Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
und Sie unehrenhaft entlassen würde?« Ozzel verzog das Gesicht. »Nein, natürlich nicht«, murmelte er. »Tun Sie, was immer Sie für richtig halten.«
    »Vielen Dank«, grunzte Somoril und erhob sich. »Sorgen Sie dafür, dass der Techniker und der Arzt zu mir kommen, um mir Bericht zu erstatten, und bereiten Sie Ihr Schiff dann auf den Sprung vor.« Er lächelte grimmig. »Die glorreiche Hand unseres Imperators erwartet uns.«  

10.
    »Hier ist das Übertragungsprotokoll, um das Sie gebeten haben, Inspektor«, sagte die Frau im HoloNetz-Zentrum von Conso City und zog eine Datenkarte aus ihrem Computer. »Aber ich fürchte, dass ich einen dreifach autorisierten Gerichtsbeschluss benötige, um Ihnen die Dateien mit den Absendernamen geben zu können.«
    »Den bringe ich Ihnen morgen vorbei«, versprach LaRone und nahm die Datenkarte von ihr entgegen. »Bis dahin kann ich schon mal mit dem hier anfangen. Vielen Dank.«
    Eine Minute später war er wieder draußen im spätnachmittäglichen Sonnenschein von Drunost, die Datenkarte sicher in einer Innentasche verstaut. Er war im Grunde nicht wirklich davon ausgegangen, dass die Sicherheitsbestimmungen von Consolidated zuließen, dass er genauere Einzelheiten erhielt, ohne zuvor eine Menge rechtlichen Papierkram zu erledigen, aber einen Versuch war es immerhin wert gewesen.
    Immerhin hatte er das Übertragungsprotokoll. Vielleicht genügte das.
    Als er davonging, fiel ihm auf, dass auf den Straßen rings um das HoloNetz-Zentrum viel Verkehr herrschte. Einen Block weiter die Straße hinunter befand sich vermutlich der Grund dafür: Ein großes weißes Gebäude mit dem Firmenlogo von Consolidated Shipping und den Worten TREUHÄNDER- UND WÄHRUNGSBANK über der Tür. Während sich die geschäftlichen Aktivitäten des Tages ihrem Ende zuneigten, brachten viele Händler und Dienstbereichsmanager ihre Einnahmen auf die Bank, vornehmlich imperiale Credits, aber auch vereinzelte lokale und regionale Währungen, die einige der Leute in dieser abgelegenen Region immer noch nicht aufzugeben bereit waren. Er fragte sich, wie viel die Treuhänderbank wohl jeden Tag einnahm, und sah sich nach Grave um.
    Der war nirgends zu sehen. Stirnrunzelnd aktivierte LaRone sein Komlink. »Grave?«
    »Hier«, antwortete die Stimme des anderen unverzüglich, ohne eines der Codeworte zu benutzen, die bedeutet hätten, dass es Ärger gab. »Ich bin in dem Tabcafe ein Stück den Block rechts von dir runter, auf der Straßenseite gegenüber der Bank. Ich denke, du solltest mal herkommen.«
    »Bin unterwegs«, sagte LaRone und beschleunigte seine Schritte. »Irgendwas von den anderen?«
    »Quiller hat sich gemeldet«, sagte Grave. »Consolidated hat das, was von der Barloz übrig ist, weggeschlossen und ist nicht gewillt, Fremde einen Blick darauf werfen zu lassen. Er wollte in dieser Sache erst mal keinen weiteren Druck machen, bis wir unsere Notizen miteinander verglichen haben, um zu sehen, was wir sonst noch haben, um möglicherweise den Hebel anzusetzen. Das Gleiche gibt's bei Marcross und Brightwater hinsichtlich der Autopsieberichte zu vermelden.«
    Und Grave hatte es sich derweil in einem Tapcafe gemütlich gemacht.
    »Also feiern wir im Cafe oder ertränken wir dort unsere Sorgen?«. fragte LaRone.
    »Weder noch«, sagte Grave. »Komm unauffällig rein - ich sitze an einem Hintertisch rechts neben der Tür.«
    Das Tapcafe war genau wie Hunderte anderer, die LaRone schon überall im Imperium gesehen hatte: Schlechte Beleuchtung, eine lange Serviertheke an der hinteren Wand.
    Sechs-Personen-Tische, die den Rest des Raums füllten, und eine wilde Mischung aus Menschen und verschiedenen Arten von Fremdweltlern. Grave saß an einem der kleineren Tische entlang der rechten Wand.
    »Also, was soll die Heimlichtuerei?«, fragte LaRone, als er links von dem anderen Platz nahm.
    »Der Tisch dort drüben«, sagte Grave und nickte nach rechts, »Drei Menschen und ein Wookiee. Kommt dir einer der Menschen bekannt vor?«
    LaRone hob die Hand, um sich an der Wange zu kratzen, und sah dabei beiläufig hinüber zu dem Tisch. Einer der Menschen war ein Junge, der seine Jugendjahre noch kaum hinter sich hatte und diese unbestimmte, aber charakteristische Aura von jemandem hatte, der zum ersten Mal in einer großen Stadt war. Der zweite war ein etwas älterer Mann, der den ebenso charakteristischen argwöhnischen Blick von jemandem zur Schau stellte, der schon alles gesehen hatte. LaRone fiel die unterbrochene

Weitere Kostenlose Bücher