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Treibhaus der Träume

Treibhaus der Träume

Titel: Treibhaus der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich stehen. Einen für Geld und Versprechungen gekauften Lumpen. Aber ich wußte nicht, was ich antreffen würde. Man hat mir alles ganz anders geschildert. Und nun sehe ich das! Sehe diese wunderbaren Operationen. Sehe Sie, den ich bewundern muß. – Ich kann nicht mehr …«
    »Verzeihung, aber ich verstehe Sie nicht.« Dr. Lorentzen kam um seinen Schreibtisch herum.
    »Ich bin nicht Thomas Weber … ich heiße Thorlacht. Dr. Thorlacht. Assistenzarzt in der I. Chirurgischen Klinik Hamburg …«
    Einen Augenblick lang blieb Lorentzen das Herz stehen. Dann atmete er tief und hörbar pfeifend auf. »Professor Heberach.«
    »Ja.«
    »Sie wissen, daß er mein Schwiegervater war?«
    »Ja. Ich bin von ihm beauftragt, mir von Ihnen die Nase operieren zu lassen und Ihnen mögliche Kunstfehler nachzuweisen. Ich soll die Stimmung in der Klinik feststellen und unzufriedene Patienten aushorchen. Ich soll Material gegen Sie sammeln.«
    Dr. Thorlacht sah hoch. Die Blicke der beiden Männer begegneten sich. »Verzeihen Sie, bitte«, sagte Thorlacht leise. »Ich sehe es jetzt als Schufterei an. Ich habe in diesen Tagen gelernt, Sie zu bewundern …«
    »Keine großen Worte, junger Kollege.« Dr. Lorentzens Gesicht war plötzlich müde und wirkte grau. »Mein Schwiegervater verfolgt mich also immer noch mit seinem Haß?«
    »Er hat mir eine Station versprochen, wenn ich Sie bloßstelle.«
    »Sie wissen, warum er mich so haßt?«
    »Man erzählt sich … wegen seiner Tochter, Ihrer Gattin. Sie hätten sie totgefahren.«
    »Der Wagen rutschte auf regennasser Straße. Wir prallten gegen einen Baum. Ein harmloser Unfall, nur ein Kotflügel eingebeult. Aber meine Frau erlitt einen Schocktod.«
    »Das kann doch jedem passieren«, sagte Thorlacht leise.
    »Heberach liebte seine Tochter so, daß er sie niemandem gönnte. Sie war auch eine wunderbare Frau.« Lorentzen strich sich über das Gesicht. Als er die Hand sinken ließ, war er wieder der alte. »Ich danke Ihnen, Herr Thorlacht. Nur werden Sie es jetzt wie in der Hölle haben, wenn Sie nach Hamburg zurückkehren.«
    »Das weiß ich. Darum eine große Frage. Man nennt Sie hier nur ›Chef‹. Ich finde das großartig. Darin liegt Achtung und Liebe. ›Chef‹.« Thorlacht straffte sich. »Ich möchte auch ›Chef‹ zu Ihnen sagen. Wenn Sie noch einen Assistenten brauchen können … Ich bin kein schlechter Chirurg.«
    »Ich weiß.« Lorentzen lächelte matt. »Die Heberachsche Schule. Sie ist hart, aber vorzüglich. Ich könnte Sie brauchen, Thorlacht. Ich will eine Art Poliklinik aufmachen.«
    »Es wäre wunderbar, mit Ihnen zu arbeiten, Chef …« Die Augen des jungen Arztes glänzten.
    »Darüber läßt sich reden.« Lorentzen tippte Thorlacht auf die Höckernase. »Aber zuerst machen wir das Ding da 'weg. Da kommen Sie nicht dran vorbei. Strafe muß sein! Los, ab zum OP und auf den Tisch. In zwanzig Minuten säge ich Ihren Nasenknorpel ab.«
    Wie ein Junge, dem man eine Mark geschenkt hat, lief Dr. Thorlacht hinaus. Als Lorentzen wenig später den OP betrat, lag er auf dem Tisch und lächelte breit.
    An diesem Morgen brachten die Zeitungen einen neuen Bericht über den sensationellen Raubüberfall auf die Bank für Baukredit in Frankfurt. Der flüchtige Hauptkassierer wurde genau beschrieben. Ein Bild, das man in seiner Wohnung gefunden hatte, zeigte einen energischen Kopf mit dicker Hornbrille und einer großen Stirnglatze.
    »Interpol hat die Fahndung aufgenommen«, hieß es in dem Bericht. »Spuren deuten darauf hin, daß sich Hans Bornemann in die Schweiz begeben hat. Zwei Hotelpagen in Zürich wollen gesehen haben, wie er aus dem D-Zug Basel-Zürich gestiegen ist. Er hat den Bahnsteig in Richtung Stadt verlassen. Für die Ergreifung des Täters oder Hinweise, die zu dessen Festnahme führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 5.000 DM ausgesetzt. Wie die Bank für Baukredit AG mitteilt, hat auch sie eine Belohnung von 30.000 DM ausgesetzt.«
    Man las diese Notiz am Frühstückstisch. In der Schönheitsfarm lasen es die Damen beim Frühstück im Bett zwischen Knäckebrot und Kräutertee. In der Almfried-Klinik sprach man darüber von Zimmer zu Zimmer. Auch Dicki philosophierte darüber..
    »Über zwei Millionen Mark! Junge, Junge – ich würde mich stellen und die paar Jahre Knast absitzen. Aber das Geld, das hätte ich vergraben. Und wenn ich dann wieder frei wäre, ging's in die Welt, juchhei!«
    »Sie würden keine ruhige Minute haben«, sagte ein Patient, dem

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