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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Seine hellen, blauen Augen waren immer noch so unglaublich, sein Blick ebenso angsteinflößend wie damals. Es gab kein Vertun. Den Grund für meinen Aufenthalt in Saint Blocks hätte ich auch nach dreihundert Jahren und im siebten Kreis der Hölle wiedererkannt.
    »Hallo, Arschloch!« Obwohl seine Begleiter von den drei Footballspielern die deutlich größeren und massigeren waren, war der größte Teil meiner Aufmerksamkeit auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Ein kleiner Teil meiner Selbst war plötzlich wieder zehn Jahre alt und eingeschüchtert, während ein anderer jede Veränderung an ihm registrierte, die langen dunklen Wimpern, die Größe, die breiten Schultern … und … ich unterbrach meine Beobachtungsgabe und trat einen Schritt näher, bevor Jonah reagieren konnte.
    »Wir müssen etwas klären!«
    »Meine Güte, die Kleine hat Mumm oder?« Dominique schenkte mir ein fettes Grinsen, was sich auf seinem ebenso fetten Gesicht nicht gut machte. Es erinnerte an ein Michelin-Männchen.
    »Ich denke eher, sie ist verrückt!« Paul stemmte seine Arme in die Hüfte, um das Augenmerk auf den Umfang der Muskeln zu richten. »Lauf!«, forderte er.
    Ich konnte spüren, wie mein rechter Mundwinkel nach oben zuckte. Mein Blick glitt wieder zurück zu Jonah und wieder schlugen mich seine Augen in den Bann. Schade, dass sie zu einem Irren gehörten.
    »ICH werde nicht laufen!«
    Meine Stimme klang genauso selbstsicher, wie ich mich inzwischen fühlte. Ein Hochgefühl hatte von mir Besitz ergriffen und prickelte durch meine Adern. Adrenalin pulsierte darin mit und die Gewissheit, die Oberhand zu haben.
    »Weißt du, was mit kleinen Mädchen passiert, die auf unserer Liste stehen?« Dominique bewegte sich so zur Seite, dass er mir den Weg zu den Klassenräumen abschnitt – und sich selbst jede Fluchtmöglichkeit versagte.
    Es dauerte einen Augenblick, bis ich begriff, dass das Lachen aus meinem Mund kam. Vitalität und Erleichterung verwandelten sich in befreiende Laute. Der Gesichtsausdruck der beiden Jungs wechselte von drohend zu verwirrt. Nur Jonah reagierte nicht, sondern sah mich weiterhin mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. Enervierend.
    »Hat David euch nicht gewarnt?« Die Selbstsicherheit in meinen Worten ließ Dominique einen Schritt nach vorne machen.
    Jonah stoppte ihn mit einer Handbewegung.
    »Wir wollen doch nicht, dass jemand verletzt wird, oder?« Seine Stimme war tiefer und weicher als ich sie in Erinnerung hatte. Beherrscht. Selbst ohne die Geste wäre jedem sofort klar gewesen, wer von den dreien die ranghöchste Position innehatte. Es mochte den beiden fülligen Best-Buddies nicht bewusst sein, aber ihre Instinkte bemerkten es. Dominique nickte, offensichtlich zufriedengestellt. Aber er konnte ja auch nicht sehen, wen Jonah geschützt hatte. Trotz seines lakonischen Lächelns, das mir galt, war der Schwarzhaarige der einzige von den dreien, der mich nicht unterschätzte.
    Seine nächsten Worte belehrten mich eines Besseren.
    »Geht schon mal vor!«
    Nach einer Verwirrungssekunde setzten sich Paul und Dominique in Bewegung. Nicht ohne mir letzte, wütende Blicke zuzuwerfen, die mir eine Menge Ärger versprachen. Lustig eigentlich, denn egal, wie diese Konfrontation ausging, eine Menge Ärger würde ich ohnehin bekommen.
    Jonahs Blick folgte seinen beiden Kameraden, bis sie um die nächste Ecke und auf den Hauptflur gegangen waren. Erst dann wandte er sich wieder mir zu.
    »Also?!« Immer noch wirkte er unbeschreiblich lässig und sich ärgerlicherweise keinerlei Schuld bewusst. »Sie haben dich wieder auf die Normalsterblichen losgelassen?«
    »Wie dich?«
    Er lachte leise, und der Ton sandte einen weiteren Schwall Adrenalin durch mein System. Selbst meine Fingerspitzen kribbelten, als er mich von oben bis unten begutachtete.
    »Die Strafe scheint dir gut bekommen zu sein … du siehst gut aus!«
    Nervosität mischte sich unter mein aufgekratztes Ich, und der Teil meines Verstandes, der immer – wirklich IMMER – ruhig blieb, analysierte, dass diese Begegnung nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zeit abzukürzen!
    »Du hast etwas, das mir gehört!«
    Jonah schenkte mir ein Lächeln, das einen Hollywoodstar neidisch machen konnte. Strahlendweiße Zähne zeugten entweder von einem tollen Zahnarzt oder von verdammt guten Genen. Ich hätte ihm ersteres gegönnt, tippte aber auf letzteres. Die Welt war einfach nicht fair.
    »Etwas, was jetzt mir gehört!«
    Er stritt es nicht

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