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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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die Landebeine ein und steuerte zum nächsten Tor. Geschickt lenkte er sie zwischen den stehenden Raumschiffen hindurch. Mehrere Personen liefen schimpfend zur Seite, als der Rumpf der Leved sie zu zerdrücken drohte. Ohne eine Schramme erreichte die Leved das Tor, das sich automatisch öffnete. Die Leved schob ihren eleganten eisblauen Rumpf hinaus und wurde von einem Regenschwall überschüttet.
    Rix aktivierte den Deflektor: einen Schutz aus Energieabsorber- und Materieprallschilden in Facettenanordnung. Er justierte das Prallfeld so, dass die Regentropfen auf ihm zerplatzten, gleichzeitig richtete er die Schnauze der Leved nach Westen aus. Als sie weit genug vom Tor entfernt waren, beschleunigte er mit flammenden Triebwerken. Rix zog das Schiff hoch, um die Wolken zu überwinden.
    Die Leved zog einen Donner hinter sich her, der im Sturm nur einer unter vielen war. Schwarze Wolken verdeckten den Himmel bis zum Horizont, zwischen ihnen und der Erde zuckten Blitze. Sturmwinde peitschten die Bäume, deren Kronen wild um sich schlugen. Regen fiel wie ein gigantischer Wasserfall.
    Auf der Brücke versuchte Blaine, bei all diesen Störfaktoren ein klares Bild von seiner Umwelt zu erhalten. Wieder einmal verwünschte er die technische Ausstattung des Schiffes. Die Leved war als Vergnügungsyacht für Reiche gebaut worden. Daher hatte man an allem gespart, was Leuten wie Blaine das Leben erleichtert hätte, wie zum Beispiel einer leistungsfähigen Sensoranlage. Anscheinend hatten sich die Konstrukteure gedacht, dieses Schiff würde nur an sonnigen Tagen seinen Weg finden müssen. Er hatte keine Zeit, sich weitere Schimpfwörter für die Verantwortlichen zu überlegen, denn ein einzelnes Signal zeigte ihm, dass seine Befürchtungen berechtigt waren. «Backbord voraus eine Waise», sagte er, den Militärjargonbegriff für ein Schiff nutzend, dass noch nicht als Freund oder Feind identifiziert wurde. Er schickte die genaue Positionsdaten via Computer zu Rix herüber und aktivierte ein Gerät, das sie aus ihrem alten Schiff mitgenommen und in die Leved eingebaut hatte: einen effektiven Störsender. Blaine hoffte, damit alle ausgehenden Funksignale der Waise zu unterdrücken. An Rix gewandt meinte er: «Besser, wir verlieren sie nicht aus den Augen.»
    Für Rix bedeutete das, unterhalb der Wolkendecke zu bleiben, da die Gewitterwolken die Sensoren so sehr stören konnten, dass eine Verfolgung aus großer Höhe nicht möglich gewesen wäre. Rix’ Mimikfacetten leuchteten dunkelblau vor Konzentration, durchmischt mit goldenen Sprenkeln Genuss.
    Hinter ihnen betraten Scyna und der Pfarrer die Brücke. «Setzten Sie sich dorthin, Vater», sagte Scyna freundlich und wies ihm den Platz hinter ihrem. Sie half ihm, sich anzuschnallen und ging an die Konsole hinter ihrem Bruder. Sie aktivierte die Station und bekam von Blaine die Kontrolle über Technik und Waffensysteme.
    «Waise backbord voraus, einen Kilometer tiefer», berichtete Blaine. «Pfarrer, wo genau ist Ihre Kirche?»
    «Es ist die Kirche des Heiligen Valayn», sagte Sear und blickte ruhig aus dem Fenster. «Fünfzig Kilometer westlich von Rok-Stadt. Der Zeckenbarschbach fließt dort entlang.»
    Blaine ging die Sensordaten durch und fand einen Bach, der Richtung Westen floss. Auch diese Information schickte er Rix, der sich daran orientieren konnte. Blaine nahm sich die Zeit, den anderen Flieger zu betrachten. Er war klein, trotzdem hegte Blaine den Verdacht, er könne ebensogut außerhalb der Atmosphäre seinen Weg finden. Von oben betrachtet hatte das Schiff eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Schmetterling: zwei ausladende Flügel, zusammengehalten von einem tonnenförmigen Cockpit. Die Spannweite betrug zehn Meter. Das Schiff war lackiert in dunkelgrünen und blauen Farbmustern.
    «Der Bastard schießt auf uns», meldete Scyna und benutzte die Jargonbezeichnung für definitiv feindliche Schiffe. «Die Arkanen wollen Tischara wohl für sich allein haben.»
    Zwei Raketen verließen das Schmetterlingsschiff, gingen in eine steile Kurve und fauchten auf die Leved zu. Aus den Flügelspitzen der Leved klappten die doppelläufigen Blasterkanonen und eröffneten das Feuer. Sprengprojektile, eingehüllt in grellblaue Energiekokons, blitzten auf die Raketen zu. Eine wurde getroffen und verging in einer gelben Explosion. Die zweite Rakete durchflog das Abwehrfeuer und schlug auf den Deflektor. Ihr materieller Körper zerschellte am Prallfeld, und die durch die Explosion

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