Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
einer schweren Fregatte. Schiffe, mehr Wrack als sonst etwas, trieben in dem großen Kessel des obersten Abschnitts umher, während über ihnen Schusswechsel das All erleuchteten. Es war keine Explosion zu hören, kein Rauch zu sehen, aber Tod, Zerstörung und Leid waren allgegenwärtig.
Erst nach ein paar Sekunden wurde Scyna das volle Ausmaß der Vernichtung bewusst, und sie stöhnte. «Großer Gott. Was haben sie getan?»
Niemand konnte antworten, während die Leved vor der Schlacht floh.
***
Auf der Brücke der Gischt herrschte konzentrierte Betriebsamkeit – und kalter Zorn.
Die Schlacht über Baikasch wurde nicht nur von den Ortungsanlagen der Gischt aufgenommen, auch die Verteidigungsplattformen, die im Kampf befindlichen Kriegsschiffe und der Reifen selbst übermittelten alle gesammelten Daten, damit ein umfassendes Bild der Situation erstellt werden konnte. Seit einer Weile schwiegen jedoch die Übermittlungen von Säule Eins. Sie alle hatten die verheerende Explosion gesehen, und alle verstanden genug vom Kriegshandwerk, um sich eine Vorstellung von der eiskalten Hölle zu machen, die nun dort herrschte. Jeder Einzelne auf der Brücke wusste, dass sie, obwohl an den Kontrollen des mächtigsten Kampfschiffs, nichts tun konnten. Die Gischt war noch zu weit entfernt, aber die Entfernung zum Kampfgebiet schmolz, während die Gischt durch das All pflügte, bereit, entscheidend in den Kampf einzugreifen.
An der Kampfstation stand Baris Gend neben seinem Kapitän. Diszipliniert genug, seine Gefühle zu unterdrücken, holte er sich die aktuellen taktischen Daten und überprüfte, ob sie zu einem neuen Vorgehen zwangen. Die vier großen Monitore, auf denen die Schlacht um Baikasch abgebildet wurde, waren aus dem Boden gefahren und standen im Halbkreis vor dem Kapitänsstuhl. Auf den Monitoren bewegten sich in einem scheinbar wirren Tanz die Symbole, die merdianische Kriegsschiffe, feindliche Schiffe, Jäger und Zivilschiffe darstellten. Die Vektoren wurden durch gestrichelte Linien in den dreidimensionalen Abbildungen dargestellt – nur hielten sich die Iril an keine Berechnungen. Ihre Schiffe verschwanden ohne Spuren und entstanden im nächsten Augenblick an einem anderen Punkt.
In diesem Chaos konnten sich die Merdianer nur durch Disziplin schützen. Kapitän Kaarn hatte den über Säule Eins stehenden Verteidungsplattformen befohlen, ihre Defensivbewaffnung – kleinkalibrige Blasterkanonen mit hoher Feuerrate – in Linie zu bringen und so einen Teppich zu legen. Die Fregatten Puriata und Imara flogen schnell jenseits der Feuerzone. Im nächsten Moment begannen die Blakos der Plattformen das tödliche Netz zu weben: strahlende Blasterprojektile schossen durch das All und bildeten ein zerstörerisches Dach über Säule Eins. Dies war der beste Ersatz für die ausgefallenen Schilde, den man zur Zeit bieten konnte.
Zudem hatten nun die restlichen Schiffe von Säule Fünfundzwanzig ihre Positionen erreicht und einen Verteidigungsgürtel um Baikasch gelegt. Die Verlegung der Hälfte der Distriktflotte hatte diese Schiffe davor bewahrt, in Säule Eins ihr Ende zu finden. Die Richterin hat gut daran getan, die Flotte zu verlegen, dachte Baris. Als hätte sie es gewusst.
Die Fregatten Puriata und Imara flogen ihre Kreise in dem Kampfgebiet und passten ihren Kurs so an, dass die Gischt nicht behindert wurde. Die Offiziere an Taktik, Astrogation und Steuer der drei Schiffe arbeiteten perfekt zusammen.
Baris sparte sich die Mühe, den wissenschaftlichen Offizier zu fragen, ob es neue Erkenntnisse über die Antriebe der Iril gab. Eine solche Information wäre umgehend bei ihm angekommen. Auch wenn wir nichts über ihre Antriebe wissen: Auch die Iril müssen ein Muster haben, niemand fliegt einen so großen Angriff unkoordiniert.
Er sah auf eine Anzeige der taktischen Konsole: Sie hatten die effektive Feuerreichweite erreicht. Sofort sagte Kapitän Kaarn: «Machen Sie unseren Jägern den Weg frei, Eins-O.»
«Aye. Taktik – Hauptenergiebatterien und Raketenwerfer Eins bis Sechs: Feuer!»
Chibia Rundau bestätigte und führte den Befehl aus, gleichzeitig sendete sie das verabredete Signal.
Auf dem Monitor sah Baris die Symbole der beiden Geschwader: Sternenjäger und Jagdbomber, die vor wenigen Minuten die Gischt verlassen hatten. Sie lösten ihre enge Formation auf, um den Energiekanonen und Raketen Platz zu geben. Die lichtschnellen Energielanzen überbrückten die Entfernung zum Kriegsgebiet in
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