Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Helen Framley bot genügend Anhaltspunkte dafür, daß Corla nach eigener Überlegung gehandelt hat, und zwar wegen irgendwelcher Umstände oder Entwicklungen, die, wie sie wohl selbst glaubte, sie in ein zweifelhaftes Licht rücken konnten, vor allem gegenüber dem Manne, den sie heiraten wollte. Sie haben offensichtlich von diesem Brief gewußt und auch seinen Inhalt gekannt. Sie, Mr. Whitewell, beauftragten dann eine Detektei, diesen Fall zu bearbeiten, und arrangierten es so, daß Sie sich mit den Detektiven — natürlich zufällig — in Las Vegas trafen und daß ich von dort aus mit meinen Nachforschungen begann. Da Sie so besorgt waren, daß wir Miss Framley eventuell nicht finden könnten, präsentierten Sie mir dieses Mädchen nahezu wie ein Stück Torte auf einem silbernen Tablett... Auch hatte ich Gelegenheit, festzustellen, daß Sie frankierte Briefumschläge mit sich führen. Und nun fügen Sie einmal all diese Indizien fein säuberlich zusammen. Was würden Sie als Detektiv aus diesem Puzzlespiel herauslesen?«
    Whitewell schien nun zu wissen, woran er bei mir war. Ehe er jedoch antworten konnte, fauchte Bertha mich wütend an: »Zum Teufel, Donald. Wie redest du mit Mr. Whitewell. Er ist immerhin unser Klient.. und ein Freund dazu.«
    »Schon gut«, antwortete ich. »Ich erstatte doch nur einen sachlichen Bericht. Bis jetzt habe ich doch noch gegenüber keinem anderen Menschen ein Wort verlauten lassen.«
    »Das Wörtchen >noch< klingt wie eine Drohung.«
    Ich antwortete nicht.
    »Wieviel ist denn nun an Corlas plötzlicher Amnesie wahr?« fragte Whitewell.
    Meine Antwort ging nicht direkt auf seine Frage ein. »Ich hatte so eine Idee, daß Corlas Verschwinden vielleicht mit einer früheren Ehe Zusammenhängen könnte«, sagte ich.
    »Wie sind Sie denn auf den Gedanken gekommen?«
    Corla war doch freiwillig gegangen und versuchte so, ihr eigenes Wie auch Philips Gesicht zu wahren. Sie ist nicht der Typ einer Frau, die sich eine Liebe gewissermaßen abkaufen läßt. So gesehen, war die plausibelste Erklärung die, daß sie sich durch eine frühere Ehe gehemmt fühlte.«
    »Und deswegen sind Sie nach Reno gefahren?«
    »Richtig. Spuren von Frauen, die unter unglücklichen Ehen leiden und dazu plötzlich verschwinden, führen, wie allgemein bekannt, nach Reno.«
    »Und dann haben Sie dort rein instinktiv alle Krankenhäuser nach ihr durchstöbert«, sagte Whitewell sarkastisch.
    »Genau das. Es gab doch nur zwei Möglichkeiten. Entweder eine frühere Ehe oder so ein Anfall von Amnesie.«
    »Und im Falle einer früheren Ehegeschichte mußte sie unbedingt nach Reno gehen?«
    »Richtig.«
    »Und aus welchem Grunde sollte sie ausgerechnet nach Reno gehen, wenn es sich um Amnesie handelte?« Whitewells Fragen ließen erkennen, daß er keineswegs bereit war, auf meine Geschichte hereinzufallen.
    »Das war eben ein unglückliches Zusammentreffen beider Beweggründe«, antwortete ich und sah ihm mit einem dreisten Grinsen ins Gesicht.
    »Und dann haben Sie das beklagenswerte Kind also im Krankenhaus gefunden... Einfach rührend!«
    »Als ich am Abend meine Runde machte, erfuhr ich, daß eine junge Frau, auf die Corlas Beschreibung paßte, mit einem frischen Anfall von Amnesie aufgegriffen und in ein Hospital eingeliefert worden sei. Ich ging der Sache nach und erhielt die Bestätigung, daß es sich tatsächlich um Corla handelte. Das brachte mich in einige Verlegenheit. Die Leitung des Krankenhauses suchte natürlich nach jemandem, der sie kannte, und wollte mich daher nach allen Regeln der Kunst ausquetschen. Aus mir war aber nichts herauszulocken.«
    Whitewell strich erneut über seine Stirn und fuhr mich zornig an: »Wenn Sie Helen Framley entdeckt, den Brief gefunden, mir übergeben und Ihre Arbeit dann als erledigt betrachtet hätten, wären Ihre Dienste für mich weitaus wertvoller gewesen.«
    »Dann hätten Sie mir schon mitteilen müssen, daß sich meine Ermittlungen nur in diesen Grenzen bewegen dürfen. Ihr Auftrag schrieb aber vor, daß ich Corla Burke finden sollte.«
    Whitewell schob unwirsch beide Hände in die Hosentaschen. »Aus den Zeitungen habe ich entnommen, daß der Mann, mit dem Helen Framley zusammen gelebt hat, Sidney Jannix war.«
    »Sie haben nicht zusammen gelebt. Er war nur ihr Geschäftspartner.«
    Bertha Cool knurrte etwas vor sich hin.
    Auf Whitewells Stirn bildeten sich wieder zornige Falten. »Jetzt, nachdem Sie in alle Welt hinausposaunten, daß Sie Corla gefunden haben, ist

Weitere Kostenlose Bücher