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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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in der Hoffnung, bald etwas über den Verbleib der Iril-Fundstücke zu erfahren.
    Nachdem Indras Hände das Zittern eingestellt hatten, war sie darangegangen, die Technik hinter den Insektobots zu entschlüsseln – und bisher kläglich gescheitert. Manches verstand sie prinzipiell nicht, anderes, wie zum Beispiel die Energiezelle, schien ihr vertraut. Sie konnte aber nicht verstehen, wie sie in diesem System so effektiv genutzt wurde. Scyna hätte vermutet, dass die Insektobots mit dieser Energiemenge keinen Tag hätten betrieben werden können, doch sie waren über mehrere Tage funktionstüchtig gewesen. Während sie so sinnierte und einen Joghurt löffelte, bemerkte sie Tischara erst, als diese bereits neben ihr stand. Scyna zuckte zusammen und stellte den Joghurt auf den Tisch.
    «Sind Sie weitergekommen mit Ihrer Forschung?», fragte Tischara.
    «Nein. Ich verstehe diese Technik einfach nicht.» Scyna wischte ein paar Joghurtflecken von ihrer Hose.
    «Das war zu erwarten.»
    Scyna nickte. «Die Arkanen sind halt allen anderen ein paar Längen voraus. Kann ich Ihnen helfen?»
    Tischara blickte auf Scynas Hände. «Das Zittern hat aufgehört.»
    «Dimensions-Hyperaktivitäts-Syndrom. Das passiert nur im Hyperraum. Nachher sind die Hände wie eingeschlafen, aber das geht schnell vorbei»
    «Haben Sie das schon lange?»
    «Seit meiner ersten Hyperraumfahrt. Scheint irgendwo im Genmaterial festgelegt zu sein. Wer es einmal hat, hat es immer.»
    «Und Ihre Ärzte können nichts dagegen tun?»
    «Nein, nichts. Ich habe schon ein paar Medikamente durchgetestet, aber es bringt alles nichts.» Es folgte eine Pause. Scyna rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. «Wenn es das dann war, würde ich gern mit diesen technischen Wunderdingern weitermachen.»
    «Dieser Pfarrer Sear – sind Sie in seiner Kirche?»
    Scyna war von dieser Frage völlig überrascht. «Ebesische Kirche, ja.»
    «Woran glauben Sie?»
    «Das ist eine sehr persönliche Frage», gab Scyna zurück.
    «Natürlich, aber – es ist auch die einzige, die wirklich von Bedeutung ist.»
    Scyna blinzelte verwirrt. «Ich glaube an Gott.»
    «Wer ist ihr Gott?»
    «Er ist keine Person», sagte Scyna. Ihr war es immer schon schwer gefallen, ihr Bild von Gott in Worte zu fassen, da sie ihn mit ihrer Seele spürte, aber kein Bild fand, um diese Empfindung zu beschreiben. Deshalb zitierte sie aus der heiligen Schrift: «Er ist allumfassend. Gott schuf und ist alles: der Weltraum, jeder Planet, jede Pflanze, Sie und ich – wir sind durch seine Liebe entstanden. Er liebt das Leben und schenkt es uns, damit wir in ihm leben können.»
    «Wenn Sie mit Ihrem Gott reden, antwortet er Ihnen?» Tischaras Stimme, sonst voller Leben, klang bei der Frage flach, so, als würde sie absichtlich nicht preisgeben wollen, was sie mit der Frage bezweckte.
    «Nicht mit Worten», erklärte Scyna. «Er weist mir einen Weg. Manchmal sehe ich nach einem Gebet Möglichkeiten, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Es kommt aus mir, aber ich weiß, dass Gott mir den Weg weist, mich selbst zu entdecken.»
    «Sie sehen ihn überall?»
    «Er ist überall, aber ich kann ihn nicht sehen. Ich sehe seine Schöpfung, und versuche daraus zu erschließen, was Gott im Sinn hat. Ich bin nicht in der Lage, ihn zu verstehen; aber hin und wieder bin ich offen genug, um die Welt um uns herum als das zu sehen, was sie ist: ein Wunder.»
    «Aber all der Schmerz, den wir durchleben müssen. Warum tut Gott das Grausame und Schreckliche?»
    «Seine Wege sind nicht die unseren, und jede Geburt…»
    «… beginnt mit Schmerzen», fuhr Tischara fort.
    Zuerst hatte Scyna das Gefühl, Tischara wollte sie vorführen und beendete ihren Satz, um sich über sie lustig zu machen. Aber dann sah sie in Tischaras Augen zum ersten Mal, seit sie sie kannte, so etwas wie Gefühle. Es war nur ein zartes Glimmen, zu schwach um es zu benennen, doch Scyna war sich sicher, es war da.
    In diesem Moment kam Blaine die Treppe hinauf, und Tischaras Augen wurden schlagartig wieder zu bodenlosen Schatten. Sie richtete sich auf und blickte zu Blaine. Er kam zu den beiden Frauen und gab jeder eine Datenrolle. Er erklärte: «Foran hat herausgefunden, wo die Fundstücke untergekommen sind: In einem Hochsicherheitslabor auf Baikasch.»
    «Also sind sie nicht auf dem Weg nach Merdia», sagte Tischara erleichtert. «Wir können Sie noch zurückholen.»
    «Baikasch ist fast so sicher wie Merdia», wandte Blaine ein. Er wirkte über die Neuigkeit

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