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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Entkommen gegeben. Ich war in den vergangenen zwei Jahren eine Gefangene meiner eigenen Gedanken und Gefühle gewesen. Ich hatte geahnt, dass es einen Schlüssel gab, mit dem ich die Tür hätte aufschließen können. Aber ich hatte so große Angst vor dem, was mich auf der anderen Seite erwartete, dass ich es vorgezogen hatte, eingesperrt zu bleiben. Doch sobald mir klar geworden war, was diesem seltsamen Gefühl der Freiheit zugrunde lag, wusste ich, ich wollte mehr. Ich wusste, ich wollte es immer spüren. Die Zeichen waren unmissverständlich.

    Ich wollte aussteigen.
    Es gibt eine Bezeichnung für den Zustand, in dem ich mich befand: auf Wolke sieben schweben. Ich fühlte mich, als würde ich weit über meinem Alltagsleben schweben. Alles sah so winzig aus von dort oben, fühlte sich ruhig und entspannt an.
    Und einen Augenblick lang dachte ich tatsächlich, so wäre es auch.
    Leider ist der Aufenthalt auf Wolke sieben trügerisch. Der Zustand reiner Glückseligkeit täuscht, und er macht einen blind für Details, die man sonst garantiert bemerken würde. Zum Beispiel die seltsamen Blicke, die Jamie und ich ernteten, als wir an diesem Abend das Sushi-Restaurant betraten. Ich kümmerte mich gar nicht darum. Und auch das Flüstern, als wir uns setzten, ignorierte ich.
    Ich hätte mich fragen sollen, weshalb wir angestarrt wurden, weshalb geflüstert wurde. Hatte ich etwa einen Fleck auf dem Kleid? Aber wie gesagt, wenn man dort oben auf Wolke sieben sitzt, sieht alles rosig aus. Ich ging davon aus, dass wir angestarrt wurden, weil wir ein süßes Paar abgaben und so verliebt wirkten. Ich konnte an diesem Abend jedenfalls an nichts anderes denken.
    Deshalb beachtete ich unsere Umgebung kaum, vergaß das Geflüster, sobald mich Jamie über den Tisch hinweg anlächelte.
    »Ich hoffe, du magst Sushi?«
    »Ich vertraue niemandem, der Sushi nicht mag«, sagte ich.
    »Das ist mein Mädchen.«
    Mein Herz tat einen Sprung. Hatte er mich gerade als sein Mädchen bezeichnet? So wie in »das einzige Mädchen«? Das er mit niemandem teilen wollte?
    Vor zwei Wochen noch hätte mich ein derartiger Kommentar
in die Flucht getrieben, doch heute Abend wäre ich ihm bei diesen Worten beinahe um den Hals gefallen und hätte mich an ihn geklammert wie ein Äffchen. Für immer.
    Was ich natürlich unterließ. Wie hätte das denn ausgesehen.
    Bei Jamie durfte ich einfach ich selbst sein. Um ehrlich zu sein, hatte ich – im Gegensatz zu Ashlyn – normalerweise keine großen Chancen bei Männern. Ich verbrachte die Samstagabende daheim vor dem Fernseher und zog mir die für Single-Frauen wie mich entworfenen langweiligen TV-Shows rein. Das typische Mauerblümchen. Meistens unbeachtet. Ashlyn bekam die ganze männliche Aufmerksamkeit ab. Sie hatte stets einen geistreichen Kommentar oder eine unterhaltsame Geschichte auf Lager, während ich mir meine Brötchen offiziell mit Zahlenjonglieren verdiente.
    Aber Jamie mochte mich trotzdem. Er lachte über meine Witze, machte mir Komplimente für mein Aussehen, und bei seinen Küssen bekam ich weiche Knie. Für ihn existierte diese Ashlyn, die mir in letzter Zeit so viele Schwierigkeiten eingebrockt hatte, gar nicht.
    »Was magst du am liebsten?«, fragte Jamie, während er die Karte studierte.
    »Hm, mal überlegen. Große Männer, schnelle Autos, laute Musik und halluzinogene Drogen«, zählte ich auf.
    Er sah mich über den Rand seiner Karte hinweg an. »Mist, und ich habe die Pilze in der anderen Hose vergessen.«
    Ich seufzte theatralisch. »Okay, dann nehme ich eben die Maguro Maki, mit Thunfisch und Chili.« Ich legte die Karte auf den Tisch und sah ihn an. Dabei streifte mein Blick aus unerfindlichen Gründen zwei Männer an einem der anderen Tische. Sie starrten auffällig zu uns herüber und unterhielten sich lebhaft, dann nahm der eine seinen BlackBerry zur Hand, drückte ein paar Knöpfe und hielt seinem Gegenüber
das Display unter die Nase. Sie musterten mich und nickten.
    Plötzlich klopfte mir das Herz bis zum Hals.
    Wie hatte ich nur so unachtsam sein können? Warum hatten mich die Blicke, das Geflüster nicht misstrauisch gemacht? Es war total offensichtlich – diese Leute hatten die verdammte Webseite mit den Bildern von mir gesehen! Sie hatten die E-Mail mit dem Link erhalten und mich erkannt. Und jetzt saß ich hier, benahm mich, als wäre ich bis über beide Ohren verliebt, total hin und weg von Jamie …
    Oh Gott. Sie glauben, dass ich Jamie testen will!
    »Was ist denn

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