Treffpunkt Las Vegas
legen.«
»Warum nicht?«
»Weil man Sie viel zu leicht ausfindig machen kann.«
»Und was soll ich tun?«
»Ich kann Sie aus der Stadt bringen.«
»Aber wie?«
»Das ist meine Sache.«
»Gut, und was verlangen Sie dafür?«
»Ich möchte nur wissen, was passiert ist.«
»Wollen Sie mich wirklich aus der Stadt herausbringen, Donald?«
»Ich tue es mit einer bestimmten Absicht.«
»Sie sind wirklich ein komischer Mensch.«
»Etwas muß ich dafür auch haben.«
»Was denn nur?«
»Ein paar Auskünfte.«
»Ist das alles?«
»Ja, das ist alles.«
Sie dachte einen Moment nach. »Ein Mann wie Sie ist mir bisher noch nie begegnet. Sagen Sie, sucht die Polizei mich wirklich?«
»Ja, natürlich. Was dachten Sie denn?«
»Warum bemüht sie sich denn nicht, den wirklichen Mörder zu finden?«
»Die Polizei sucht nach Hinweisen.«
»Aber was soll ich denn dazu beisteuern? Soll ich mir die Hinweise etwa aus dem Ärmel schütteln, sie dann verpacken und mit einem rosafarbenen Schleifchen versehen der Polizei auf einem silbernen Tablett überreichen? >Bitte, meine Herren Kriminalbeamten, hier haben Sie, was Sie wünschen«
»Das ist Ihre Sache. Wenn Sie der Polizei nicht erzählen, was Sie wissen, können Sie in eine verdammt gefährliche Lage kommen. Schließlich waren Sie die letzte, die Harry Beegan lebend gesehen hat.«
»Das stimmt nicht. Ich habe mich sofort nach der Schlägerei für immer von ihm getrennt.«
»Sie sind doch mit ihm zusammen fortgelaufen.«
»Ich bin die Allee entlanggelaufen. Er folgte mir, und als er mich eingeholt hatte, hielt er mich am Arm fest und zerrte mich bis zum Ende der Straße. Dort befindet sich eine hohe Mauer. Pug hob mich hoch, so daß ich mich oben hinsetzen konnte. Dann reichte ich ihm die Hand, und er kletterte ebenfalls hinauf. Dahinter hielten wir uns versteckt.«
»Und dann?«
»Wir warteten noch eine Weile, bis die Polizisten an uns vorbei waren. Sie redeten aufgeregt und blinkten mit ihren Taschenlampen. Hinter den Polizisten liefen noch ein paar Neugierige her. Dann erklärte ich ihm, daß man sich auf ihn nicht im geringsten verlassen könne und daß ich endgültig genug von ihm hätte. Er merkte wohl auch, daß es mir Ernst damit war.«
»Und hat er Sie irgendwie belästigt?«
»Nichts dergleichen. Im Gegenteil: Er flehte und bettelte und versprach mir, sich nie mehr in meine Angelegenheiten zu mischen. Er könne nun einmal nichts dafür, daß er so eifersüchtig veranlagt sei.«
»Haben Sie daraufhin Ihre Einstellung zu ihm geändert?«
»Ich bin gegangen und ließ ihn allein zurück.«
»Und... blieb er zurück?«
»Er lief mir nach. Ich drehte mich dann um und sagte zu ihm, daß ich ihm einen Denkzettel verpassen würde, wenn er mir weiter folgen würde.«
»Drohten Sie mit der Polizei?«
»Nein, natürlich nicht. Mit der Polizei habe ich noch nie auf gutem Fuß gestanden.«
»Haben Sie gedroht, Sie würden um Hilfe rufen?«
»Nein. Ich sagte nur, ich würde ihm einen Denkzettel verpassen.«
»Was meinten Sie damit?«
»Ich weiß es selbst nicht... aber ich hatte eben genug von ihm.«
»Dachten Sie an Mord?« fragte ich.
»Natürlich nicht. Ich wollte nur, daß er mich in Ruhe ließ.«
»Aber Sie drohten ihm doch?«
»Ja.«
»Bei dieser Drohung konnte man aber auch auf den Gedanken kommen, Sie hätten vor, ihn umzubringen.«
»Ach, Donald, wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß ich gar nichts Bestimmtes damit meinte. Ich redete das nur so hin, um ihn endlich loszuwerden... Ich war einfach zu wütend.«
»Sind Sie sicher, daß niemand Ihre Worte gehört hat?«
»Ja.«
»Und wie gelangten Sie wieder zur Straße zurück?«
»Ich bin die Mauer entlanggegangen, sah dann Licht in einem Billardsaal, ging durch den Hintereingang hinein und durch die Vordertür auf die Straße.«
»Waren die Spieltische besetzt?«
»Ja, mit zwei oder drei Männern.«
»Hat man Sie gründlich angesehen?«
»Und ob.«
»Vermuten Sie, daß man Sie wiedererkennen wird?«
»Das ist wohl anzunehmen«, antwortete sie mit müder Stimme. »Sind Sie nun endlich am Ende Ihrer Fragerei?«
»Gleich. Wie ist es übrigens mit dem zweiten Stockwerk des Hauses, in dem Sie gewohnt haben? Ist dort vielleicht eine Pension oder ein Hotel untergebracht?«
»Das kann ich nicht sagen.«
»Haben Sie an diesem Abend Licht in den Fenstern über Ihnen gesehen?«
»Nein.«
»Hätten Sie es bemerkt, wenn dort Licht gebrannt hätte?«
»Das kann ich nicht mit Bestimmtheit
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