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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Bücker
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antwortete Bruno und grinste zurück.
    »Okay«, stimmte Devin zu. »Aber ohne Blutsbrüderschaft.«
    »Feigling!«, sagte Bruno lachend und griff sich den zweiten Schläger.
    Nach einigen Ballwechseln schien klar, dass nun tatsächlich ihr Kriegsbeil begraben wurde.
    Wolles Vater schaute den beiden eine Weile beim Spielen zu. Dann sah er sich suchend um und fragte: »Wo ist eigentlich meine Tochter?«

16

    Karo freut sich doch aufs Segeln
    K aro und Jo fanden Wolle auf dem großen Findling am Eingang der Schrebergartenkolonie sitzend. Sie hatte die Beine angezogen, den Kopf auf die Knie gelegt und weinte jämmerlich.
    »Ich weiß ja selber, wie bescheuert ich bin, aber ich muss halt immerzu an diesen Typen denken«, schluchzte sie und zog schniefend die Nase hoch. »Im Grunde ist es sowieso schon egal. Cosimo ist eh unerreichbar für mich. Da macht es auch nichts mehr, wenn er auch noch schwul ist.«
    Kurz musste sie über diesen Gedanken sogar lachen, dann verfiel sie wieder in Schluchzen. Sie konnte sich gar nicht mehr beruhigen
    »Vergiss den Typen doch einfach«, riet Jo ihr mitfühlend und versuchte noch einmal, den Arm um sie zu legen. Diesmal ließ Wolle es zu.
    »Der Cosimo bei Tintenblut ist schließlich nur schön und ansonsten strohdumm. Es gibt auch noch nette Jungs in unserem Alter. Du solltest lieber mal die Augen aufmachen. Dann hättest du nämlich gemerkt, wie dieser Freund von Devin dich schon den ganzen Abend lang anstarrt.«
    Wolle unterbrach für einen Moment erstaunt ihr Schluchzen.
    »Welcher Freund von Devin denn?«, fragte sie perplex.
    »Na, dieser Felix, den er eingeladen hat«, erklärte Jo.
    »Etwa der Dicke, bei dem man beim Bücken immer die Poritze sehen kann?«, erkundigte Wolle sich angewidert.
    »Nein, der doch nicht! Der mit den blonden Strähnchen und der Jeansjacke. Der versucht die ganze Zeit schon, mit dir ins Gespräch zu kommen, während du nur immerzu wie blöde auf die Gartenpforte starrst und auf irgendeine Erscheinung wartest.«
    »Echt?«
    »Wenn ich’s dir doch sage«, beharrte Jo. »Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock. Er hat mich sogar schon gefragt, wie du heißt.«
    Wolle wischte sich die Tränen weg und beruhigte sich langsam wieder.
    »Ich finde, wir sollten jetzt zurückgehen«, mischte sich Karo ein. »Alle Gäste warten auf uns. Keiner weiß, wo wir sind. Du musst dich jetzt einfach ein bisschen zusammennehmen, Wolle. Schließlich haben wir so für dieses Fest geschuftet. Wir sollten uns das weder von Cosimo noch von irgendeinem dahergelaufenen Antonio verderben lassen.«
    »Hat mal jemand ein Taschentuch für mich?«, fragte Wolle zerknirscht.
    Karo reichte ihr eins, und Wolle schnäuzte geräuschvoll hinein.
    »Danke«, sagte sie und wollte Karo den benutzten Knüddel gerade wieder zurückgeben, so durcheinander war sie.
    »Ne, danke. Lass mal – ist geschenkt«, lachte Karo. »In solchen Dingen bin ich echt großzügig.«
    Da musste auch Wolle in all ihrem Elend plötzlich losprusten, und dann gingen alle drei Freundinnen Arm in Arm in Arm wieder zur Party zurück.
    Als sie in den Garten traten, traute Karo ihren Augen nicht. An einer riesigen blauen Tischtennisplatte, die den halben Rasen ausfüllte, sah sie Devin und Bruno fröhlich hin und her springen und markige Sprüche reißen.
    »Was ist hier denn los?«, rief sie völlig entgeistert.
    »Hier geht gerade ein supergeiles Match ab«, verkündete Devin lachend, aber ohne aufzusehen.
    »Der Sieger darf das Küchenmesser als Erster ansetzen«, fügte Bruno hinzu. »Ich freu mich schon.«
    »Hey, mein Papa hat tatsächlich die Platte vorbeigebracht«, freute sich Wolle und fiel ihrem Vater zur Begrüßung und zum Dank um den Hals.
    Nach der Umarmung sah der Vater seine Tochter prüfend an und fragte:
    »Ist alles in Ordnung mit dir, mein Schatz? Oder hast du etwa geweint?«
    »Nö, nö«, log Wolle, und Karo und Jo sahen, wie sie zwei Finger hinter ihrem Rücken kreuzte. »Das ist nur der Heuschnupfen. Der ist zurzeit wieder schlimm.«
    »Nun ja, die Frühblüher haben zwar schon vor einem halben Jahr geblüht, aber ich muss ja auch nicht immer alles wissen«, antwortete ihr Vater und wechselte dann das Thema.
    »Ihr sollt ja gut im Geschäft sein, hab ich hier von den anderen Eltern erfahren«, lobte er.
    »Wir sind ja auch ziemlich fleißig«, gab Wolle stolz zur Antwort. »Hast du wohl nicht gedacht, was?«
    »Dass du ehrgeizig bist, wusste ich schon immer, aber in so einer Gruppe müssen

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