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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hatten kleinere Gewinne zu verzeichnen. Routiniert zogen die Croupiers mit ihren Geldrechen alle verlorenen Einsätze für die Bank ein... Auch der stattliche Gewinn meines glatzköpfigen Gegenübers hatte den Besitzer gewechselt. Ich bekam für meine, auf Rouge gesetzten fünf Dollar das Doppelte und verließ gedankenvoll den Spielsaal.
     

11
     
    Nachdem die Anheuerung von Louie ohne Schwierigkeiten über die Bühne gelaufen war, fuhr ich auf dem kürzesten Wege zu dem Apartmenthaus, in das ich am Morgen bei meiner Verfolgung von Eloise Dearborne eingedrungen war. An der Tür zum Apartment 2A blieb ich stehen und klopfte zunächst leise, aber anhaltend. Eine Frauenstimme rief von innen recht zimperlich: »Wer ist dort?«
    Ich schwieg, wartete etwa zwanzig Sekunden und klopfte dann erneut, diesmal aber nachdrücklicher. Die Stimme erklang jetzt nahe der Tür.
    »Wer ist dort?«
    Die gepreßt klingenden Worte verrieten aufkommende Angstgefühle.
    Ich antwortete noch immer nicht, sondern wartete etwa eine halbe Minute. Dann klopfte ich noch lauter als vorher.
    »Wer...« Die Stimme brach plötzlich ab.
    Als ich meine Hand hob, um zum vierten Male zu klopfen, hörte ich, wie der Schlüssel sich im Schloß bewegte. Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet, und ich stieß sie durch einen Druck meiner Schulter ganz auf. Vor mir stand Helen Framley, aschfahl im Gesicht. Ihre Hand fuhr erschrocken an den Hals.
    »Nun?« fragte ich nur.
    »Die Tür... Machen Sie doch die Tür zu, Donald«, stammelte sie.
    Ich versetzte der Tür einen Stoß mit der Fußspitze, so daß sie ins Schloß fiel.
    »Nun?« fragte ich zum zweiten Male.
    »Setzen Sie sich doch, Donald. Mein Gott, schauen Sie mich doch nicht so schrecklich an.«
    Ich zog mir einen Stuhl heran, nahm ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und bot ihr eine an.
    Während sie ihre Zigarette anzündete und dann nervös den Rauch von sich blies, zitterte sie am ganzen Leibe.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Das war ziemlich leicht.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Sie vergessen, daß ich Detektiv bin.«
    »Ich habe schon genug heikle Situationen hinter mir, um zu wissen, wie ich es anstellen muß, um eine Weile unsichtbar zu bleiben, wenn ich mal in der Patsche sitze.«
    »Mag sein. Letzten Endes ist es ja unwichtig, ob es schwer oder leicht war. Ich habe Sie jedenfalls gefunden und bin nun hier.«
    »Und warum sind Sie gekommen?«
    »Weil ich hören muß, was Sie zu berichten haben.«
    »Ich habe nichts zu berichten.«
    »Dann dürfte es aber ziemlich schlecht um Sie bestellt sein.«
    »Wieso? Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nun, der Polizei wird das nicht gerade schmecken.«
    »Donald, Sie werden mich doch nicht verraten?«
    »Die Polizei wird Sie ebenso mühelos finden, wie es mir gelungen »Nein. Das wird sie nicht.«
    Ich lächelte nur.
    »Außerdem kann die Polizei mir nicht das geringste anhängen.«
    »Bis auf die Tatsache, daß der Ermordete in ihrer Wohnung lebte und daß...«
    »Wir haben nicht zusammen gewohnt.«
    »Aber er hat sich dort den größten Teil des Tages aufgehalten, stimmt's?«
    »Teilweise schon, aber... wir haben nicht zusammen gelebt.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Natürlich nicht«, sagte sie schnippisch.
    Ich nahm die Zigarette aus dem Mund und gähnte vor mich hin. »Donald, was ist nur in Sie gefahren? Sie glauben doch nicht etwa, ich hätte ihn umgebracht?«
    »Haben Sie es denn nicht getan?«
    »Reden Sie doch nicht so dummes Zeug.«
    »Nun, irgend jemand muß ihn ja umgebracht haben.«
    »Irgendwie war ja damit zu rechnen, möchte ich sagen.«
    »Diese Äußerung würde beispielsweise die Polizei stark interessierren.«
    »Wohl kaum, denn sie würde kein Wort aus mir herausbekommen.«
    »Haben Sie ein Alibi?«
    »Für welche Zeit?«
    »So etwa von zehn vor neun Uhr bis zwanzig nach neun.«
    »Nein.«
    »Da haben Sie wirklich Pech.«
    »Hören Sie, Donald: Wie haben Sie es nur fertiggebracht, mich zu finden? Ich glaubte, ich sei hier sicher wie im Safe der Bank von England.«
    »Ich sagte Ihnen doch vorhin, daß es nicht sonderlich schwer war.«
    »Ja, aber wie denn nur?«
    »Das ist Berufsgeheimnis.«
    »Es sieht beinahe so aus, als ob Sie es gern sehen würden, wenn die Polizei mich in die Zange nimmt.«
    »Im Gegenteil. Ob Sie es nun glauben oder nicht: Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen.«
    »Wenn das stimmt, sind Sie ein Goldjunge.«
    »Hier können Sie nicht wohnen bleiben, wenn Sie auf Ihre Freiheit Wert

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