Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
bereits.»
«Schon, aber ursprünglich er hatte doch für eine Yacht der Kriv–Klasse eine Anzahlung getätigt.»
Agors Ohren zuckten nach hinten, sein Jagdinstinkt war geweckt. Wenn dieser Teil der Geschichte stimmte, wie viel stimmte dann noch? Hatte Lagan seine Geschäftspartner wirklich betrogen? Hatte er ihn betrogen? Er fletschte kurz die Zähne, fasste sich aber bereits im nächsten Moment wieder. Er brauchte Beweise, stichhaltige Beweise, bevor er Lagan zur Rechenschaft ziehen konnte. Sollte er sie finden, würde er mit der Sache vor Gericht ziehen – nicht zum planetarischen Rechtsprecher, sondern zum Richter des Distrikts.
«Danke, Merzow, Sie haben mir sehr geholfen.»
«Gerne», sagte Merzow, drehte sich linkisch um und verließ das Büro.
Agors Assistentin sagte leise: «Dann hatten diese beiden Menschen im Restaurant also Recht.»
«So scheint es. Wir brauchen ein neues Gutachten. Engagieren Sie einen Experten und schicken Sie ihn ins Speil-System. Ich will so schnell wie möglich Ergebnisse.»
«Natürlich.» Sie drehte sich um, öffnete die Tür, wurde aber von Agor zurückgerufen.
«Er soll vorsichtig arbeiten. Lagan darf nichts merken. Ich möchte ihn kalt erwischen.»
«Ich sorge dafür.» Damit verließ sie das Büro.
Agor Berewsk starrte auf seine Akten. Er war zu wütend, um zu arbeiten, und schaltete die Computer aus. Dann stand er auf, lief im Büro herum und malte sich aus, wie er Kovo Lagan zahlen lassen würde. Dieses Federvieh würde den Tag verfluchen, an dem er ihn hatte hintergehen wollen.
***
«Ich bin noch mal außer Haus», sagte Ega Rix alias Gilescy und marschierte an seiner Assistentin vorbei. «Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde.»
«Ich schließe dann ab?»
«Tun Sie das. Bis morgen!»
Damit war Rix durch die Tür. Er spazierte zu seinem Gleiter und erwiderte dabei den Gruß eines Nachbarn. Nachdem er sich hinters Steuer gesetzt hatte, überließ er die Fahrt wieder der Verkehrswacht und tippte als Ziel das Theraux-Hotel ein. Rix wurde ungeduldig während der langsamen Fahrt durch den Berufsverkehr. Er wollte diese Puppe endlich los sein. Es gefiel ihm zwar, in fremde Körper zu schlüpfen, aber so einer war doch ausgesprochen unhandlich. Es würde eine Wohltat sein, wenn er endlich wieder würde fliegen können.
Schließlich schwebte der Gleiter in das unterirdische Parkdeck des Hotels und steuerte automatisch einen freien Platz an. Während er ausstieg, sandte Rix eine Botschaft an seine Kameraden. Blaines Antwort kam prompt und dirigierte ihn zu der Parkbucht, auf der ihre gemietete Limousine stand. Er stieg in den Fond und zog sich die Kleidung aus.
«Wie lief es?», wollte Blaine wissen. Er trug die Livree eines Chauffeurs.
«Exzellent», gab Rix zurück. Er zog eine Datenrolle aus der Jackentasche und reicht sie Blaine. «Das sind die Besitzunterlagen der Rosenblatt.»
Blaine steckte die daumengroße Rolle weg. Dann nahm er die Kleider entgegen und stopfte sie in den Rucksack. Hinter ihm summte es leise und klickte, dann schwebte der dreieckige Körper von Ega Rix aus dem Brustkorb der leblosen Roboterpuppe.
«Unsere Sachen?», fragte Rix mit seiner eigenen Stimme.
«Stehen verpackt im Hangar und müssen nur noch abgeholt werden.»
«Scyna wartet bestimmt schon.»
Sie stiegen aus der Limousine und fuhren mit dem Aufzug hoch. Auf dem Flur begegneten sie einem alten Paar. Sie warteten, bis die beiden nicht mehr zu sehen waren, und klopften dann an Scynas Zimmertür. Einen Augenblick später wurde sie geöffnet, und sie gingen in das Zimmer.
«Wie geht es ihm?», fragte Blaine und stellte sich vor das Bett. Eren Gilescy lag entspannt auf den Laken. Seine Brust hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen, er schlief tief und fest. Noch immer war er ans Bett gebunden und trug den SimStim-Helm.
«Er hatte den Fick seines Lebens», meinte Scyna und wies auf Gilescys Unterhose. «Viermal.»
«Selbst als Phantasie holst du alles aus einem Mann heraus», meinte Rix.
Scyna schüttelte abfällig den Kopf. «Viermal – in fünfzehn Stunden!»
«Ihm hat es wohl gereicht.»
Scyna zuckte mit den Schultern. Sie hatte ein Pflaster in der Hand, das sie auf Gilescys Unterarm klebte. Das Pflaster war mit einem Betäubungsmittel getränkt, das durch die Haut in Gilescys Blut gelangen und ihn ruhig stellen würde.
Fachkundig entfernte Scyna die Fesseln, während Blaine den Helm abschaltete. Er löste vorsichtig die Verbindungen zu
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