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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bertha vor Überraschung hervorbrachte.
    Die Gäste stellten ihre Gläser so beiseite, als sei es noch zur Zeit der Prohibition während einer unvermuteten Polizeirazzia.
    »Wo, zum Teufel, hast du die ganze Zeit über gesteckt?« fragte Bertha wütend. Sie hatte als erste die Sprache wiedergefunden.
    »Ich war in Reno. Ich habe Corla Burke gefunden.«
    Im Zimmer wurde es völlig still; nicht ein Atemzug war zu vernehmen. Dann holte Anita Dearborne tief Luft, während Eloise gleichzeitig einen Seufzer der Enttäuschung von sich gab.
    Philip Whitewell sprang auf und kam mit ausgestreckten Händen erfreut auf mich zu: »Wie geht es ihr? Ist sie gesund? Ist sie...?«
    »Sie ist in einem Krankenhaus.«
    »Oh«, kam es tief erschrocken über seine Lippen. »Oh, mein Gott. Etwas Schlimmes?«
    »Eine seelische Störung mit Gedächtnisschwund.«
    Er starrte mich entsetzt an.
    »Eine Amnesie. Sie weiß nicht mehr, wer sie ist, wer ihre Freunde sind, woher sie gekommen und was geschehen ist. Sonst ist sie völlig gesund«, erklärte ich.
    »Sie ist jetzt in Reno?«
    »Ja.«
    Philip sah seinen Vater an. »Wir müssen sofort aufbrechen.«
    Arthur Whitewell fuhr sich nervös mit der Hand über die kahle Stirn, glättete das spärliche Haar und rückte dann seinen Binder zurecht. Diese Bewegungen wiederholte er zweimal, ehe er einen verstohlenen Blick zu Odgen Dearborne hinüberwarf und dann mich musterte. »Wie haben Sie das nur geschafft, Lam?«
    »Helen Framley wußte doch wesentlich mehr, als sie im Anfang zugegeben hatte.«
    »Da haben Sie sie wohl mächtig ausquetschen müssen?«
    Bertha kam mir zuvor. »Das ist doch klar... Fängt bei Donald erst mit einer Liebeserklärung an, dann... das ist immer dasselbe. Die Mädchen sind doch wie verrückt nach ihm. Was hat sie dir gebeichtet, Liebling?«
    »Den Bericht werde ich schriftlich einreichen«, antwortete ich. »Vertraulich und an dich persönlich.«
    Dann wandte ich mich neugierig Arthur Whitewell zu, um festzustellen, wie er auf die nun gegebene Situation reagieren würde. Doch Philip drängte. »Komm, Vater, wir müssen sofort hin. Wir müssen uns um ein Flugzeug bemühen.«
    »Natürlich«, antwortete Whitewell völlig verwirrt. Und dann zu mir: »Gibt es... ich meine, besteht eine Chance, daß sich ihr Befinden wieder bessert?«
    »Ich glaube schon. Ihre physische Kondition ist durchaus in Ordnung. Es handelt sich ja nur um eine rein seelische Reaktion, die unter Umständen genauso schnell behoben werden kann, wie sie eingetreten ist.«
    »Wie ist es nur dazu gekommen?«
    »Die Ärzte meinen, der Zustand müsse durch einen Schock, durch Überarbeitung und Nervosität hervorgerufen worden sein«
    »Haben Sie den Ärzten erzählt, was...?«
    »Kein Wort natürlich.«
    Whitewell wandte sich an Mrs. Dearborne und formte seine Sätze so, daß auch Eloise und Odgen sich angesprochen fühlen mußten. »Das ist natürlich ein ziemlicher Schlag... ich wollte sagen, eine große Überraschung. Ich glaube, Sie verstehen mich.«
    Mrs. Dearborne stand sofort auf. »Gewiß, Arthur. Ich verstehe durchaus. Ich wünschte, wir könnten Ihnen helfen. Aber das ist eine
    Sache, die nur Sie in die Hand nehmen können.« Dann schweiften ihre Augen zur mir herüber. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich in diesem Augenblick als bildschöne Leiche zu ihren Füßen gesunken. »Hm... Sie haben sie also gefunden«, sagte sie, recht finster.
    Ich nickte nur und sah ihr mit unverhohlener Antipathie ins Gesicht. Frostig zwang sie sich ein Lächeln ab. »Ich hätte es mir eigentlich denken können, daß Sie dazu fähig sind. Komm, Eloise.«
    Odgen half beiden in ihre Mäntel. Bertha geleitete sie zur Tür. Mrs. Dearborne blieb noch kurz stehen, um der Gastgeberin die üblichen Höflichkeitsfloskeln über den netten Abend zu sagen. Bertha war jedoch nur kurz angebunden. Sie wartete kaum ab, bis die beiden Damen und Odgen aus dem Zimmer hinaus waren, schlug dann die Tür hinter ihnen zu und legte los: »Hab' es mir doch gleich gedacht, daß hinter deinem Abenteuer mit dieser Circe etwas Besonderes steckte. Du hast doch nur eine bestimmte Absicht verfolgt. Wieviel Geld hast du ausgegeben?«
    »Ziemlich viel.«
    Berthas Gesichtsausdruck ließ im Handumdrehen ein Gereiztsein erkennen. Sie setzte auch gleich zu einer längeren Tirade an, wurde aber von Philip gestoppt.
    »Wir wollen doch wegen so unwichtiger Dinge keine unnötige Zeit verlieren«, mahnte er ungeduldig. »Die Kosten spielen doch

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