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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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heldenhaft.
    Alles fühlte sich einfach unglaublich an. Es war ein absolut unbeschreiblicher Moment.
    Jamie rollte sich vorsichtig über mich und küsste mich erneut. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, seine Erregung wuchs. Er schmiegte sich an mich, und so wiegten wir uns bei jedem weiteren Kuss gemächlich vor und zurück.
    Mir war, als könnte ich alles mit ansehen, obwohl ich die Augen geschlossen hielt und auch nicht das geringste Bedürfnis verspürte, sie je wieder zu öffnen. Jamies Körper auf meinem, mehr brauchte ich für den Rest meines Lebens nicht zu fühlen.
    Dann wurde ich urplötzlich von Panik erfasst.
    Was soll das eigentlich werden?, fragte ich mich.
    Wir standen kurz davor, miteinander zu schlafen, und ich machte keine Anstalten, etwas dagegen zu unternehmen. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass es geschehen möge. Aber es durfte nicht geschehen. Sex war absolut tabu. Meine diesbezüglichen Regeln sind und waren seit jeher sehr simpel: Ich weise lediglich die »Absicht fremdzugehen« nach. Es kommt nicht zum Sex. So war es schon immer, und dabei musste es auch bleiben. Alles andere wäre schlicht und einfach Prostitution gewesen. Ganz recht, Prostitution . Ich musste mir dringend eine sehr wichtige und ernüchternde Tatsache vor Augen halten: Ich wurde dafür bezahlt , dass ich hier lag.
    Und natürlich, dass ich, falls es doch zum Äußersten käme, wissentlich mit dem Mann einer anderen schlafen würde.
    Selig die Unwissenden. Wieder wünschte ich mir, ich könnte eine Pille einnehmen, um zu vergessen, um die Ereignisse der vergangenen Woche einfach auszulöschen, um die Zeit zurückzudrehen zu dem unbekümmerten Tag, an dem
ich von der Existenz einer Mrs. Richards nicht das Geringste geahnt hatte.
    Wie schön könnte dann dieser Augenblick sein!
    Jamie hielt inne und fuhr mir mit dem Handrücken über das Gesicht. »Hey«, sagte er zärtlich.
    Ich öffnete die Augen und lächelte ihn an. Ein ehrliches, echtes, authentisches Lächeln. »Ja?«
    Er streichelte weiter mein Gesicht, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich kann selbst nicht glauben, was ich gleich sagen werde, aber … vielleicht sollten wir lieber aufhören.«
    Ich riss die Augen auf und starrte ihn verblüfft an. »Warum? Was ist los?«
    »Nichts«, antwortete er hastig. »Ich …« Er verstummte und rollte sich auf den Rücken. »Ich bin bloß nicht sicher, ob wir dafür schon bereit sind.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Eine Zurückweisung war auf jeden Fall eine ungewohnte Erfahrung für mich, dabei bin ich im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen sehr froh über Zurückweisungen. Aber diese Zurückweisung stürzte meine Gefühle ins Chaos. Warum wollte er nicht weitermachen? Lag es an mir? Oder war meine Unterwäsche nicht sexy genug? Pushte der Push-up-BH nicht genügend? Was zum Teufel war los?
    »Es hat sich aber definitiv so angefühlt , als wärst du bereit«, scherzte ich, um mir nicht anmerken zu lassen, dass ich gekränkt war.
    Er lachte. »Kein Wunder. Du bist unwahrscheinlich sexy.«
    »Aber du willst nicht mit mir schlafen«, erinnerte ich ihn unverblümt.
    Er ergriff meine Hand. »Doch, glaub mir, das will ich. Bitte nimm es mir nicht übel. Ich bin nur nicht sicher, ob wir es … jetzt schon tun sollten.«

    Ich nickte verunsichert. »Okay.«
    Er rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. »Wie schwul ist das denn.«
    Ich lachte leise. »Gar nicht. Einer meiner besten Freunde ist schwul, und ihr seid so verschieden wie Tag und Nacht.«
    Jetzt lachte er. »Danke. Werde ich im Hinterkopf behalten.«
    Ich musterte ihn, während er an die Decke starrte. Er wirkte … aufgewühlt.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Er drehte sich zu mir und seufzte. »Ja, alles bestens. Tut mir leid, Süße. Ich bin bloß ein bisschen … gestresst.«
    Ich nahm seine Hand und küsste sie. »Das verstehe ich.«
    Dann setzte ich mich auf und glitt vom Bett. »Tja, dann mache ich mich mal bettfertig.« Ich durchquerte die geräumige Suite, ging ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Dort stand ich eine Minute in der Dunkelheit, aus Angst davor, das Licht anzuknipsen. Aus Angst vor dem, was es enthüllen würde. Und was diese Offenbarung bedeuten würde.
    Langsam streckte ich die Hand aus, betätigte den Lichtschalter und betrachtete mich eingehend im Spiegel. Meine Miene war unmissverständlich.
    Ich strahlte übers ganze Gesicht.
    Jede andere Frau wäre in dieser Situation garantiert verwirrt,

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