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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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fast sechs Jahre meinen Dienst verrichtete. Aber ich bin überzeugt, dass diese für die meisten anderen Polizeidienststellen in Nordrhein Westfalen bzw. der gesamten Bundesrepublik stehen. Um diesen Eindruck ein wenig zu relativieren, könnte man behaupten, dass es sich ja um eine kleine Landbehörde handeln würde, doch sind diese Verhaltensweisen ebenso in jeder anderen Behörde wiederzufinden, egal ob Stadt oder Land, Polizei oder Amt. Trotzdem versuche ich fair zu bleiben und berichte nur am Rande aus meinem reichhaltigen Fundus „Lippe“. Der oberste Dienstherr der KPB Lippe war zu meiner Zeit der Landrat Egon Karting. Er war ein Bauer, auf die Hühnerzucht spezialisiert. Nun geht es auf ländlichen Feiern traditionell etwas derber zu. Ob ein Landrat eine Art Vorbildfunktion haben sollte, darüber kann man sicherlich diskutieren. Nicht jedoch über seinen Aussetzer: Auf dem Steinheimer Karneval grabschte er mehr oder weniger stark alkoholisiert der Freundin eines SEK-Beamten aus B.-Stadt in dessen Beisein an den Hintern. Dieser hielt sich zurück und kommentierte nur: „Machen Sie das noch einmal, dann kommen wir beide in die «Bild»-Zeitung.“ Ich hätte diesem Lustmolch ohne viel zu reden meine Faust ins Maul geschlagen. Kommen wir nun zu einer anderen „schillernden“ Persönlichkeit, dem höchsten Polizisten der KPB Lippe, Polizeidirektor Emil Wendtland. Er ist gelernter Maurer und soll, so munkelt man, ein ernstes Alkoholproblem haben. Zumindest seine rote Nase, die geröteten Bindehäute und die nasale Aussprache lassen diese Unterstellung glaubwürdig erscheinen. Er mag Kritik – auch auf der Wache. Wenn sie aber ihn betrifft, dann bestraft er die Wache durch Abwesenheit und lässt sich nicht mehr blicken. So geschehen in Detmold, wo er sich bereits seit einigen Jahren nicht mehr bei seinen Kollegen hat blicken lassen. Bei Wendtland weiß man nicht, ob er bereits im Ruhestand ist oder nicht. Wetten wurden innerhalb der Belegschaft abgeschlossen, wer ihn „über die Nadel zieht“, was bedeutet, ihm eine Blutprobe wegen Fahrensunter Alkoholeinfluss abzunehmen. Meine Damen und Herren, so sieht also die Führungsriege einer Polizeibehörde aus: ein Landwirt und ein gelernter Maurer. Ich habe nicht das Geringste gegen diese ehrbaren Zünfte, aber bezogen auf die Führungsebene einer Polizeibehörde vermutet man normalerweise etwas anderes. Ich jedenfalls. Und noch viel mehr erwarte ich untadeliges, vorbildliches Verhalten. Fehlt noch der wahre Herrscher, der „Cäsar“ der Behörde: Ludwig Bentheim, der Leiter VL (Verwaltung und Logistik). Er ist der heimliche Anführer, die graue Eminenz. Ist er einem gewogen, sprich, verhält man sich regelkonform und fällt nicht negativ auf, so hat man nichts zu befürchten. Tut man dies nicht, hat man das Ende seiner Karriere erreicht. Ich muss zugeben, dass er mich immer mochte, da ich ein ordentlicher und gepflegter junger Beamter war, der nie Anlass zur Sorge gab. Als ich mit 29 Jahren nach Detmold kam, fuhr ich bereits meinen ersten Porsche. Es war ein Boxster, und weitere Modelle folgten im Laufe der Jahre. Noch vor meinem ersten Arbeitstag war ich bereits als Porschefahrer gebrandmarkt. Nur um den Neid und die Missgunst der Kollegen nicht weiter zu füttern, bin ich die sechs Jahre im Dienst nie mit meinem Porsche zur Liegenschaft gefahren, sondern immer mit meinem Zweitwagen, einem grünen Golf III. Gebracht hat es nichts. Es hätte wahrscheinlich auch nichts daran geändert, wenn sie gewusst hätten, dass ich jeden meiner Porsche finanzieren musste, genau wie die von mir sehr günstig gekauften Eigentumswohnungen, die ich dann renovieren ließ und anschließend vermietete. Mein Wissen als gelernter Banker mit Schwerpunkt „Immobilien“ kam mir hierbei zugute. Ich war niemals voll integriert und genoss immer die Rolle eines Sonderlings, da ich weder „spießig“ lebte noch Alkohol trank. Ich war ein überzeugter Sportler und beteiligte mich nie an den für mich völlig sinnlosen Feierabend-Bieren nach Dienstschluss. Für die meisten meiner Kollegen war das jedoch der Höhepunkt des Tages und die Erfüllung ihres Lebens. Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause, sie wollten so lange wie möglich saufen. So kam es mir jedenfalls vor. Einige stiegen dann nach dem dritten, vierten oder gar fünften Bier in ihr Auto und taten somit genau das, was die Verkehrsteilnehmer in denNächten zuvor getan hatten, bevor sie von eben diesen Kollegen angehalten

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