Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)
noch?“
Jack schaut Philipp nur verständnislos an.
„Hat er doch nie! …
Keiner von uns ist wirklich echt!
Wir kommen doch aus Traumland!“
Damit scheint Jack Philipp´s Frage, zumindest für ihn selbst, logisch beantwortet zu haben. Er macht keine Anstalten, noch etwas hinzuzufügen.
Irgendwie kommt Philipp so nicht weiter.
Zum Glück springt ihm Krissie zur Seite, indem sie Jack entwaffnend anlächelt.
„Aber Du bist doch auch ein Kapitän! Jack!
Stimmt´s? Jack S.P. ?
Ich kenne nur einen Jack S. P. …
Ist der nicht rein zufälligerweise als Piraten – Kapitän in der Karibik unterwegs?“
„Das bist Du doch, oder?“
Schon hat Krissie Jack wieder am richtigen Nerv, nämlich in seiner Eitelkeit, getroffen. Strahlend lächelt Jack Krissie an, weil sie glaubt, ihn erkannt zu haben!
„Warum bist Du nicht Kapitän hier auf diesem Schiff?“
„Ach, weisst Du, Kleines!
Das ist eine lange Geschichte …
Angefangen hat das ja alles damit, dass sie mir mein Schiff weggenommen haben.“
In Erinnerung an dieses unrühmliche Geschehen wird Jack ein wenig traurig.
„Naja, und das hat der Chefin halt nicht so gefallen. Dafür wäre der Auftrag hier zu …, wie nannte sie das gleich, …zu subtil.
Da hat sie halt Ahab eingestellt.
Ich sollte mir mal an ihm ein Beispiel nehmen!
Der hätte seinen Kahn ja schliesslich auch mit Zähnen und Klauen verteidigt, meinte sie!“
„Naja, und ehrlich gesagt, soweit geht mein Ehrgeiz nun auch wieder nicht, dass ich mir in lauter Pflichterfüllung dafür das Bein zerquetschen lasse, …
so wie dieser Ahab. Ist eben ein alter Haudegen, unser Kapitän!“
Krissie lässt jedoch nicht locker und schaut fragend zu Klaus hin.
„Aber Klaus?
Der hätte doch auch einen prima Kapitän abgegeben?“
Diese Möglichkeit weist Jack jedoch sofort entrüstet zurück, bevor noch Klaus selber etwas dazu sagen kann!
„Nee! Nee! Lass´ mal!
Einem als Piraten offiziell abgeurteilten Kriminellen wollte die Chefin die Santa Maria nun wirklich nicht anvertrauen!
Was glaubst Du wohl, was wir bei Rent – A – Ship als Kaution hätten hinblättern dürfen,
mit Klaus Störtebeker als Kapitän?
Du kannst Dir doch bestimmt vorstellen, dass enthauptete Vorbestrafte für ihr gesamtes Phantasie – Leben abgestempelt sind!“
Auch Lisa hat richtig Mitleid mit diesen beiden doch eigentlich gar nicht so unsympathischen Gesellen.
„Das muss ja traurig für Euch beide sein, dass ihr nicht Kapitän auf der Santa Maria sein dürft!“
„Ach was! Paperlapapp!“
Jack winkt schnell ab.
„Hätt´ ich gar keinen Bock mehr d´rauf, frühmorgens schon mit den Matrosen aufzustehen und dann den ganzen lieben langen Tag auf Vorschiff Kommandos ´rumzubrüllen!“
Stolz wirft Jack sich in die Brust. Schnell noch wirft er Klaus einen triumphierenden Seitenblick zu, bevor er mit der Neuigkeit herausplatzt:
„Schliesslich haben Klaus und ich, wir zwei also, einen viel wichtigeren Posten im Reich der Königin inne!“
Nochmals macht Jack eine Pause, um die Wirkung der folgenden Worte zu betonen!
„Denn wir zwei, Klaus und ich, ..
Wir sind die Sonderbotschafter Ihrer königlichen Hoheit, Unserer Majestät, der Polarkönigin! …
Hohe Herrscherin der Fantasie, Hüterin der Traum – und Wunschgestalten bis in die entlegensten Winkel des Erdenrund!“
Philipp hat schon den Eindruck, dass Jack ein wenig dick aufträgt.
Aber, naja, vielleicht ist das ja in Traumland so üblich.
Besser ist allemal, er unterbricht ihn jetzt nicht. Jack ist gerade so schön in Schwung. „Lass ihn ´mal schön weiter erzählen!“ denkt er sich nur im Stillen.
„Wir, Klaus und ich, wir sind die einzig wahren KTK – G! …
Die Gesandten des kranken Traumkindes! …“
„ … ausgesandt, das einzige Menschenkind zu finden und zur Königin zu geleiten, das in der Lage ist, das siechende Kind unserer Gebieterin, die hoch oben im Norden im ewigen Eis lebt, vor dem sicheren Tode zu bewahren! …“
Jack meint es vollkommen ernst.
Krissie und Lisa staunen ihn nur mit offenem Mund an.
Selbst Philipp findet Jack´s Vortrag zwar nach wie vor etwas zu theatralisch, ist aber trotzdem genauso beeindruckt wie die beiden Mädchen.
„Und Ahab?“ fragt Philipp nach.
Doch jetzt beendet Jack seinen dramatischen Vortrag nur mit einem leichten Achselzucken.
„Naja!“
„Ahab ist eben unser Chauffeur!“
„Irgendeiner muss den Job ja machen!“
Damit verstummt Jack und überlässt Philipp und die
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