Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Wachen einmal mehr versuchten, auf ihr unerwartetes Manöver zu reagieren. Sie befand sich in Höhe des ersten Stocks, beinahe beim zweiten: die Wand schoss auf sie zu, als sie den obersten Punkt ihres Sprungwinkels erreichte und wieder nach unten sauste. Sie führte das Lichtschwert in einem weiten Kreis vor sich und schnitt einen Kreis durch den Stein, zog ihre Knie an die Brust und stieß die Füße in die Mitte des Kreises.
    Mit dem donnernden Krachen von berstendem Stein brach der Wandbereich nach innen. Der Aufprall nahm Mara ihren Vorwärtsschwung, und eine schier endlose Sekunde lang wippte sie am Rande des Lochs, um ihr Gleichgewicht kämpfend. Dann fand ihre freie Hand an der Kante Halt, und als der Blasterbeschuss mit Verspätung wieder auf sie niederzuprasseln begann, zog sie sich nach drinnen in Sicherheit.
    Sie befand sich in dem Lagerraum, den Marcross erwähnt hatte, leer bis auf zwei Karren voller runder Tische mit faltbaren Beinen und drei Transportwagen, auf denen bis auf halbe Höhe der niedrigen Decke verschnörkelte Stühle mit hoher Rückenlehne aufgestapelt waren. Am anderen Ende des Raums war eine Tür zu sehen. Sie schaltete ihr Lichtschwert aus und eilte darauf zu.
    Sie hatte die Kammer halb durchquert, als ihr die Andeutung eines seltsamen Geruchs in die Nase stieg. Ohne stehen zu bleiben, konzentrierte sie sich auf ihre Sinnesverstärkungstechniken.
    Zu ihren Füßen gab es ein plötzliches lautes Platschen. Sie sah nach unten und griff schnell wieder auf ihre Verstärkungstechniken zurück, um festzustellen, dass ihr letzter Schritt sie in eine Pfütze mit Flüssigkeit befördert hatte. An dieser Stelle war die Lache bloß ein paar Millimeter tief, aber als die Woge an ihren Füßen vorbeischwappte, konnte sie sehen, dass es mehr wurde.
    Einer der beiden Tischkarren befand sich ein paar Meter zu ihrer Linken. Augenblicklich sprang sie seitlich darauf und stieß dabei beinahe mit dem Kopf gegen die Decke. Die Tische klapperten aufeinander, als sie darauf traf, und sie musste zwei davon an den Kanten festhalten, um sie am Runterrutschen zu hindern.
    »Imperiale Agentin! Celina - oder wie immer Ihr richtiger Name ist.«
    Mara schaute auf, sondierte den abgedunkelten Raum. Die Stimme hatte gedämpft geklungen, was bedeutete, dass er draußen vor der Tür war. In Anbetracht der Flüssigkeit, die den Raum rasch füllte, gelangte sie zu dem Schluss, dass er verdammt gut daran tat, draußen zu sein.
    »Ich bin hier, Caaldra!«, rief sie zurück. Der Rand der Pfütze reichte inzwischen fast bis zur Rückwand, womit sie in der Mitte des Raums festsaß. »Sie sollten besser mal beim Wartungsteam anrufen - Sie haben hier drinnen ein ziemlich übles Leck!«
    »Und das auch noch genau zur richtigen Zeit«, entgegnete Caaldra, »Ich hatte erwartet, dass Sie durch eines der Fenster in einen der Tagungsräume kommen würden, nicht geradewegs durch die Wand, wie Sie es getan haben. Scheint so, als hätte ich da drüben ein paar Teppiche für nichts und wieder nichts ruiniert.«
    »Wenn dieses Zeug hochgeht, werden Sie einiges mehr ruinieren als bloß das«, warnte Mara. »Warum haben Sie eigentlich so ein Faible für Feuer? Haben Sie sich als Kind verbrannt oder so was?«
    »Keineswegs. Im Laufe der Jahre habe ich bloß festgestellt, dass Feuer und Wasser die beiden Dinge sind, auf die selbst Profis für gewöhnlich nicht vorbereitet sind.«
    »Ich werde es mir merken«, versprach Mara.
    »Dessen bin ich mir sicher. Doch falls Sie daran denken, sich auf mich zu stürzen, wenn ich mit meinem handlichen Anzünder reinkomme - das können Sie sich sparen. Der Rand der Pfütze reicht bereits bis nach draußen in den Empfangsbereich, was bedeutet, dass ich Ihren privaten Feuersee in Brand stecken kann, ohne auch nur die Tür zu öffnen.«
    Mara schnitt eine Grimasse. Tatsächlich waren ihre Gedanken in diese Richtung gegangen. »Natürlich hätten Sie das inzwischen längst tun können, ohne dieses ganze Gerede«, merkte sie an. »Woraus ich schließe, dass Sie irgendwas wollen.«
    »Sehr scharfsinnig«, erwiderte Caaldra anerkennend. »Ich möchte Ihnen einen Deal vorschlagen.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Im Grunde will ich das alles einfach bloß hinter mir lassen. Komplett hinter mir lassen. Ich verschwinde von Shelkonwa, Sie erheben keine Anklage, niemand macht Jagd auf mich.«
    »Und dafür komme ich hier ungeröstet raus?«
    »Zum einen das, und zum anderen gebe ich Ihnen alle Aufzeichnungen, die Sie

Weitere Kostenlose Bücher