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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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schützende Hand über die Stücke legen, und dann war kein Herankommen mehr. Das konnte schon morgen sein, vielleicht auch erst in ein paar Tagen.
    Entmutigt ließ Tischara den Datenblock sinken. Ihr stand eine Flotte der gefährlichsten Kriegsschiffe zur Verfügung, und es gab keinen Weg, einige wenige Geräte definitiv zu vernichten. Möglicherweise wird unser gesamtes Volk untergehen, wenn die Merdianer das Geheimnis unseres Raumflugs ergründen. Mit dem Omniudara in ihren Händen sind sie dem näher als je zuvor.
    Sie starrte auf den Datenblock. Am liebsten hätte sie ihn mit Schibals Hand einfach zerdrückt. Sie ließ ihre feinstofflichen Finger wachsen, umschloss mit ihnen den Block und erhöhte den Druck langsam. Das Materiel bog sich unter ihrem Willen. Sie besann sich. Es gibt eine Alternative.
    Tischara dimmte das Licht und humpelte zum Tisch. Aus einer Schublade nahm sie einen Beutel. Ihm entnahm sie einen blauen Kristall und Räucherstäbchen. Normalerweise setzte sie sich für eine Visionsreise in den Fersensitz, mit dem verwundeten Bein war dies nicht möglich, so setzte sie sich auf einen Stuhl. Sie entzündete ein Stäbchen und inhalierte den Duft. Bald fand sie die Welle, auf der sie zu Salkahl ritt, den Kristall zwischen den Fingern drehend, den Duft der Stäbchen schnüffelnd und leise das Amta-Mantra betend.
    Sie reiste an einen Ort, den es gab und nicht gab. Ihre Visionsreise führte sie ,wie schon einige Male zuvor, auf ein Plateau, über das sich eine große Steppe dehnte. Der Boden war trocken und staubig, und das hohe Gras hatte alles Grün verloren. In seiner Trostlosigkeit strahlte der Ort jedoch Kraft und Ruhe aus. Es war ein guter Ort, um Rast zu machen. Tischara blickte hoch in den Himmel. Die Sonne strahlte und federleichte Wolken zogen dem Abend entgegen. Kein Tier war zu hören oder zu sehen. Trotzdem war sie nicht allein. Eine andere Präsenz war deutlich zu spüren: im Wind, den Schatten und Steinen.
    Schritte erklangen hinter ihr, und sie wandte sich um. Priester-Kapitän Salkahl trug keine Uniform, sondern ein schlichtes Leinengewand, das bis zu den Knöcheln seiner Pfoten reichte. Wie im wirklichen Leben, hatte er seine rot befellte Schnauze erhoben. Er ging mit ausgreifenden Schritten auf sie zu. Seine dunkle Mähne tanzte sachte im Steppenwind, der seinen Geruch von Stärke zu Tischara herüberwehte.. «Wir haben uns Sorgen um Sie gemacht.»
    «Es hat nicht viel gefehlt und er hätte mich besiegt», erwiderte Tischara. Hier, in diesem Reich, machte ihr das Reden keine Probleme, auch spürte sie nicht ihr verwundetes Bein. «Die Rüstung ist unterwegs?»
    «Ein Aufklärungsschiff meiner Flotte wurde ausgeschickt, um sie der Kongregation zum Schutz des wahren Glaubens zu bringen.» Salkahl blieb wenige Schritte vor ihr stehen, in seiner Haltung ganz der Zorn des Gläubigen. «Es ist Sünde, die Schöpfung mit Hilfe von Maschinen zu suchen!»
    «Ja.» Tischara strich mit der Hand über ein paar Grashalme. Dann wurde sie sachlich. «Das Omniudara ist auf Baikasch.»
    Salkahl sog scharf die Luft ein. Sorgenfalten legten sich um die Augen. «Das ist schlecht. Der Einsatz von schweren Waffen ist also unumgänglich.»
    «Sehen wir es als letzte Option. Aber es gibt noch eine. Ich weiß, wo sie auf Baikasch untersucht werden.»
    «Gut. Sind die Informationen zuverlässig?»
    «Ja.» Tischara wählte ihre Worte mit Bedacht. «Ich werde versuchen, die gestohlenen Sachen zurückzuholen. Ich denke, die Diebe, mit denen ich unterwegs bin, sind dafür gut geeignet. Ich habe viele Nachforschungen über sie anstellen lassen. Ihr Ruf in den zwielichtigen Kreisen ist außerordentlich.»
    «Solch einem Pack wollen Sie vertrauen?»
    «Was haben wir zu verlieren? Wenn Sie gefasst werden, können wir immer noch zuschlagen. Unsere Spionagenetz in diesem Distrikt ist nicht der Rede wert. Ich selber kann mich auf Baikasch nicht bewegen. Wenn die Diebe mir einen ausgereiften Plan vorlegen, werde ich ihr Angebot akzeptieren. Sie, Priester-Kapitän, brechen nach Baikasch auf und verstecken sich. Halten Sie sich bereit, auf mein Zeichen hin einzugreifen. Näheres werde ich Ihnen mitteilen, wenn die Zeit reif ist.»
    «Sie riskieren viel», gab er zu bedenken. «Auf Baikasch lagert die Distriktflotte. Es gab noch nie einen offenen Kampf zwischen einer merdianischen Flotte und einer der unseren. Auch wenn der Ausgang wahrscheinlich ist, gibt es im Krieg immer Unwägbarkeiten.»
    «Diese Aufgabe ist größer

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