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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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seien, möge man es mir mitteilen.
    Schon im zweiten Krankenhaus erklärte man mir: »Bei uns ist gerade vor anderthalb Stunden jemand eingeliefert worden. Es handelt sich um eine Frau.«
    Ich zog Corlas Foto aus der Tasche und fragte: »Könnte sie das hier sein?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe sie nicht selbst gesehen, werde aber die Stationsschwester rufen.«
    Kurz darauf betrachtete mich eine andere Krankenschwester von oben bis unten, ehe sie sich das Foto ansah. Dann rief sie erregt aus: »Aber das ist sie ja. Wahrhaftig, das ist sie.«
    »Sind Sie sicher? Wir können uns in diesem Fall keinen Irrtum leisten.«
    »Da gibt es keinen Zweifel. Wer ist sie?«
    Nun wurde ich sehr vorsichtig. »Ich bin im Aufträge eines Klienten tätig und kann Ihnen keine Informationen geben, ehe ich unseren Auftraggeber gefragt habe. Es ist ein interessanter Fall. Sie verschwand gewissermaßen am Vorabend ihrer Hochzeit... überreizte Nerven. Darf ich sie sehen?«
    »Da muß ich erst den Arzt fragen.«
    »Lassen wir's. Wenn Sie absolut sicher sind, daß sie die Gesuchte ist, dann wollen wir uns gar nicht erst mit Formalitäten herumschlagen. Sie kennt mich ohnehin nicht. Ich werde zunächst meinen Auftraggeber benachrichtigen. «
    »Vielleicht könnten Sie ihr wieder zu ihrem Gedächtnis verhelfen, wenn Sie ihr ein paar persönliche Fragen stellen«, gab die Schwester zu bedenken.
    »Ich möchte mich darauf lieber nicht einlassen. Mein Klient wird sich am besten mit dem Arzt in Verbindung setzen.«
    »Das dürfte richtiger sein«, antwortete die Schwester. »Aber lassen Sie doch bitte Ihren Namen und Ihre Adresse hier.«
    Ich gab ihr meine Visitenkarte. Die Schwester in der Anmeldung sagte: »Mr. Lams Geschäftsanschrift habe ich bereits notiert.«
    Dieser wichtige Schritt war nun auch getan, und jetzt konnte an den letzten Akt des Falles herangegangen werden. Ich verabschiedete mich, kletterte in meinen Wagen und fuhr wieder zu unserer Baracke hinaus. Helen saß im Schlafanzug auf dem Sofa und wartete.
    »Aber Kleines, warum bist du noch nicht im Bett?«
    »Ich konnte nicht schlafen. Du wußtest doch schon auf unserer Rückfahrt vom Kino, daß du noch einmal zur Stadt fahren würdest, stimmt's?«
    »Ja.«
    Einige Sekunden lang studierte sie mein Gesicht. Dann sagte sie resigniert: »Ist schon gut, Donald. Unsere schöne Zeit geht zu Ende. Ich dachte es mir schon. Du brauchst gar nicht erst drum rum zu reden. Wann fährst du ab?«
    »Ich muß ein Flugzeug nach Las Vegas bekommen und kann schon morgen früh wieder hier sein.«
    »Soll ich dich zum Flughafen fahren?«
    »Das kann doch Louie machen.«
    »Ich würde es gern selbst tun.«
    »Also gut«, antwortete ich kurz.
    Helen ging in ihr Zimmer, den Kopf in den Nacken geworfen.
    Louie kam herbeigelaufen und fragte: »Was ist los?«
    Ich sah ihn ernst an und sagte dann: »Nun hör mal gut zu, Louie. Ich habe eine Aufgabe für dich, vielleicht die wichtigste, die du je zu erledigen hattest.«
    »Was soll ich denn tun?« fragte er diensteifrig.
    »Gut auf Helen achtgeben.«
    Louie machte ein betroffenes Gesicht. »Was ist denn los mit ihr? Du denkst doch nicht etwa, daß sie dich hintergeht?«
    »So meine ich es nicht, Louie. Wenn ich sagte >achtgeben<, so meinte ich beschützen. Ich fahre noch heute nacht fort, und von diesem Augenblick an darfst du Helen nicht mehr aus den Augen lassen.«
    »Warum? Was tut sich denn?«
    »Sie ist in Gefahr, Louie.«
    »Wieso in Gefahr?«
    »Vielleicht ein Mord.«
    Seine stets leicht verschwommenen Augen erhielten plötzlich Glanz. »Donnerwetter! Du kannst dich ganz auf mich verlassen, Donald. An Miss Helen kommt keiner ran. Nur über meine Leiche!«
    Wir schüttelten uns die Hand.
    Helen kam aus ihrem Schlafzimmer und hantierte noch an den Manschetten ihrer Bluse. Sie wandte mir den Rücken zu und bat mich: »Würdest du mir bitte die Bluse hinten zuknöpfen?«
    Während ich ihr behilflich war, drehte sie sich langsam um, so daß sie in meinen Armen lag. Louie schaute konzentriert zum Fenster hinaus, griff dann nach seiner Jacke und sagte: »Ich werde mitkommen und den Wagen zurückfahren. Es könnte ja einen Plattfuß- geben.«
    Helen sah ihn abweisend an und schüttelte den Kopf.
    Fragend blickte Louie auf mich.
    »Helen soll allein fahren, Louie. Aber sobald sie zurück ist, dann denke an das, was ich dir vorhin gesagt habe.«
    Louie nickte; er war sichtlich gerührt.
    »Wovon sprecht ihr beide eigentlich?«
    »Ich habe Louie nur ermahnt, ein

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