel im Hintern.«
    Eine Stunde später wurde Anthony bäuchlings auf einer fahrbaren Krankenliege zu uns gerollt. Er trug einen sackartigen Krankenhausschlafanzug, und auf einer Seite seines Hinterteils zeichnete sich dort, wo der Verband saß, eine dicke Beule ab.
    »Er hat eine Menge Betäubungs- und Beruhigungsmittel intus«, erklärte die Krankenschwester Morelli. »Die Fahrt nach Hause dürfte also kein Problem sein. Er hat ein Rezept für Schmerztabletten und Antibiotika bekommen. Und sein Verband muss einmal täglich gewechselt werden. Bringen Sie ihn in zehn Tagen wieder her, damit die Fäden gezogen werden können.« Sie reichte Morelli eine kleine Tüte. »Hier sind seine Nägel, für den Fall, dass er sie sich einrahmen lassen möchte.«
    Ich rannte los, um den SUV zu holen, und fuhr rasch zum Eingang der Notaufnahme. Morelli und ein Pfleger hievten Anthony auf den Rücksitz, und ich fuhr uns zu Morellis Haus. Morelli schleppte Anthony hinein und legte ihn mit dem Gesicht nach unten auf das Sofa.
    »Frauen«, stöhnte Anthony. »Man kann nicht ohne sie, aber auch nicht mit ihnen leben.«
    Bob schnüffelte an Anthony und ergriff die Flucht. Mir ging es ähnlich wie ihm.
    »Ich muss jetzt los«, erklärte ich. »Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Morelli brachte mich zu meinem Jeep. Er schlang die Arme um mich und küsste mich – mit Zunge und offensichtlicher Verzweiflung.
    »Du verlässt ein sinkendes Schiff«, meinte er.
    »Sieh es einfach als Zeit an, in der sich eure Geschwisterliebe vertiefen kann. Und sorg dafür, dass er genügend Beruhigungsmittel nimmt.«

11
    Diesel saß am Wohnzimmertisch und arbeitete an meinem Computer, als ich die Wohnung betrat. »Was gibt es Neues von der nackten Frau?«, wollte er wissen.
    »Ich habe es geschafft, sie aus Morellis Bett zu bekommen, aber dann stand sie plötzlich wieder vor der Tür und hat seinem Bruder mit einer Nagelpistole in den Hintern geschossen.«
    Diesel schob seinen Stuhl zurück und grinste breit. »Ich würde mich gerne nach Einzelheiten erkundigen, aber im Vergleich zu meiner Fantasie könnten sie enttäuschend sein.«
    »Es war ein Fiasko.« Ich holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank und trank es halb aus. »Was machst du da?«
    »Ich surfe im Internet und versuche, etwas über elektromagnetische Felder herauszufinden. Munchs Doktorarbeit handelt von atmosphärischer Ionisierung, ein Thema, von dem ich null Ahnung habe.«
    Ich konnte Carl nicht entdecken, aber ich hörte die Töne von Super Mario von der Couch dudeln.
    »Hat er den ganzen Abend gespielt?«, fragte ich Diesel.
    Diesel stand auf und streckte sich. »Ja.«
    »Und das hat dich nicht gestört?«
    »Nein.«
    »Wow, du gehst wirklich sehr entspannt damit um.«
    »Eigentlich warte ich nur darauf, dass der Akku leer ist. Ich schätze, in zwei Minuten ist es so weit. Und er weiß nicht, wie man das Ding wieder auflädt.«
    Und just in diesem Moment wurde es still im Zimmer.
    »Iip?«, quietschte Carl. Er stand auf und warf uns über die Sofalehne einen Blick zu. Dann hob er das Gerät nach oben, so dass wir es sehen konnten. »Iiip.«
    »Es ist tot«, erklärte Diesel.
    Carls Augen weiteten sich, und er riss sein Maul auf. Er schüttelte das Spielgerät und untersuchte es.
    »Oje«, sagte ich zu Diesel. »Das ist hart für ihn.«
    »Du hast leicht reden. Du hast den Abend mit einer nackten Frau verbracht, und ich musste mich mit diesem Affen herumplagen.«
    Carl warf mit dem Spielgerät nach Diesel und traf ihn am Hinterkopf.
    »Jetzt reicht’s.« Diesel hob das Nintendo vom Boden auf. »Ich bin nicht so nett wie ich aussehe. Wenn ich noch ein einziges Iiip höre, versohle ich dem Affen den Hintern.«
    »Du bist frustriert, weil du nicht an Wulf herankommst.«
    »Ja, das auch.« Sein Handy klingelte, und er meldete sich und lauschte. »Bin gleich da«, sagte er und legte auf.
    »Flash?«, fragte ich.
    »Ja. Wulf ist zum Sky Social Club zurückgekehrt. Er ist jetzt

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