Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn

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Gäste ihr gegenüber auf.
    Zuerst dachte sie, die Gäste hätten sie einfach aufgegeben und beschlossen, dass es sinnlos war, zu erwarten, dass sie die Feinheiten ihrer Kultur verstand, und es deshalb keinen Grund gab, sie darauf hinzuweisen, wenn sie wieder mal etwas falsch machte - nicht einmal auf höfliche Art und Weise. Aber obwohl das vielleicht die neue Verbindlichkeit der Stammgäste erklärte, galt dies wohl kaum auch für diejenigen, die sie nicht am Vortag erlebt hatten.
    Der abendliche Dinner-Ansturm war zu einem Gutteil über standen, als eine große, aber ruhige adarianische Familie eintraf. Eine Familie, zu der das Kind gehörte, dessen Gesicht sie letzte Nacht gegenüber von ihrem Fenster gesehen hatte.
    Und dann verstand sie endlich. Chivkyrie hatte recht gehabt - ihr Blasterfeuer hatte tatsächlich die gesamte Nachbarschaft aufgeweckt. Doch statt sie den Patrouillengängern zu melden, hatten sie erkannt, dass sie versucht hatte zu helfen und damit sogar erfolgreich gewesen war.
    Offenbar war ihre neue Toleranz gegenüber Leias Nachlässigkeiten ihre Art, ihr zu danken.
    Später kehrte Leia so erschöpft in die Wohnung zurück wie in der Nacht zuvor. Aber diesmal war da keine Verzweiflung, die sie noch weiter runterzog. Vielleicht waren die Bürger von Makrin City noch nicht bereit, sich gegen die Tyrannei des Imperialen Zentrums zu behaupten. Aber sie kamen der Sache näher.
    Ob diese neue Tendenz und die Rücksichtnahme auch anhalten würden, wenn imperiale Truppen durch die Straßen marschierten, war natürlich eine vollkommen andere Frage.
    So oder so, Leia würde es bald genug erfahren.

19.
    »Nähern uns Shelkonwa!«, verkündete Quiller. »Sind unsere Gäste bereit, sich von uns zu verabschieden?«
    »Ich denke ja.« LaRone betrachtete quer durch das Cockpit Marcross' Profil. Selbst im flackernden Glühen des Hyperraums war die Anspannung des anderen deutlich zu erkennen. »Grave und Brightwater haben ein Auge auf sie. Marcross?«
    Die Anspannung in seinem Gesicht ließ nach, als Marcross von irgendeinem fernen und dunklen Ort in die Gegenwart zurückfand. »Was ist?«, fragte er und wandte dem anderen halb das Gesicht zu.
    »Ich will nur wissen, ob du in Ordnung bist. Seit Gepparin bist du ein bisschen seltsam.«
    »Mir geht's gut«, sagte Marcross und wandte sich wieder um, um aus der Kanzel zu schauen. »Ich will das hier bloß hinter mich bringen.«
    »Nehmen wir mal an, wir finden die Kontaktperson der BloodScars«, murmelte Quiller. »Ich weiß, du denkst, du hast genug aus diesem HoloNetz-Protokoll erfahren.«
    »Ich weiß genug«, unterbrach ihn Marcross.
    »Ich meinte bloß, dass Shelkonwa ein großer Planet ist.«
    »Ich sagte, ich weiß genug.«
    »Glaubst du nicht, dass es allmählich Zeit wird, diese Information mit dem Rest von uns zu teilen?«, schlug LaRone vor. »Gib uns wenigstens die Kontaktnummer, die auf dem Verbindungsprotokoll war, nur für den Fall, dass dir irgendwas zustößt und wir einen Weg finden müssen, sie zurückzuverfolgen.«
    »Ihr müsst sie nicht zurück verfolgen«, sagte Marcross. »Der Verräter sitzt im Palast.«
    LaRone starrte ihn an. »Im Gourerneurspalast?«
    »Das ist der einzige Palast dort unten.«
    »Ich weiß, aber.«.
    »Aber was?«, schnappte Marcross. »Wusstest du nicht, dass es Verräter in allen Größen und Formen und Positionen gibt? Sieh dir nur mal die drei an, die wir hinten in unserem eigenen Schilf haben.«
    »Da wären wir.« Quiller zog die Hyperantriebshebel zurück. Die Sterne wurden wieder sichtbar und.
    Quiller versteifte sich in seinem Sitz. »Oh, nein«, murmelte er. »Nein, nein, nein.«
    »Ruhig«, sagte LaRone, doch auch seine eigene Brust fühlte sich ein wenig eng an, als er hinaus auf das gewaltige Kommandoschiff spähte, das hoch im Orbit über dem Planeten schwebte. »Wir haben unsere Kennung parat. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.«
    Der Kommunikator piepte. »Executor an im Anflug befindlichen Suwantek-Frachtraumer. Wir registrieren bei Ihnen eine Militärkennung. Bitte bestätigen Sie mittels Freigabecode.«
    »Quiller?«, fragte LaRone.
    Er erhielt keine Antwort. Quiller starrte noch immer auf das riesige Schiff, als würde er einen Geist sehen.
    »Ich hab ihn.« Marcross drehte sich um und gab etwas in das Codefeld ein.
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    »Code bestätigt«, sagte die Stimme dann. »Zielort?«
    »Makrin City«, sagte Quiller. »Gouverneurspalast.«
    »Die Landezone des Palasts ist