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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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in seinen Jaguar gesetzt hatte. Ich strahlte, als wären mir nicht sämtliche Übel aus Pandoras Büchse auf den Fersen. Strahlte wie eine Frau eben strahlt, wenn der Mann, in den sie sich gerade verliebt, mit ihr nach Paris will.
    Und in diesem Augenblick, auf dem Parkplatz eines trendigen Sushi-Restaurants in Santa Monica, drehte sich die Erde plötzlich langsamer, die Tür meiner Gefängniszelle schwang auf und mein Herz öffnete sich.

26
    Der letzte Tango vor Paris
    Das Timing hätte nicht besser sein können.
    Ich musste Jamie ein Geheimnis verraten, und er hatte mich in die romantischste Stadt der Welt eingeladen. Es gab keinen geeigneteren Ort, keine bessere Zeit, um ihm alles zu erzählen. Wenn man nämlich in der Stadt der Liebe bei Mondschein am Ufer der Seine entlangspaziert, dann klingt selbst das düsterste, schmutzigste Geheimnis wie ein Gedicht.
    Selbst meines.
    Jedenfalls hoffte ich das inständig.
    Außerdem konnte er mir gar nicht böse sein, weil ich die schockierende Enthüllung über meine fragwürdige Vergangenheit mit einer weiteren, meine Zukunft betreffenden, zu garnieren gedachte, die noch weitaus schockierender und beunruhigender war.
    Ich hatte einen Entschluss gefasst und setzte gerade meine drei engsten Vertrauten davon in Kenntnis.
    »Es ist vorbei«, teilte ich einem ungeduldigen John, einer aufgeregten Sophie und einer scheinbar gelangweilten Zoë mit, als wir im Urth Café überteuerte Sandwiches und Salate zum Lunch verdrückten.

    »Mit Jamie, meinst du?«, rief Zoë alarmiert. »Ich dachte, du fliegst mit ihm nach Paris?« Ihre Langeweile war schlagartig verflogen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das hab ich auch vor.« Ich gönnte mir einen kurzen Tagtraum von mir und Jamie in Paris. Ein Wein-und-Käse-Picknick auf dem Rasen unter dem Eiffelturm … Solche Träume hatte ich ständig, seit er mich gebeten hatte, mitzukommen. Obwohl die meisten von ihnen, ehrlich gesagt, bei Weitem nicht so harmlos waren wie dieser.
    »Was meinst du dann?«, fragte Sophie besorgt und holte mich so in die Gegenwart zurück.
    »Ich hänge meinen Job an den Nagel«, verkündete ich. Ein Schaudern ging durch meinen Körper. Ich hatte die Entscheidung zwar bereits vor ein paar Tagen getroffen, aber erst jetzt, da ich es zum allerersten Mal laut ausgesprochen hatte, drang die Bedeutung der Worte in mein Bewusstsein.
    Ich rüstete mich für die erwarteten Fragen, für das »Was?« und »Hä?« und »Ist das dein Ernst?«
    Doch zu meiner Überraschung blieben sie aus.
    Alle drei saßen da und starrten mich perplex an. Dann wechselten sie untereinander ratlose Blicke, als erhofften sie sich von den anderen eine Erklärung meiner völlig unerwarteten Entscheidung. Doch jeder der drei bot dasselbe Bild: Kopfschütteln, Schulterzucken. Das höre ich zum ersten Mal.
    Sophie hatte sich als Erste wieder gefangen. »Was soll das heißen, du hängst deinen Job an den Nagel ?«
    »Das heißt, ich nehme keine weiteren Aufträge an. Keine untreuen Ehegatten oder Freunde oder Verlobten mehr. Aus und vorbei.«
    »Und was ist mit deiner Mission, deinem Auftrag als Superheldin und so weiter?« Seit sich Sophie als direkte Nutznießerin meines Kampfes gegen das Böse sah, gehörte sie zu meinen größten Fans.

    Natürlich hatte ich mir diese Frage auch schon gestellt. Sie bildete sogar das größte Hindernis bei meiner Entscheidung. Das einzige Hindernis. Ich schüttelte den Kopf. »Mir wird das alles einfach zu viel. Ich kann nicht mehr. Selbst Superman muss früher oder später in Rente gehen und sagen: ›So, ich habe getan, was ich konnte, jetzt kann ich nur noch hoffen, dass ich etwas verändert habe‹.«
    »Das hast du definitiv«, versicherte mir Sophie.
    Ich lächelte. »Danke. Mir ist eines klar geworden: Man sieht immer nur das, worauf man gerade seine Aufmerksamkeit konzentriert. Nachdem ich praktisch meine ganze Zeit mit Männern verbracht habe, die ihre Frauen betrügen, habe ich völlig übersehen, dass es da draußen auch ein paar ehrliche gibt.«
    Sophie strahlte. »Wie Eric.«
    Ich nahm einen so großen Schluck Eiswasser, dass sich mir vor Kälte die Kehle zusammenzog. »Genau«, krächzte ich. »Wie Eric.«
    »Du gibst deinen Job also wegen Jamie auf?«, fragte Zoë gespannt. Sie versuchte offenbar, sich erst ein vollständiges Bild zu machen, ehe sie sich gestattete, sich zu freuen. Sie hätte garantiert eine hervorragende Anwältin abgegeben. Erst die Beweise, dann ein gefühlsgeladener

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