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Treibhaus der Träume

Treibhaus der Träume

Titel: Treibhaus der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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tupfte Puder über das Gesicht.
    Ein geheimnisvolles Glänzen überzog die sonnenbraune Haut, als sich Frau Haut wieder zum Spiegel beugte.
    Goldstaubpuder. Es macht ein Gesicht geheimnisvoll wie das einer ägyptischen Prinzessin.
    »So ist es gut, Elfi«, sagte Frau Haut. Sie warf den Frisierumhang ab. Ein raffiniertes Kostüm umschloß den schlanken Körper. »Sie brauchen keine Angst zu haben – ich verrate Sie nie!«
    Durch den Ausgang für Lieferanten schlüpfte Frau Haut aus dem Haus. Sie lief ein paar Meter die Straße hinab, bis sie eine Ausbuchtung erreichte. Hier wartete, mit abgeschaltetem Licht, ein Wagen. Eine dürre Männergestalt eilte aus der Dunkelheit auf sie zu, umarmte sie und küßte sie heftig.
    »Mein Liebling«, flüsterte er.
    »Mein süßer Romeo.« Frau Haut streichelte sein Gesicht. »Du hast so lange warten müssen …«
    Der süße Romeo hieß Xaver Grundmoser und war der Friseur aus dem Nachbarort Notzendorf. Aber das wußte Frau Haut nicht. Sie wußte nur, daß er fünfundzwanzig Jahre alt war und nie müde wurde.
    Bei solchen Qualitäten sind Namen Schall und Rauch –
    Um die gleiche Zeit etwa schlich sich Adam Czschisczinski in das Zimmer der Baronin v. Durrhaus. Es war ehrliches Mitleid, das ihn trieb. Immer auf dem Bauch liegen, das ist böse, dachte er. Man muß sie trösten.
    »Wie geht es dir?« flüsterte er in die Dunkelheit hinein. Am Fenster knarrte das Bett.
    »Frag nicht so dumm. Komm näher.« Der Kommandoton der Baronin. Adam zuckte zusammen. Er tappte durch die Dunkelheit weiter. Unter dem Arm hielt er etwas an sich gepreßt. Er stieß gegen das Bett und blieb stehen.
    »Mach Licht«, sagte er leise.
    »Nein. Meine Narben sind schrecklich. Das sollst du nicht sehen. Und noch kann ich nicht auf dem Rücken liegen, es tut noch weh.« Es raschelte wieder im Bett, als wenn sie die Decke wegzog. Dicki bekam einen knochentrockenen Hals. »Was willst du überhaupt? Du weißt doch, ich kann nicht auf dem Rücken …«
    »Ich habe was mitgebracht«, sagte Adam heiser. »Dann geht's.«
    »Was denn?«
    Adam Czschisczinski setzte sich auf die Bettkante und entrollte das große Luftkissen. Dann steckte er das Ventil in den Mund, blähte die Backen und begann, das Kissen aufzublasen.
    Er fand es vortrefflich, daß die schnellen Finger der Baronin ihn während dieser anstrengenden Tätigkeit entkleideten …
    Am nächsten Vormittag, nachdem als erste Operation die Wegnahme eines Fettbauches vollendet war, kam Thomas Weber, alias Dr. Thorlacht aus Hamburg, in den OP.
    Er hatte die Vorbereitung durch die Schwester geduldig ertragen. Nun aber war er unruhig, lief hin und her und spielte mit den Fingern nervös an seinem Hosenbund. »Er muß noch eine Beruhigungsinjektion bekommen«, sagte OP-Schwester II zu Schwester Ottilie. »Der Junge dreht uns ja durch.«
    Dr. Lorentzen war zwischen den Operationen kurz in sein privates Sprechzimmer gegangen, um die Post durchzusehen. Jeden Tag kamen jetzt Berge von Anfragen. Lorentzen sortierte sie selbst vor. Die Klinik war für ein halbes Jahr ausgebucht. Bei dieser Flut von Anfragen erwog Lorentzen schon, wie andere kosmetische Chirurgen leichte Fälle ambulant zu behandeln. Sie konnten nach der Operation in St. Hubert wohnen und kamen zur Nachbehandlung, zum Fädenziehen und zur Kontrolle des Heilvorganges hinauf zur Almfried-Klinik. So konnte man viele betreuen, und der normale Klinikbetrieb lief ungestört weiter.
    »Kann ich noch einmal den Chef sprechen?« fragte Thomas Weber, als die OP-Schwester II mit der Injektion zu ihm kam.
    »Herr Dr. Lorentzen wird gleich kommen. Wenn Sie mir den Arm reichen wollten … den linken … bitte …«
    »Ich brauche keine Beruhigungsspritze, Schwester.« Thomas Weber wich zurück. »Es ist dringend. Ich muß den Chef sprechen!«
    Fünf Minuten später stand er Dr. Lorentzen gegenüber. Der Arzt lächelte ihn väterlich an.
    »Angst? Aber warum denn? So eine Höckernase ist kein Problem. Man sieht keine Narbe … ich operiere von innen.«
    »Ich weiß.« Thomas Weber senkte den Kopf. »Sie operieren nach Joseph und nicht nach Diefenbach.«
    Lorentzen sah erstaunt hoch. »Ach! Sie haben sich Literatur über die Operation verschafft?«
    »Nein. Ich habe selbst ein paarmal zugesehen.«
    »Sie haben …« Dr. Lorentzen ließ einen Brief fallen, den er gerade aufgeschlitzt hatte.
    Thomas Weber nickte, aber er blickte nicht hoch. »Ich muß Ihnen etwas gestehen, Dr. Lorentzen. Sie sehen hier einen Lumpen vor

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