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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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schließlich. »Wir sind ein privater Frachtraumer, der von der Imperialen Armee von Chandrila aus losgeschickt wurde.«
    Also handelte es sich bei der Ladung, die Caaldra für sich beansprucht hatte, um imperiale Militärgüter. Interessant. »Und Ihre Fracht?«
    Es folgte eine weitere kurze Pause. »Fünfzig AT-STs für den Stützpunkt auf Llorkan.«
    Mara fühlte, wie sich ihr Magen verengte. Der Alle-Terrains-Scout-Transporter war eine der vielseitigsten Kampfmaschinen der Armee, einsetzbar in nahezu jedem Gelände, von ausgedehnten Wäldern bis hin zu dicht besiedelten Innenstädten. Richtig eingesetzt, konnten fünfzig davon einen kompletten Distrikt in Schutt und Asche legen, ebenso wie es vorstellbar war, damit eine kleine Koloniewelt zu übernehmen und zu halten.
    Was, um alles im Weltall, hatte Caaldra damit vorgehabt. »Wie schwer sind Sie beschädigt?«, fragte sie.
    Sie vernahm ein Schnauben. »Sagen wir mal so: Wir werden für eine Weile nirgendwo mehr hinfliegen, fürchte ich.«
    »Ich brauche eine bessere Statuseinschätzung als das«, sagte Mara mit scharfer Zunge. »Haben Sie irgendwelches Militärpersonal mit Befehlsgewalt an Bord?«
    »Wir haben überhaupt kein Militärpersonal an Bord«, antwortete Norello. »Wir sind ein ziviler Transporter.«
    »Ja, das sagten Sie schon.« Mara dachte angestrengt nach. Als Hand des Imperators hatte sie theoretisch Zugriff auf jedwedes Personal oder Einsatzmittel, das sie zur Durchführung einer Mission brauchte. Doch was die praktische Seite betraf, musste sie erst einmal jemanden finden, dem gegenüber sie sich zu erkennen geben konnte. »Wo befindet sich das nächste imperiale Hauptkommandoschiff?«, fragte sie.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie befördern eine militärische Fracht«, entgegnete Mara. »Das bedeutet, dass Sie über eine Notfallrufliste verfügen.«
    Es folgte ein Moment des Schweigens, und als Norello wieder sprach, lag Respekt in seiner Stimme. »Ja, Ma'am, über eine solche Liste verfügen wir. Das nächste Hauptkommandoschiff ist der Sternenzerstörer Reprisal. Ich kann Ihnen die entsprechenden Kontaktdaten übermitteln.«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie Kontakt zur Reprisal aufnehmen. Piratenschiffe sind manchmal so programmiert, dass sie Fernverbindungen automatisch an die Basis übertragen.«
    »In Ordnung, Ma'am. Was soll ich denen sagen?«
    »Sagen Sie ihnen, dass ich mit dem Captain sprechen will«, erklärte Mara. »Und nur mit dem Captain.«
    »Verstanden.«
    Der Kommunikator wurde still, und Mara wandte sich an Tannis. »Wohin sollten die AT-STs gebracht werden?«
    Er musterte sie kalt, doch der Schmerz seines verletzten Beins schimmerte noch immer hinten in seinen Augen. »Was ist dabei für mich drin?«
    »Ihr Leben?«, schlug Mara vor.
    Tannis schüttelte den Kopf. »Guter Anfang, aber ich schätze, da können Sie noch, was draufpacken.«
    Mara sah sich im Cockpit um. Die einzigen Datenkarten, die man auf die Schnelle erspähte, befanden sich in der Ablage neben ihrem rechten Knie. Sie griff nach unten und holte sie hervor.
    »Da finden Sie sie nicht«, behauptete Tannis.
    »Was finde ich hier nicht?«, fragte Mara und sah die Karten durch.
    »Die Karte mit den Angriffsdaten«, erklärte Tannis, einen Anflug mürrischen Vergnügens in der Stimme. »Shakko hat nie irgendwelches Zeug da rumliegen lassen, wo jeder es finden konnte. Er hat die Liste an den Kommodore übermittelt, sich unsere eigenen Zieldaten gemerkt und sie dann vernichtet.«
    »Dann sollte ich wohl besser mit dem Kommodore sprechen«, meinte Mara. »Wo kann ich ihn finden?«
    »Was ist dabei für mich drin?«, wiederholte Tannis.
    Mara konzentrierte sich auf die Macht. Selbst durch all den Schmerz und die Angst konnte sie seinen eisenharten Trotz spüren. Tannis wusste, dass er etwas hatte, das sie haben wollte, und er war willens und bereit, alles auf eine Karte zu setzen, in der Hoffnung, dass sie die Information nötig genug brauchte, um sich auf einen Handel einzulassen.
    »Ihr habt ein Schiff angegriffen, das imperiale Fracht transportiert«. sagte sie. »Darauf steht die Todesstrafe.«
    »Ich weiß. Und?«
    »Ich kann das in zwanzig Jahre in einer Strafkolonie umwandeln.«
    Er schürzte nachdenklich die Lippen, dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, sagte er. »Kein Gefängnis.«
    Mara hob die Augenbrauen. »Sie scherzen wohl. Selbst wenn ich in der Lage wäre, einen derartigen Handel abzuschließen - was bringt Sie auf den Gedanken, dass Ihre

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