Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn

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Mungras.«
    »Vielleicht nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Streben nach Freiheit all diese Grenzen und Hindernisse überwindet. Nicht bloß die zwischen verschiedenen Völkern, sondern auch die zwischen verschiedenen Rängen.«
    »Eine seltsame Betrachtungsweise. Aber da fremde Soldaten die Straßen durchsuchen, ist es vielleicht besser, wenn Ihr wieder hereinkommt.«
    Leia nickte. »Um mich direkt vor der Nase derer zu verstecken, die mir auf den Fersen sind, wie es mein Freund ursprünglich geplant hat.«
    Die Unterhaltung über Gesellschaften und Ränge war Vicria offenbar so unangenehm geworden, dass sie es vorzog, das Thema zu wechseln. Aber Leia hatte den Samen gesät. Vielleicht würde irgendwann etwas daraus erwachsen.
    »Abgesehen davon«, fügte sie hinzu, »könnte ich jetzt sowieso noch nicht gehen.«
    »Warum nicht?«
    Leia hielt ihr Pad hoch. »Ich habe noch zwei Bestellungen zu erledigen.«
    Disra legte die letzten zwanzig Meter zu seinem Büro in Eiltempo zurück, öffnete schwungvoll die Tür und beeilte sich, eine sichere Kommunikatorverbindung herzustellen.
    »Disra hier«, keuchte er in das Gerät. »Caaldra?«
    »Endlich«, sagte Caaldra angespannt. »Wo sind Sie gewesen? Und was, bei allen Welten, machen diese ganzen Imperialen hier?«
    »Hat nichts mit uns zu tun«, versicherte Disra. »Sie suchen nach einem Rebellenführer, der vor einigen Tagen angeblich in Makrin City gesehen wurde.«
    »Kann das ein Problem für uns werden?«
    »Nein, natürlich nicht.« Disra dachte schnell nach. Nachdem der HoloNetz-Anruf des Kommodore abgebrochen und es Disra anschließend nicht gelungen war, die BloodScar-Basis zu erreichen, hatte er angenommen, Caaldra wäre getötet worden. Offensichtlich hatte der Mann dem Tod einmal mehr getrotzt.
    Was ihm einige interessante Möglichkeiten eröffnete. Disra hatte bereits alles, was er wirklich brauchte, aber Caaldras Anwesenheit konnte ihm einen hübschen Bonus einbringen. Wenn es ihm gelang, ihn nach unten an die Planetenoberfläche zu locken. »Ich nehme an, Sie sind auf dem Weg hierher?«
    »Ich bin unterwegs zum Greencliff-Regionalraumhafen«, antwortete Caaldra. »Der Schwachkopf, der von der Executor aus den Flugverkehr regelt, hat mir gesagt, dass es niemandem erlaubt ist, beim Palast zu landen.«
    »Haben Sie nicht nach dem Makrin-Haupthafen gefragt?«
    »Da wollte er mich hinschicken. Das habe ich ihm ausgeredet.«
    Disra runzelte die Stirn. »Beim Imperialen Zentrum, weswegen? Der Hauptraumhafen ist näher und größer.«
    »Und es wimmelt vor Imperialen«, erwiderte Caaldra. »Wenn man bedenkt, dass meine Fracht aus fünfzig AT-STs besteht, glaube ich nicht, dass einer von uns beiden will, dass ich mich irgendwo in der Nähe des Palastes blicken lasse.«
    Disra spürte, wie seine Kinnlade herunterklappte. »Fünfzig was?«
    »Erinnern Sie sich, wie ich Ihnen sagte, die BloodScars hätten meine spezielle Ladung verloren?«, rief ihm Caaldra ins Gedächtnis, und er klang auf grimmige Weise zufrieden mit sich. »Ich habe sie zurückgekriegt.«
    »Und Sie haben sie hierher gebracht?«
    »Die Executor hat mir nicht die Möglichkeit gelassen, umzudrehen und zu verschwinden«, sage Caaldra ätzend.
    Fünfzig gestohlene AT-STs - das wurde ja immer besser.
    »Vergessen Sie die Imperialen und Greencliff«, sagte Disra. »Ich werde Kontakt mit der Executor aufnehmen und dafür sorgen, dass man Sie geradewegs hierher zum Palast leitet.«
    »Ich sagte Ihnen schon, dass der Kontrolloffizier sagte, ich könne dort nicht landen.«
    »Weil Gouverneur Choard das Gelände abgeriegelt hat«, entgegnete Disra. »Aber was der Gouverneur angeordnet hat, kann er auch wieder aufheben. Fliegen Sie weiter und ändern Sie Ihren Landevektor - ich kümmere mich darum.«
    Der Kommunikator verstummte. Disra plumpste in seinen Sessel zurück und zuckte zusammen, als sein mit frischem Schweiß überzogener Rücken gegen den kühlen Stoff seines Hemdes drückte, fünfzig AT-STs. Kein Wunder, dass Caaldra so außer sich gewesen war, dass sie verschwunden waren. Damit sowie mit den BloodScars und den mit ihnen verbündeten Banden wären sie möglicherweise tatsächlich imstande gewesen, ihr großartiges Komplott durchzuziehen.
    Oder zumindest wären sie das gewesen, wenn Disra jemals ernsthaft die Absicht gehabt hätte, dabei mitzumachen.
    Aber obwohl diese ganze Scharade schon sehr bald vorüber sein würde, war es noch nicht ganz so weit. Er aktivierte den Kommunikator