Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
hatte. «Zieh den beiden Rikos die Rüstungen aus», wies er sie leise an.
Nach einem letzten verächtlichen Blick zu Tischara, machte sich Scyna an die Arbeit.
Blaine wandte sich an Tischara und Xandreij: «Ihr beide schafft die Sachen auf die Leved und macht das Schiff startklar. Wenn ihr in zehn Minuten nichts von uns hört, fliegt ihr los.»
Xandreij sah ihn zweifelnd an. «Nur zehn Minuten?»
«Wenn wir dann nicht zurück sind, haben sie uns geschnappt.»
«Aber ich kann kein Raumschiff fliegen», wandte Xandreij ein.
Blaine wies auf Tischara. «Aber Sie können, oder?»
«Ja.» Ohne ein weiteres Wort ging Tischara zum Aufzug.
«Viel Glück», wünschte Xandreij und folgte ihr rasch.
Blaine ging zum Transmitter, überprüfte die Anzeigen und war zufrieden. Er nahm einen kleinen Koffer und klappte ihn auf. Der Deckel hatte auf der Innenseite ein Spiegel mit wählbarem Vergrößerungsfaktor. Von den Schminkutensilien nahm Blaine einen Pigmentfärber, setzte ihn an sein Kinn und wählte einen hellen Teint. Er nahm einen Thermostift mit dem er den Nasenrücken seiner Maske bestrich. Das nun warme und formbare Material drückt er zusammen, bis er es zu einem schmalen Nasenrücken geformt hatte. Als die Pigmente den neuen Teint angenommen hatten, blickte ihn aus dem Spiegel kein Baikascher mehr an, sondern ein blasshäutiger Merdianer. Er legte den Pigmentfärber an die künstliche Haut über seinen Händen und Unterarmen, als Scyna zu ihm trat.
Sie brachte ihm die Modulrüstung des Rikos. «Hast du dir das auch gut überlegt?», fragte sie.
«Dazu blieb nicht die Zeit.»
«Na dann.»
***
Jans Bruner verfolgte, wie ein Raum-Infanterist, gedeckt von einem Kampfroboter, dem Gefangenen eine Elektro-Fessel anlegte. Sie erzeugte ein Feld, das Energieschirme verhinderte. Da seine Tentakelarme in Fesseln lagen, war er nun bewegungsunfähig. Die Facettenaugen des Gefangenen leuchteten in einem wütenden orange-rot.
Jans drehte sich um und überblickte die vielen leblosen Körper, die im ganzen Raum verteilt auf dem Boden lagen. Der Sanitäter des Trupps sah zu ihm auf. «Sie sind nur bewusstlos, Herr Sonderermittler. Vielleicht ein Narkosegas.»
«Versuchen Sie, sie zu wecken.»
Keel Ingersen trat zu Jans und wies ihn auf das abgesprengte Gitter des Lüftungsschachts hin. «Das haben wir gefunden», sagte er und hielt Jans die leere Gasflasche hin.
Er nahm sie und drehte sich zu ihrem Gefangenen. «Warst du das?»
Der gefangene Caraner schwieg.
«Herr Sonderermittler, da will jemand durch den Transmitter kommen», rief der Elektriker, der sich am Torschloss vergeblich zuschaffen gemacht hatte. Nun stand er hinter der Transmitterkonsole und versuchte – bisher ebenfalls vergeblich – die Koordinaten zu finden, zu denen die letzten Transmissionen gesendet worden waren.
Jans wechselte einen Blick und ein Nicken mit dem Truppenführer. Der Oberfeldwebel machte eine Geste, und seine Leute bildeten zwischen ihnen und dem Materietransmitter einen Halbkreis. «Lassen Sie ihn durch, Oberfähnrich.»
Mit gezogener Waffe starrte Jans in das Transmitterportal. Von einem Moment zum anderen standen dort zwei Gestalten mit gezogenen Blastergewehren. Wind wehte über sie hinweg. Kein Schuss fiel. Beide Gestalten im Materietransmitter hoben die Waffen. Sie trugen die Uniform des Raum-Infanterie-Korps. Jans runzelte misstrauisch die Stirn.
«Fähnrich Jagol, von der vierten Einheit, stationiert auf Säule Eins», rief der männliche Riko. «Wie ich sehe, ist die Lage hier geklärt.»
«Bericht, Fähnrich!», forderte der Truppenleiter.
«Verstanden. Einheit Vier hat einen Materietransmitter sichergestellt. Die Personen, die ihn unbefugt benutzten, sind verhaftet und werden gerade zur Richterin gebracht. Wir erhielten die Anweisung, über diesen Weg in den Laborkomplex einzudringen und die Lage zu sondieren, Herr Oberfeldwebel.»
Der Oberfeldwebel sah zu Jans.
Jans selbst hatte Emne den Auftrag gegeben, die Transmitterstationen zu untersuchen. Sein Idee war also richtig gewesen. «Ist gut, kommen Sie.»
Der Verteidigungshalbkreis löste sich auf. Jans ging zu den beiden Neuankömmlingen, die aus dem Portal traten. «Wie haben Sie den Transmitter gefunden?»
Der Riko klappte sein Visier hoch, seine Begleiterin nicht. Jans hatte das Gefühl, dass sie ihn scharf musterte, auch wirkte sie verkrampft. Aus den Augenwinkeln beobachtete er sie während des Gesprächs.
Der Fähnrich ließ seinen Blick über das
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