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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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wollten.
    Blaine stellte den Koffer ab und trat zu dem Kasten. «Bist du die DKP für dieses Schiff?»
    «Ja, die bin ich. Meine Bezeichnung ist SNKP-1921. Und wer, wenn ich fragen darf, sind Sie?»
    «Ich bin der Diener von Frau Tolobe, der Besitzerin dieses Schiffes, deiner Herrin.»
    Es summte leise in dem Kasten, als die dominierende kybernetische Persönlichkeit mit ihren Sensoren den Raum abtastete – und zu dem Schluss kam, den Blaine erwartet hatte. «Es tut mir leid, aber mir wurde nichts von einer Besitzerin dieses Namens gesagt.»
    «Was soll das heißen?»
    «Nach meinem Wissen ist Herr Zuoppini der Besitzer des Schiffes. Für ihn wurde ich gebaut und seinen Wünschen angepasst.»
    «Soll ich das so verstehen, dass wir für unser Geld eine DKP kriegen, die nicht einmal auf Frau Tolobe konditioniert ist?» Diese empörte Frage war nicht nur an die kybernetische Persönlichkeit, sondern an alle anwesenden Roboter und die Firma Wertus im Allgemeinen gerichtet.
    Scyna unterstützte Blaine, indem sie demonstrativ die Arme vor dem Busen verschränkte und entrüstet aufstampfte. «Was für eine Unverschämtheit! Ich habe mir von einem Wertus-Schiff mehr erwartet. Was soll ich denn mit einer fremden DKP anfangen?»
    Der Diener-Roboter, der sie hierher geführt hatte, sandte einen pfeifenden Befehl aus, und seine Kollegen, die die DKP hatten installieren wollen, ließen die Arbeit ruhen. «Es tut mir leid, aber ihre Übernahme der Rosenblatt war sehr kurzfristig, und ich hatte dieses Problem nicht bedacht.»
    «Schalte die DKP um!», forderte Scyna.
    «Wie meinen Sie das, bitte?»
    Scyna gab Blaine einen genervten Wink, und dieser erklärte mit geschauspielerter Genervtheit: «Was soll Frau Tolobe denn mit einer DKP machen, die nicht mal weiß, dass sie die rechtmäßige Besitzerin der Rosenblatt ist? Wir haben für eine auf Frau Tolobe konditionierte DKP bezahlt, haben unzählige Fragebögen ausgefüllt, stundenlange Interviews mit den Programmierern geführt und nun wird uns diese nutzlose Intelligenz vorgesetzt. Wir werden uns beschweren!»
    Der Diener-Roboter vollführte einen zackigen Diener, wohl eine einprogrammierte Reaktion auf das Wort ‹Beschwerde› in all seinen grammatikalischen Formen. «Natürlich haben Sie dazu das Recht.»
    «Sicher haben wir dazu das Recht, aber es löst nicht unser Problem», sagte Scyna und tippte gereizt auf die Uhr ihres Multifunktionsarmbandes.
    «Natürlich, Frau Tolobe», meinte darauf Blaine. An den Roboter gewandt sagte er energisch: «Wir haben einen wichtigen Termin mit einem Kunden, der bei Verspätungen sehr unwirsch wird – sehr unwirsch! Ich werde dieses Schiff also selbst fliegen, ohne diese unbrauchbare DKP. Schaffen Sie sie raus und räumen Sie unser Schiff, damit wir endlich losfliegen können.»
    «Aber ohne die DKP ist das Schiff nicht einfach zu fliegen», sagte der Diener-Roboter.
    «Ich habe Erfahrung darin.»
    Scyna warf ein: «Die Beschwerde reichen wir nach. Verschwindet!»
    Wieder dienerte der Roboter reflexartig. Einen Moment zuckte er unschlüssig mit dem Kopf, dann stieß er eine kleine Melodie von Pfiffen aus. Im nächsten Moment wuselten die Technik-Roboter um den Kasten der DKP. Sie kappten die Verbindungen, hoben die kybernetische Persönlichkeit auf einen kleinen Karren und verschlossen die Abdeckung. Dann drängelten sie von der Brücke. Der Diener-Roboter verneigte sich erneut. «Die Unannehmlichkeiten tun mir sehr leid, ich entschuldige mich für die Verzögerung. Sobald Sie zurückkehren, wird Ihnen Ihre personenkonditionierte DKP zur Verfügung stehen.»
    «Das will ich hoffen», sagte Scyna und winkte ihn fort.
    Der Diener-Roboter trollte sich.
    Sie hörten, wie eine Minute später die Rampe eingefahren wurde. Scyna setzte sich grinsend auf den großen Koffer, den Blaine getragen hatte, während ihr Bruder aus dem Fenster sah. «Sie sind weg», meldete er.
    «Holt mich mal jemand hier raus?», kam es dumpf aus den Koffer. Scyna erhob sich und öffnete die Verschlüsse. Im nächsten Moment schoss Rix heraus und blieb anderthalb Meter über dem Boden in der Luft hängen. Seine Mimikfelder glühten in einem sachten Gold. Rix flog über die Konsole des Piloten, während Blaine sich an die Astrogationsstation setzte. Scyna nahm hinter ihrem Bruder Platz.
    Sie warf Blaine die Datenrolle zu, und dieser steckte sie ins Schloss. Dann drückte er einen Knopf. Auf der Fensterfront erschienen zwei- und dreidimensionale Schriftzüge und Diagramme,

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