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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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über eine Werkbank gebeugt. Der Caraner schwebte von der Werkbank und die drei unterhielten sich. Danach verließen sie den Hangar und der Film endete.
    Die Frau speicherte den Film und sandte eine Kopie an die Abtei. Danach nahm sie den Helm ab und drehte den Stuhl, auf dem sie saß. Sie trug eine Tunika, die der des Axianers aus dem Film sehr ähnelte, nur war ihre aus hellem Stoff. Die Frau war ebenfalls Axianerin. Sie hatte ein herzförmiges Gesicht mit einer Stupsnase. Das hellblonde Haar war zu einem Scheitelknoten zusammengezogen.
    Sie schaltete eine Lampe ein und aktivierte das ihr gegenüber stehende Aufnahmegerät. Nach einer Minute erschienen vor ihr die holografischen Projektionen zweier Personen. Links von der Frau festigte sich die Darstellung eines Axianers in fortgeschrittenem Alter. Sein Haar war lilafarben, die Augen zeugten von leidenschaftlichem Verstand.
    Rechts von der Frau erschien ein Roboterkörper. Er hatte Sichelform, wobei die Spitzen nach hinten ragten. In der Mitte des Körpers lagen die Mimikfacetten, die in einem freundlichen gelb schimmerten. Der Caraner eröffnete das Gespräch: «Die Filme zeigen es ganz deutlich: SteNer hat die Iril aus dem Raumschiff entführt. Was immer ihm widerfahren ist, es muss auf dem Flug hierher passiert sein.»
    Die hellblonde Axianerin sagte: «Etwas gilt es zu bedenken, Meister Guil. Während der Entführung waren weder Blaine DeVere noch Scyna DeVere auf dem Schiff. Sie kamen erst eine Stunde nach der Entführung zurück.»
    «Was wollen Sie damit sagen, Schwester VarNa?», hakte der Caraner Har Guil nach.
    «Möglicherweise haben die DeVeres SteNer aufgehalten.»
    «Warum sind sie dann nicht mit der Iril auf das Schiff zurückgekehrt?», fragte Guil.
    «Weil sie fürchten, auf der Leved nicht mehr sicher zu sein.»
    Jetzt mischte sich der alte Axianer in das Gespräch ein. «Schwester VarNa, konnten Sie Zeichen von beschädigten Insektobots ausmachen?»
    «Nein», sagte VarNa. «Die, die an Bord der Leved sind, funktionieren einwandfrei, Meister TalAfir.»
    «Also haben die DeVeres sie noch nicht entdeckt», schlussfolgerte TalAfir. «Wenn die DeVeres wüssten, dass wir sie immer noch beobachten, hätten sie sicherlich schon längst etwas dagegen unternommen.»
    «Vielleicht wollen sie die Möglichkeit nutzen, uns falsche Informationen zuzuspielen», sagte VarNa.
    «Das wäre möglich», meinte Guil.
    «Vielleichte geben Sie dem Intellekt dieser Trickser aber auch etwas zu viel Kredit, Schwester», sagte TalAfir tadelnd. «Oder glauben Sie wirklich, dass diese beiden SteNer hätten ausschalten können?»
    VarNa zögerte mit ihrer Antwort. Es war allgemein bekannt, wieviel Meister TalAfir von dem Attentäter SteNer hielt. Er wird sicherlich nicht gern hören, dass ein paar vagabundierende Betrüger seinen Liebling ausgeschaltet haben, dachte VarNa. «Es ist – unwahrscheinlich.»
    TalAfirs Hologramm warf ihr einen funkelnden Blick zu. VarNa schenkte ihm ein Lächeln, das manche strahlend genannt hätten, andere respektlos.
    «Auf jeden Fall gilt es diese drei zu beobachten», beendete Har Guil den aufkommenden Zwist. «Sie bleiben auf Posten, Schwester VarNa. Wir werden unsere Straßenspitzel auf die DeVeres und Ega Rix ansetzen und Sie auf dem Laufenden halten.»
    «Was wird mit Bruder TyMar passieren?», fragte VarNa, bevor die Meister die Verbindung unterbrechen konnten.
    TalAfirs Stimme klang höhnisch, als er ihre Besorgnis zerstreute. «Der Rat hat den Bruder nicht vergessen. Sobald er auf Baikasch eintrifft, werden wir Maßnahmen ergreifen. Nicht früher!»
    «Es war sein eigener Wunsch», erinnerte Har Guil. «Tut Eure Pflicht, Schwester, und alles wird sich erfüllen.»
    «Ja, Meister», sagte sie und verneigte sich. Die Hologramme verschwanden. VarNa setzte sich an die Kontrollen. Den Helm ließ sie liegen. Es versprach eine lange Nacht zu werden.
     
    ***
     
    Das Erste, was sie spürte, war ein Jucken am linken Bein und pochende Taubheit im Gesicht. Dann hörte sie ein Geräusch, ein auf und abschwellendes Brummen. Später erkannte sie darin mehrere Stimmen. Irgendwann wurde ihr bewusst, dass die Stimmen in einer Sprache sangen, die sie verstand aber nicht ihre eigene war. Diese Erkenntnis führte zu ersten konkreten Gedanken, die sich aus der Watte der betäubenden Müdigkeit formten.
    Wo bin ich? Diese Frage war so essentiell wie beängstigend. Unter verschlossenen Augen erlebte sie wieder die letzten Momente: den Kampf mit dem Arkanen;

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