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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wenn ich Ranger um einen Gefallen bitten würde, ginge es nicht darum, dass er kommen sollte, um mir den Arsch zu retten. Und ich kann nicht glauben, dass er an deiner Schrottkarre einen Peilsender befestigt hat. Warum sollte er das tun?«
    »Er bringt sie an allen Wagen seiner Flotte an, und da ich manchmal für ihn arbeite, gehört mein Auto auch dazu.« Außerdem hat er mich gern … sehr sogar. Und das beruht auf Gegenseitigkeit, aber Ranger macht mich ebenso wie Diesel viel zu nervös. Ich könnte nie im Leben eine feste Beziehung mit einem der beiden eingehen.
    »Und was nun? Machen wir uns auf die Suche nach Gail Scanlon?«, fragte Lula.
    »Ja. Ich habe eine ungefähre Ahnung, wo sie wohnt. Dort werden wir zuerst suchen.«
    Lula breitete wieder die Karte vor sich aus. »Hast du eine Adresse?«
    »Ja. Sie lautet: Folge der Schotterpiste.«
    Ich fuhr auf der Route 206 bis zur Marbury Road und bog nach links ab. Auf der Route 206 war ich zwar nicht so schnell vorangekommen wie auf dem Turnpike, aber sie führte auf direkterem Weg ans Ziel. Carl saß mit einer großen Portion Chicken Nuggets zufrieden auf dem Rücksitz, Lula hielt eine Tüte mit Hamburgern und Fritten in der Hand, und ich hatte mir einen Vanille-Milchshake gegönnt.
    Ich verließ die Marbury Road, und mein Selbstvertrauen sank. Mir würde nichts anderes übrig bleiben, als meinem Instinkt zu vertrauen, und ich atmete jedes Mal erleichtert auf, wenn mir etwas bekannt vorkam. Als ich die Schotterpiste erreichte, verlangsamte ich das Tempo. Ich wollte keine Staubwolke aufwirbeln, die mein Kommen ankündigte.
    Lula spähte durch die schmale Windschutzscheibe des Jeeps. »Bist du sicher, dass wir noch in Jersey sind? Hier sieht es nicht aus wie in Jersey. Es sieht nicht einmal aus wie in Amerika.«
    »Was hast du denn von Amerika schon gesehen?«
    »Persönlich oder im Fernsehen?«
    Ich umrundete eine Gruppe Kiefern und sah die zerstörte falsche Vogelbombe vor mir. Hurra, ich befand mich auf dem richtigen Weg.
    »So weit bin ich mit Diesel auch gekommen«, erzählte ich Lula. »Dann haben wir Gail Scanlon aus den Augen verloren.«
    »Du weißt schon, wie wir aus diesem Dreckloch wieder herauskommen, oder?«
    »Klar, das ist ein Kinderspiel.«
    »Es gefällt mir nicht, dass hier so viele Bäume stehen und kein Einkaufszentrum zu sehen ist. Das kommt mir nicht normal vor.«
    Ich folgte der Schotterpiste eine halbe Meile und gelangte an eine Gabelung. Beide Abzweigungen sahen genau gleich aus. Ich stieg aus dem Wagen und starrte auf die Erde, als wäre ich der Indianer Tonto auf der Spurensuche für Lone Ranger.
    »Und?«, fragte Lula.
    Ich stieg wieder in den Jeep. Ich hatte keinen blassen Schimmer. »Links«, erklärte ich.
    »Mann, du bist gut«, sagte Lula. »Ich habe in diesem Dreck überhaupt nichts gesehen.«
    Carl stand auf dem Rücksitz, spähte über meine Schulter und wirkte besorgt.
    »Was meinst du?«, fragte ich ihn. »Links?«
    »Iiip«, quietschte Carl.
    Ich nahm die linke Abzweigung, und nach einer Weile kam ich an die nächste Gabelung. Und dann an eine weitere.
    »Ich sehe hier nur Bäume und Sand«, beklagte sich Lula. »Es kommt mir vor, als wären wir am Arsch der Welt. Hier gibt es keine Gehsteige. Wo ist der Beton? Und auf meinem Handy sind keine Empfangszeichen zu sehen. Was bedeutet das? Das gefällt mir nicht.«
    Ich warf einen Blick auf mein Handy. Sie hatte recht. Keine Empfangszeichen. Ich hoffte, dass Diesel nicht versuchte, mich zu erreichen.
    »Vielleicht sollten wir umkehren«, meinte Lula. »Das alles macht mich wahnsinnig. Die Bäume erdrücken mich. Ich brauche Empfangszeichen auf meinem Handy.«
    »Die Straße ist zu schmal zum Wenden. Sobald sie breiter wird, kehre ich um.«
    »Und wenn sie nicht breiter wird?«
    »Sie wird breiter werden!«
    In Wahrheit war ich nicht sehr zuversichtlich. Und ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden. Ich hatte mich verfahren und war vollkommen verloren. Ich beschloss, einfach weiterzufahren und an jeder Gabelung links abzubiegen, in der Hoffnung, dass ich schließlich irgendwo ankommen würde.
    »Ich muss aufs Klo«, erklärte Lula. »Ich hätte nicht den Riesenbecher Sprite trinken sollen. Du musst eine Tankstelle oder ein McDonald’s oder so etwas suchen.«
    Eine Stunde später kroch ich immer noch durch die Barrens. Und weit und breit keine Spur von goldenen Bögen.
    »Ich bin kurz davor zu platzen«, sagte Lula. »Ich muss jetzt ganz dringend.«
    Ich hielt den Wagen an.

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