Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files
fang endlich an, dich wie einer zu benehmen!« gebrüllt hätte.
Unsere entrées wurden serviert. Ich griff schweigend nach der Gabel und begann, mir Steak Tatare in den Mund zu schaufeln.
Jamie verfolgte, wie ich mich mit rohem Rindfleisch vollstopfte. »Ich schätze, wir sind beide müde.«
»Mmm-hmm.« Ich nickte mit vollem Mund. Schluckte. »Ich bin fix und fertig.«
Insgeheim hatte ich wohl die ganze Zeit gehofft, er würde das Ruder herumreißen, indem er mir reinen Wein einschenkte, ehe es zu spät war. Dann hätte ich ihm vielleicht, aber nur vielleicht, verzeihen können. Das schien ja das Motto der Woche zu sein. Doch es kristallisierte sich zunehmend heraus, dass dieser Reise nur ein mögliches Ende beschieden war: Jamie würde seinen Treuetest nicht bestehen. Eine ehrliche Aussprache war mittlerweile ausgeschlossen – er schien das Wort ehrlich überhaupt nicht zu kennen. Tja, somit würde die Reise wohl tatsächlich kürzer als geplant ausfallen, denn heute Abend war Show time. Meine Unterwäsche aus schwarzrosa Spitze würde die Sache zweifellos beschleunigen. Wenn alles nach Plan lief, würde ich den Großteil der heutigen Nacht in meinem eigenen Hotelzimmer verbringen – und den Großteil des morgigen Tages in der ersten Maschine nach L.A.
»Wir bringen einfach schnell das Essen hinter uns und gehen dann schnurstracks ins Hotel«, meinte Jamie einfühlsam.
Ich schnappte mir ein Stück Brot aus dem Körbchen und stopfte mir einen viel zu großen Bissen in den Mund. »Klingt super«, nuschelte ich honigsüß, mit einem leeren Lächeln.
30
Nackte Tatsachen
Jamie küsste mich, sobald wir das Hotelzimmer betreten hatten. Es war geradezu eine Erleichterung, nachdem wir während der Taxifahrt beide in Gedanken versunken geschwiegen hatten. Ich hatte mir vorgestellt, wie ich mich im Hotel umgehend bis auf die sexy Unterwäsche ausziehen würde, um diesen verfluchten Test so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Bestimmt hatte er sich ein ähnliches Szenario ausgemalt, in dem es ebenfalls um sexy Unterwäsche ging, und vielleicht sogar um das, was sich darunter verbarg. Welche Ironie.
Ich bin sicher, er schloss aus meinem Schweigen, dass ich wegen seiner Ankündigung von vorhin sauer war. Von wegen. Eine unter Umständen verfrühte Abreise war mit Abstand das Letzte auf der Liste von Dingen, deretwegen ich sauer war.
Sein Kuss war leidenschaftlich und zielstrebig, und er ließ beruhigenderweise nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, welches Ziel Jamie verfolgte, als er sich an mich presste und wir auf das Bett fielen.
Siehst du, sagte ich mir , er ist eben doch ein Ehebrecher. Und ich hatte mich gefragt, was ich wohl empfinden würde, falls
er sich weigern sollte, mit mir zu schlafen! Die Beule in seiner Hose machte ziemlich deutlich, dass er weit davon entfernt war, sich zu weigern.
Er schob ungeduldig den Saum meines Pullis hoch, unterbrach den Kuss gerade lange genug, um ihn mir über den Kopf zu ziehen, dann stürzten sich seine Lippen wieder auf meinen Mund, als hätten wir uns ein Jahr oder noch länger nicht mehr geküsst.
Ich begann, sein Hemd vom Kragen her aufzuknöpfen, er fing unten an und arbeitete sich nach oben, bis sich unsere Hände in der Mitte trafen. Als ich ihm das Hemd von den Schultern streifte, verdrehte er den Oberkörper, um es mir einfacher zu machen.
Jede Bewegung, jedes Entblößen, jede Berührung geschah mit einer nicht zu überbietenden Ungeduld. Wir hatten diesen Augenblick beide so lange herbeigesehnt … wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Und nun, da er endlich gekommen war, wollte keiner von uns noch länger unnötig warten. Unsere Kleidung stellte jetzt lediglich ein Hindernis dar.
Als ich schließlich in BH und Slip dalag, hielt er inne, wich ein wenig zurück und betrachtete mich bewundernd von Kopf bis Fuß. Ich spürte seine Blicke wie Liebkosungen auf meinem Körper. Sie fühlten sich fast genauso herrlich an wie eben noch seine Hände.
Er lag dicht neben mir, den Kopf aufgestützt, ein Bein zwischen meinen Schenkeln, und fuhr sacht mit den Fingerspitzen über meine Brüste. Dann senkte er den Kopf und küsste die zarten Rundungen, die durch den Push-up-BH perfekt zur Geltung kamen. Ich legte den Kopf in den Nacken und stöhnte lustvoll auf.
Beängstigend war nur, dass es ein echtes Stöhnen war, kein gespieltes.
Wo zum Henker steckte Ashlyn?
Ich war hier ganz auf mich gestellt, und ich schlug mich nicht gerade
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