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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Drittel ihrer Leistungsfähigkeit. Wenn das Prallfeld zusammenbrach, würden die Trümmerstücke direkt auf die Außenhaut der Leved treffen und großen Schaden anrichten. Vielleicht einen zu großen, um damit ins All zu fliegen – falls sie nicht vorher die Besatzung erschlugen. Blaine konnte nichts anderes tun, als die Arbeit von Scyna und Rix zu beobachten und hoffen, es würde reichen. Er unterdrückte den Impuls, sich zu seiner Schwester zu drehen, das hätte sie ablenken können. Verstohlen sah er zu Rix herüber. Die Mimikfacetten des Maschinoiden strahlten vor Konzentration in einem dunklen Mitternachtsblau.
    Immer mehr Bruchstücke regneten auf sie herab, erschütterten die im Schacht schwebende Leved wie Schläge eines Boxers einen am Boden liegenden Mann. Das Prallfeld leuchtete bernsteinfarben, brach schließlich zusammen. Die Aufzugsstücke trafen nun die Außenhaut der Yacht. Dellen und Narben wurden in ihren Körper geschlagen. Einmal blieb ein großes Stück am Flügel hängen, fast wäre dabei die untere Blasterkanone abgerissen worden. Blaine glaubte schon, die Treffer an seinem Körper zu spüren.
    Aber auch der Aufzugskorb hatte viel eingesteckt. Scyna hatte präzise geschossen, so dass nur noch ein U-förmiger Rahmen über ihnen hing, dessen Seitenteile mit den Schienen verbunden waren und der Querbalken, der sie auseinanderhielt.
    Scyna ließ die Waffen schweigen. «Regeneration des Deflektors in zehn Minuten.»
    «So viel Zeit haben wir nicht», meinte Rix. «Wenn die Schilde auf zehn Prozent sind, schneidest du ihn durch.»
    «Wenn ich den abschieße, kommen uns zwei Mörderteile entgegen», wandte sie ein. «Vielleicht keilen sie uns ein.»
    «Schneide ihn mir einfach in der Mitte an», sagte Rix.
    Blaine drehte sich zu Scyna um und nickte ihr zu.
    Sie warteten eine lange Minute. Scyna meldete: «Schilde auf zehn Prozent.»
    Rix beschleunigte.
    Die Leved machte einen Satz nach oben, gleichzeitig stieß der Laserstrahl in die Mitte des Querbalkens, schnitt ihn entzwei. Als die Seitenteile gegeneinander fielen, war die Leved heran und das Prallfeld stieß sie zur Seite. Knirschend und Funken sprühend wurden die Balken ein Stück mitgezogen, rutschten über die Flügel und fielen in die Tiefe des Schachtes hinab.
    Jetzt, da der Weg frei war, beschleunigte Rix noch stärker. Geradewegs schossen sie nach oben. Vor ihnen war helles Licht, ein gezacktes Fenster. Blaine sah auf seine Anzeigen. Das kann nicht der Ausgang sein, das ist zu früh, dachte er. Was immer es auch ist, es führt in den Weltraum. «Da können wir raus», meldete er.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie das Ziel erreichten. Rix schwenkte zur Seite, und sie waren aus dem Schacht – und wären fast mit einem verglühenden Sternenjäger kollidiert.
    «Was zum…», entfuhr es Rix, der die Leved herumriss.
    Blasterfeuer und Laserstrahlen zuckten um sie herum, aber niemand schien auf sie zu zielen. Während Rix damit beschäftigt war, sie aus der Gefahrenzone zu fliegen, verschaffte sich Blaine einen Überblick.
    «Es ist tatsächlich eine Schlacht», erklärte er das Offensichtliche. Wut schwang in seiner Stimme mit. Die Sensoren zeigten deutlich, dass die Kampfhandlungen nur in einem begrenzten Gebiet stattfanden. «Kurs Null-Neun-Null zu Zwei-Zwei-Drei. Das müsste uns hier herausbringen.»
    «Aye, Skipper.» Rix hatte sich wieder gefasst und kam dem Befehl sofort nach. Er gab vollen Schub und sie ließen die Schlacht schnell hinter sich.
    «Uns ist keiner auf der Fersen», sagte Blaine.
    Trotzdem behielt Rix das Tempo bei.
    «Da waren Iril», sagte Scyna.
    «Das war die Ablenkung, von der Tischara sprach», gab Blaine bitter zurück. Er spürte Galle in seinem Mund.
    «Arschlöcher», fauchte Scyna.
    Xandreij sah von einem zum anderen. «Es hat doch funktioniert.»
    Scyna explodierte. «Funktioniert? Das ist kein beschissenes Computerspiel, keine verfluchte Simulation! Da draußen sterben Leute, werden zerstrahlt oder zerrissen oder erfrieren! Das da draußen ist Krieg, Junge! Krieg!»
    Sprachlos saß Xandreij da und starrte die brüllende Scyna eingeschüchtert an.
    Blaine hatte etwas entdeckt, was er nicht glauben wollte. Er holte das Bild auf den Hauptmonitor, damit es alle sahen. Er fühlte sich grau.
    Scyna sah auf und alle Wut verließ sie. Betäubt starrte sie auf das Bild des Ortes, an dem sie gerade Säule Eins verlassen hatten. Sie blickte auf das riesige gezackte Loch in der Wand der Säule und das Skelett

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