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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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einen nostokischen Longdrink, schlug die Beine übereinander und prostete Gilescy zu. Rechts von Scyna schwebte Karmel, zu ihrer Linken saß Gilescys Assistentin und hielt einen elektronischen Datenblock in Händen.
    «Wie kann Wertus Ihnen helfen?», begann Gilescy das Verkaufsgespräch.
    «Sie müssen wissen, es geht nicht um mich persönlich.» Scyna wippte mit ihrem Fuß und registrierte zufrieden, das Gilescys Blick einen Moment auf ihren Beinen verweilte. «Ich suche ein Raumschiff für einen speziellen Zweck – für Vergnügungsfahrten sozusagen.»
    «Nun, jede Reise in unseren Raumschiffen ist ein Vergnügen.»
    «Der Luxus, den wir – ich und meine Kolleginnen – brauchen, ist von recht intimer Natur.»
    Gilescy runzelte die Stirn, aber in seinen Augen glomm Verstehen und mehr als gelindes Interesse. Ich habe ihn am Haken, dachte Scyna.
    «Ich will es Ihnen klipp und klar sagen: Ich komme aus dem Ewie-Orden. Wir möchten unseren Gönnern interstellare Reisen so angenehm wie möglich machen. Sie verstehen?»
    «Nun, ich denke schon», sagte Gilescy gedehnt. Er kannte die Gerüchte um diesen Kurtisanenorden nur zu gut. Die Frauen, die in ihm dienten, waren keine Freudenmädchen, denn sie wurden für ihre Dienste nicht bezahlt – jedenfalls nicht mit Geld. Sie verkehrten in den höchsten diplomatischen Kreisen und in der Hochfinanz. Ihre Gönner, die dem Ewie-Orden spendeten, waren angesehene Würdenträger – nicht nur merdianische, sondern aller Rassen aus dem Reich. Den Ewie-Kurtisanen eilte ein Ruf voraus, der allein ausreichte, um Gilescys Kehle austrocknen zu lassen, und ihm eine schmerzhafte Erektion bescherte.
    An diese Frau kommst du niemals ran, hörte er die Stimme der Vernunft. Er hüstelte und zwang sich, ans Geschäft zu denken. «Sie brauchen ein Schiff mit ausgefeiltem Wohnkomfort, mit großen Kabinen und allerlei Extras, zum Beispiel umfangreiche Manipulationsmöglichkeiten der Wohnbedingungen: Beleuchtung im kompletten Lichtspektrum, Klimasimulationen und vielleicht auch holographische Projektionen?»
    «Genau das meinte ich. Unsere Kunden sind nicht nur auf menschliche Rassen beschränkt, müssen Sie wissen.»
    «Das ist kein Problem. Wertus erfüllt schon seit Jahrzehnten die Wünsche menschlicher und nichtmenschlicher Kunden. Wir kennen die Lebensgewohnheiten einer jeden bekannten Spezies.»
    «Das beruhigt mich. Sie wurden uns nämlich von einem Kunden empfohlen, der gerade eine Yacht geordert hat und in höchsten Tönen davon schwärmt, dass Sie seinen speziellen Wünschen nachkommen.»
    «Das ist sehr freundlich. Darf ich erfahren, wer uns empfohlen hat?»
    Guter Versuch, dachte Scyna, dieser beiläufige Tonfall, als würde es ihn nicht wirklich interessieren – das hat er sicherlich vor der Kamera trainiert. Scyna schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln, legte den rechten Ellenbogen auf das Knie und winkte verneinend mit dem Zeigefinger, wobei sie sich vorbeugte. Ihr Gegenüber konnte dem Angebot nicht widerstehen und begutachtete schnell ihren Busen.
    Offensichtlich angetan von dem Gesehenen, meinte Gilescy: «Natürlich können Sie mir seinen Namen nicht sagen, ich verstehe. Was ich Ihnen vorschlagen kann, sind einige Standardmodelle, die aber nach Ihren speziellen Wünschen umgerüstet werden können. An welche Besatzung haben Sie denn gedacht?»
    «Vielleicht etwas in der Größe der Yacht, die ein fiberzischer Kunde bei Ihnen bestellt hat?» Da hatte er seine Antwort. Außer Kovo Lagan gab es hier keinen Fiberzi, der sich eine Yacht von Wertus leisten konnte. Nun durfte er sich als Mitwisser einer pikanten Wahrheit fühlen.
    Gilescy erwies sich dieses Wissens würdig, indem er nicht weiter darauf einging. Er drückte ein paar Knöpfe in der Armlehne seines Sessels. Aus der Decke fuhr ein großformatiger Projektionswürfel, in dem das dreidimensionale Abbild einer Yacht erschien.
    «Dieses Schiff steht kurz vor der Fertigstellung. Eine Yacht der Kriv-Klasse, die sich hervorragend für Fiberzi eignet. Die Konstruktion der Innenräume erfolgte nach spezifischen ergonomischen Prinzipien und auch die Farbgestaltung trägt den Vorlieben der Fiberzi Rechnung. Der Boden besteht aus einem nachgiebigen Belag, damit die Krallen besseren Halt finden, und die Armaturen sind den Händen der Fiberzi optimal angepasst.»
    Während Gilescy seinen Lobgesang fortsetzte, runzelte Scyna die Stirn. «Leider sind unsere Kunden nicht hauptsächlich Fiberzi. Haben Sie auch Schiffe für

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