Treueschwur
nach der Wand hinter ihm und schaltete das Licht aus.
Das war ein Trick, den sie bei einem gewöhnlichen Gegner nie versucht hätte. Ihrer beider Lichtschwerter spendeten nicht sonderlich viel Helligkeit, aber für biologische Augen war es dennoch mehr als genug, während sie sich an die Düsternis anpassten.
Doch Vaders Helm war mit optischen Sensoren für schwache Lichtverhältnisse ausgestattet, mit allen Stärken und Schwächen, die mit solcher Ausrüstung einhergingen. Es bestand die Chance, dass alles, was er in der ersten entscheidenden Sekunde, bevor sich die Kontrastregulierung justierte, sehen würde, die glühende Klinge ihres Lichtschwerts war, die inmitten sonst vollständiger Dunkelheit schwebte.
Sie hatte recht. Mit einem Brüllen winkelte der Sith-Lord sein Lichtschwert an und lieh es in einem waagerechten Bogen brutal durch die Luft einen halben Meter unterhalb der schimmernden Magentaklinge zischen.
Nur, dass sich Mara dort nicht mehr befand. Sie hatte sich die Macht zunutze gemacht, um ihr Lichtschwert an Ort und Stelle schweben zu lassen, und hatte sich selbst in dem Augenblick zu Boden fallen lassen, als die Lichter ausgingen, und war unter einer der schrägen Hälften des kaputten Tischs außer Reichweite gerollt.
Vader hielt mitten in der Bewegung inne, und einen langen Moment war das einzige Geräusch, das den stillen Raum erfüllte, das Summen der Lichtschwerter. Mara lauschte angestrengt, aber die Gleichmäßigkeit des Lautes wies daraufhin, dass er die Waffe nicht bewegte. Kam er endlich wieder zur Besinnung?
Und dann vernahm sie zu ihrer Erleichterung das vertraute Zischen, mit dem er die Laserklinge einfuhr. Einen Moment später ging das Licht im Raum wieder an. »Was sagtet Ihr da über Gouverneur Choard?«, fragte Vader, und seine Stimme war wieder ruhig.
Vorsichtig kam Mara aus ihrer Deckung hervor, halb in der Erwartung, dass das irgendein letzter Trick war. Aber Vader war einen Schritt vom Tisch zurückgetreten, und sein Lichtschwert war wieder an seinen Gürtel gehakt. Der flüchtige Irrsinn war vorüber.
»Choard hat Piratenbanden rekrutiert, um Militärtransporte zu überfallen«, sagte sie, ließ ihr eigenes Lichtschwert wieder in ihre Hand schweben und schaltete es ab. »Vor einigen Tagen hat er die Reprisal losgeschickt, um ihre Basis zu zerstören und so seine Spuren zu verwischen. Im Zuge dessen wäre es ihnen beinahe gelungen, mich ebenfalls zu töten.«
»Das wäre bedauernswert gewesen«, sagte Vader. Mara konnte keinen echten Sarkasmus in seiner Stimme feststellen, aber sie zweifelte nicht daran, dass er da war. »Dennoch stimmen Eure Informationen mit meinen überein.«
Mara starrte ihn an. »Ihr wusstet es bereits?«
»Erst seit kurzem«, versicherte Vader ihr. »Aber für mich ist es nicht von Interesse«, fügte er hinzu, und seine Stimme verdunkelte sich. »Als er seinen Gouverneur denunzierte, behauptete Chefadministrator Disra ebenfalls, dass sich Leia Organa in Makrin City aufhält. Nach ihr suche ich heute Nacht.«
»Schau an«, sagte Mara, und das Wort Besessenheit zuckte durch ihr Denken, denn plötzlich verstand sie den vorangegangenen Ausbruch des Dunklen Lords. Sie hatte fast vermutet, dass es irgendetwas mit der ehemaligen Prinzessin von Alderaan und der Rebellion zu tun hatte, »Was macht sie hier?«
»Disra behauptet, sie hätte sich mit örtlichen Rehellenführern beraten. Er hat mir versichert, dass er Namen nennen kann.«
»Wissen wir, wo sich dieser Disra im Augenblick aufhält?«
»Er hat sich zum Palast begeben, um Überwachungsaufzeichnungen zu beschaffen, die uns bei unserer Suche womöglich von Nutzen sind.«
Oder vielleicht war er dort, um andere, belastendere Aufzeichnungen zu vernichten? »Ich muss sofort dort runter.«
»Hindert Euch jemand daran?«
Maras Lippen zuckten. Selbst wenn Vader nicht gerade gemeingefährlich war, es war nie angenehm, mit ihm zu tun zu haben. »Nicht im Geringsten. Viel Spaß bei Eurer Jagd.« Sie nickte ihm zu und ging in Richtung Tür.
»Hand des Imperators?«
Sie drehte sich noch einmal um und stellte fest, dass er ihr seine schwarze Gesichtsplatte zugewandt hatte. »Ja?«
»Während Ihr Gouverneur Choard seiner gerechten Strafe zuführt«, sagte er leise, »solltet Ihr aufpassen, nicht mir in die Quere zu kommen.«
Der Himmel hatte sich verdunkelt, um zu dem diesigen sternenlosen Grau zu werden, das für große Städte so typisch war. Leia hatte gerade eine Bestellung von eine Gruppe
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