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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Tagen …«
    » Das machst du also beruflich, ja? Du versuchst, Männer in die Falle zu locken?«
    Ich schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf. »Bei dir war es anders! Am Anfang hatte es nichts mit einem Treuetest zu tun. Ich wollte dir sogar davon erzählen. Ich hatte mich gerade dazu durchgerungen, da …«
    »Der Kerl damals im Sushi-Restaurant, der wollte mich vor dir warnen. Und ich Idiot hab dich auch noch verteidigt!« Er ließ Handy und Karte fallen. Das Telefon schlug mit einem dumpfen Plumps auf dem Boden auf, die Karte segelte anmutig hinterher und landete, sehr passend, mit dem A nach oben auf dem Teppich. »Du hast mich angelogen!«
    »Ich?«, schrie ich aufgebracht. » Du bist hier der Lügner! Muss ich dich etwa daran erinnern, dass du verheiratet bist, du Mistkerl? Es sieht ganz danach aus, denn du scheinst es völlig vergessen zu haben. Du hast es nämlich bis heute mit keinem Wort erwähnt!«
    »Ja, und meine Frau hat dich engagiert! Damit du mir vorgaukelst, dass du dich genauso Hals über Kopf in mich verliebst wie ich in dich.«
    »Das hab ich dir nicht vorgegaukelt, Jamie!«, flehte ich.

    Doch er wollte nicht zuhören. Er glaubte nur, was er glauben wollte. Ich tat im Grunde ja dasselbe.
    »Fliegst du mit jedem dieser Typen nach Paris?«, ätzte er. »Oder war ich der einzige Trottel, der dich eingeladen hat, mitzukommen? In deiner Branche kommt man bestimmt ganz schön rum! Nicht von schlechten Eltern, diese ›Zusatzleistungen‹. Wahrscheinlich hast du von jedem anderen auch eine Flugzeugtüte bekommen.«
    Mir strömten die Tränen übers Gesicht, aber das war mir egal. Ich wischte sie nicht einmal weg, machte bloß einen Satz auf ihn zu, als hätte ich vor, ihn mit einer meiner Selbstverteidigungstechniken zu Boden zu reißen. Doch ich hatte es auf meine Tasche abgesehen. Hastig schwang ich sie mir über die Schulter, dann bückte ich mich, um die schwarze Karte vom Boden aufzuheben.
    Ich streckte sie ihm hin. »Du hast da was verloren.«
    Jamie riss abwehrend die Arme in die Höhe. »Dieses Ding fasse ich nicht an.«
    »Okay!«, brüllte ich und knallte die Karte auf den Nachttisch. »Dann lege ich sie da hin, wo ich sie immer hinlege.« Damit stürmte ich zur Tür. »Weil du nämlich keinen Deut besser bist als all die anderen Schweine, die ihre Frauen betrügen.«
    Ich riss die Tür auf und trat in den Korridor hinaus. Dort blickte ich unwillkürlich noch ein letztes Mal zurück, obwohl ich wusste, dass es keine gute Idee war. Aber ich wollte sein Gesicht sehen.
    Er stand mit gesenktem Kopf da und starrte auf den Boden. Die Schlacht war vorüber. Übrig blieb ein Trümmerfeld. Er schien die Nachwirkungen körperlich spüren zu können. Sie umzingelten ihn. Er wich langsam zurück, bis er mit den Kniekehlen an einen der antiken Ludwig-XV-Lehnsessel stieß und darauf niedersank.

    » Ich habe niemanden betrogen«, sagte er leise, nur für den Fall, dass ihm jemand zuhörte.
    Doch das tat ich nicht.
    Stattdessen knallte ich die Tür hinter mir zu.
    Erst als ich in der Lobby aus dem Aufzug trat, fiel mir auf, dass ich nicht mehr am Leib hatte als meine Unterwäsche. Und eine Dior-Handtasche, die zwar modisch der letzte Schrei war, aber nicht von meinem spärlich verhüllten Körper ablenken konnte, wie mir die neugierigen Blicke einiger Gäste und die höflich abgewendeten Blicke einiger Angestellter bewiesen. Ich sah an mir herunter, beschloss jedoch, dass die fehlende Überbekleidung im Augenblick mein geringstes Problem war. Deshalb verzichtete ich auch darauf, mir in Panik die Hände vor diverse Körperteile zu halten, wie das in Filmen oft der Fall ist, wenn sich eine leicht bekleidete Frau plötzlich mit der Öffentlichkeit konfrontiert sieht. Stattdessen schritt ich hoch erhobenen Hauptes zielstrebig zum Empfang. Wenigstens trug ich den zum Höschen passenden BH.
    »Ich brauche ein anderes Zimmer«, verkündete ich entschlossen.
    Der Mann hinter der Theke verzog keine Miene. Als Angestellter des Ritz in Paris erlebt man vermutlich so einiges. Da waren verheulte junge Frauen in Reizwäsche, die ein anderes Zimmer verlangten, höchstwahrscheinlich an der Tagesordnung.
    »Tut mir leid, Mademoiselle, aber wir sind heute komplett ausgebucht.«
    Ich stöhnte auf. Das hatte ich so nicht geplant. Und genau deshalb reserviere ich normalerweise. Dass ich es diesmal nicht getan hatte, lag bloß an meinem unverbesserlichen, blinden, idiotischen Optimismus. Ich hatte einfach gehofft, Jamie

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