Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
unwahrscheinlich. Dennoch wissen wir zu wenig von den Iril um dieses Szeanrio auszuschließen.»
«Aber Baikasch werden sie nicht angreifen. Die Hälfte der Distrikflotte ist hier stationiert, und mit der Gischt das stärkste Schlachtschiff in diesem Distrikt.» Dewos lächelte. «Vermutlich haben unsere Forscher schon alle Geheimnisse entschlüsselt, bevor der IND überhaupt hier erscheint.»
«Sie arbeiteten schon einmal mit dem IND?»
«Nein», sagte Dewos in seiner gedehnten Art. «Sie, verehrte Richterin?»
«Ich auch nicht. Aber ich denke doch, er hat Mittel, die über unsere hinausgehen.»
«Wir haben Emne, sie wird die Forschungen betreuen, oder nicht?»
Emne scheint für die Baikascher die Lösung aller Probleme zu sein, dachte Indra. Emne war die dominierende kybernetische Persönlichkeit auf Baikasch, das Meisterwerk der KP-Erbauer. Alle öffentlichen Einrichtungen auf Baikasch wurden von Emne kontrolliert und so höchst effizient: die Müllbeseitigung, das Kommunikationsnetz, die Verkehrsmittel innerhalb des Reifens, die Raumhafenkontrolle und sogar die Transfertore, die im Sonnensystem verteilt waren und den Wechsel in den Hyperraum erleichterten.
Die Baikascher sind weich geworden, zu viel Wohlstand und zu wenig Herausforderungen. Eigentlich hatte Indra Dewos bitten wollen, die Arbeiten zur Sicherung des Forschungslabors zu leiten, aber jetzt änderte sie ihre Meinung. «Ich werde meinen Stab anweisen, den Laborkomplex Ollow den Plänen entsprechend abzusichern und die Forscher zu beauftragen.»
«Wenn ich von Nutzen sein kann», bot sich Dewos an.
Mit zwei Fingern schnippte sie eine Haarlocke hinter das Ohr und sagte: «Wir werden auf Sie zukommen, Herr Minister.»
«Gern, Euer Ehren.»
«Ich möchte Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, Herr Minister.» Indra stand auf und reichte ihm die Hand.
«Auf gute Zusammenarbeit.»
***
Mit seinen grünen und blauen Farbmustern wirkte das kleine Raumschiff wie ein stilisierter Schmetterling. Sein tonnenförmiger Rumpf steckte zwischen ausladenden Flügeln, in denen sich – seiner axianischen Herkunft entsprechend – die Triebwerke befanden. Es schwebte drei Kilometer über einer Senke, die von einem großen Glasaldach überspannt wurde. Rings um die Senke erhoben sich Hügel, hinter denen der allgegenwärtige Wald von Rok begann.
Wurde das Schiff auch von keinem beobachtete, so beobachtete es selbst seine Umgebung ganz genau. Jeder Zentimeter wurde untersucht und analysiert. Unter ihm war ein bunter Haufen von Menschen und Nichtmenschen dabei, einen unüberschaubaren Mix aus Raumgefährten zu demontieren, reparieren oder frisieren. Große Mechanikroboter halfen dabei Triebwerke zu verschrotten oder Energiesegel anzubringen. All das lief in einem geordneten Chaos ab, in dem keiner die Zeit hatte Gedanken an etwaige Spione zu verschwenden.
Nach einer guten Stunde beendete das Schiff seine Beobachtung, und setzte sich nahezu lautlos in Bewegung. Es schwebte hinab, hinter einen der Hügel. Dort setzte es im Schatten auf, so war es von der Senke aus nicht mehr zu sehen. Aus dem Rumpf des Schiffes entfaltete sich eine kleine Antenne und richtete sich auf das Glasaldach in der Senke. Die Antenne schickte ein Signal aus und wartete. Nach einer Minute war der Kontakt hergestellt und die Kommunikation konnte beginnen. Die Nachrichten liefen durch den Schiffscomputer und wurden entschlüsselt.
Die Frau, die an den Kontrollen des Schiffes saß, lehnte sich zurück und betrachtete den Film, der über den Monitor lief. Sie sah ein Bild von der Brücke der Raumyacht Leved. Dort saß eine Iril, ein Fuchswesen mit rotbraunen Fell und spitzer Schnauze. Sie war mit einer Weste bekleidet und trug Wollstulpen über den Unterarmen. Die Iril unterhielt sich mit einem deltaflügelförmigen Caraner. Plötzlich fiel der Caraner zu Boden. Die Iril sprang auf, schlug um sich. Sie wurde scheinbar von Insekten angegriffen und mehrfach gestochen. Schließlich verlor sie das Bewusstsein. Der Film übersprang die nächsten Minuten, bis ein Axianer, gekleidet in eine dunkle Tunika, den Raum betrat. Er nahm die Iril auf seine Schulter und trug sie hinaus. Wieder übersprang der Film Zeit, diesmal eine ganze Stunde. Zwei Eianer stürmten auf die Brücke und fanden den Caraner. Sie hoben seinen Roboterkörper auf und trugen ihn hinaus. Der Ort wechselte. Nun wurde ein Raum gezeigt, den die Frau an den Kontrollen für einen Hangar hielt. Sie sah die beiden Eianer
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