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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Organa.
    »Eine kluge Entscheidung«, sagte Disra. »Wie trete ich mit Euch in Verbindung?«
    »Wir rufen Sie morgen früh an.« Organa erhob sich.
    Disra sah stirnrunzelnd zu ihr auf. »Keine weiteren Fragen?«
    »Sehen wir erst mal, womit Sie in puncto Verbündete aufwarten können«, sagte sie, während auch die anderen aufstanden. »Dann haben wir vielleicht weitere Fragen.« Sie nickte, und die vier gingen davon.
    Disra wandte sich um und starrte finster auf ihre Rücken, während sie die Mii-Bäume umrundeten und in der Menge verschwanden. Das ging schnell. Zu schnell. Er hatte selbst ein Dutzend Fragen stellen wollen, Fragen, die sich auf die Führung der Rebellen bezogen und darauf, ob Organa womöglich welche von ihnen mitgebracht hatte oder nicht.
    Stattdessen hatte sie der Diskussion ein Ende gemacht, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Hatte sie sein Spiel irgendwie durchschaut?
    Oder vielleicht wusste sie längst viel mehr als er. Vielleicht war alles, was er und Caaldra für das Werk eines imperialen Agenten gehalten hatten, in Wahrheit irgendeine Art irrwitziger Rebellenoperation.
    Nun, wenn das der Fall war, würde Organa selbst nur wenig Nutzen daraus ziehen. Er holte sein Komlink hervor und wählte die Raumhafenkontrolle an. »Hier spricht Chefadministrator Disra«, erklärte er dem Leiter. »Ich will eine sofortige Abflugsperre für sämtliche Schiffe mit menschlicher Besatzung oder Passagieren.«
    »Wie bitte, Sir?«, fragte der Raumhafenleiter und klang verblüfft.
    »Sie haben richtig verstanden«, sagte Disra kühl, als er aufstand, um zum Lufttaxistand zu gehen, »Von diesem Moment an halten Sie die Augen nach einer Flüchtigen offen. Und stellen Sie eine entsprechende Anweisung ins Netz, um alle anderen Raumhäfen und planetarischen Transportsysteme darüber zu informieren.«
    »Aber, Sir, wir können nicht einfach.«
    »Sie können und werden!«, unterbrach ihn Disra. »Ich beschaffe Ihnen innerhalb einer Stunde eine Beschreibung und die biometrischen Daten der Flüchtigen, und wenn Sie die haben, können Sie alle anderen passieren lassen. Aber vorerst wird kein Mensch diesen Planeten verlassen. Verstanden?«
    Die Grimasse, die der Raumhafenleiter zog, war seiner Stimme deutlich anzumerken. »Ja, Sir.«
    Disra unterbrach die Verbindung und rief ein Lufttaxi. Es würde zwanzig Minuten dauern, um zurück ins Büro zu gelangen, und vermutlich weitere zehn, um ein Flüchtigengesuch mit Organas Gesicht und ihrem biometrischen Profil zusammenzustellen, in dreißig Minuten hatten sie sie in der Falle.
    Und dann wäre er endlich imstande, den HoloNetz-Anruf zu tätigen, auf den er schon so lange wartete. Der Anruf, der ihm zu imperialer Macht verhelfen würde.
    »Verzeiht mir meine Impertinenz, aber das war ausgesprochen unhöflich«, tadelte Chivkyrie, als sie sich ihren Weg durch die kurvenreichen Pfade zwischen den Marktbuden und Pflanzenständen bahnten. »Er war Gast an meinem Tisch.«
    »Und ich wollte ihm einige Fragen stellen«, fügte Vokkoli hinzu, sein Tonfall mehr verwirrt als verärgert.
    Leia ignorierte sie beide. Sie hatte ihre volle Aufmerksamkeit den Leuten rings um sie her zugewandt, und die Instinkte, die sie im Laufe der Jahre des heimlichen Hochverrats entwickelt hatte, schrien sie an, sofort zu verschwinden.
    »Ich könnte ihn anrufen und um Verzeihung bitten«, schlug Chivkyrie vor.
    »Ihr werdet ihn nicht anrufen«, sagte Leia scharf. »Ihr werdet ihn nie wieder anrufen.«
    [Was ist los?], fragte Slanni, und die zunehmende Tonhöhe seines Schnatter-Klickens wies auf plötzliche Nervosität hin. [Was war nicht in Ordnung?] »Ich weiß es nicht genau«, antwortete Leia. »Aber irgendetwas mit ihm stimmt ganz und gar nicht.«
    »Das bildet Ihr Euch bloß ein«, beharrte Chivkyrie. Doch auch sein Tonfall hatte sich verändert. »Er hat mir nie Anlass gegeben, mir über ihn Sorgen zu machen.«
    »Weil Ihr zuvor auch noch nie mich hier hattet«, sagte Leia -und damit wurde ihr vages Gefühl der Furcht mit einem Mal glasklar. Das Imperium hatte ihre Rolle in der Rebellion vernünftigerweise geheim gehalten, wahrscheinlich aus Angst, dass sie zu einer Anlaufstelle für unzufriedene Bürger werden konnte. Aber Disra hatte sie eindeutig erkannt, und die Schwingungen. die sie von ihm aufgefangen hatte, hatten nichts mit Respekt oder Ehrfurcht zu tun gehabt. Er hatte vor, sie auszuliefern.
    Und wenn er nicht der Rebellensympathisant war, der er zu sein vorgab, war Gouverneur Choard das

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